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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chance sah, an den Lebenssaft heranzukommen.
    Der Inspektor beging nicht den Fehler, ihn als Vampir zu behandeln, und er hütete sich auch, seine Identität zu lüften. Er trat stattdessen noch weiter vor und schloss die Tür nicht ganz. Spaltbreit blieb sie offen.
    Der Vampir sackte wieder zurück. Suko hörte ihn nicht atmen, das war ja nicht möglich, er vernahm nur das Keuchen der Person. Woher dieser Blutsauger stammte, wusste er nicht. Deshalb lagen ihm zahlreiche Fragen auf der Zunge.
    »Wer hat dich zum Vampir gemacht?«
    »Sie.«
    »Wann war das?«
    »Gestern Nacht.«
    Er gab die Antworten nur kurz, und Suko konnte damit nun wirklich nichts anfangen.
    »Wer ist sie?«
    »Die Frau.«
    »Ihr Name!«
    »Kenne ich nicht!« Der Blutsauger wälzte sich auf die Seite. Die über ihm liegende Kleidung bewegte sich raschelnd. Er fuhr auch mit seinen Handflächen über den Boden, aber er stemmte sich nicht hoch, sondern blieb, halb von der Kleidung verdeckt, liegen.
    »Wo hast du sie gesehen?«
    »Im Zug.«
    »Und?«
    »Ich wollte sie fertig machen. Sie - sie vergewaltigen.« Plötzlich fing er an zu kichern. Es klang schon widerlich schrill. »Kennst du mich denn nicht?«
    »Nein, wieso?«
    »Ich bin Dylan, das Schienen-Phantom!«
    Suko fiel es zwar nicht wie Schuppen von den Augen, aber mit diesem Begriff konnte er schon etwas anfangen. Er selbst hatte mit dieser Person nichts zu tun gehabt, das lag im Bereich seiner Kollegen, die das Schienen-Phantom, eine Person, die in der Nacht Frauen auflauerte, um sie zu vergewaltigen, jagten.
    Ihnen war es nicht gelungen, ihn zu stellen. Suko war durch einen Zufall an diese Person geraten.
    Ihn wunderte nur, dass er einen Vampir vor sich hatte, aber das war Dylan wohl nicht immer gewesen. Erst seit der letzten Nacht, und danach erkundigte sich Suko genauer.
    »Ich wollte sie haben, aber sie war stärker.«
    »Und weiter?«
    »Sie biss mich.«
    Der Inspektor lachte. »Einfach so?«
    »Nein, sie war ganz normal - zuerst.«
    »Aha. Wieso verwandelte sie sich dann?«
    Der Blutsauger richtete sich auf. Er tat es sehr langsam. Wahrscheinlich brauchte er Zeit, um sich eine Antwort zu überlegen. »Sie - sie hatte etwas bei sich.«
    »Weiter.«
    »Sie trug eine Uhr. Schwarz, ohne Zeiger, ohne Zahlen. An den Rändern aber war sie aus Gold.«
    Eine Uhr!
    Es schoss Suko durch den Kopf wie ein Blitzstrahl. Was er hier erlebte, konnte es nicht geben. Das war ein irrer Zufall, eine perfekte Überschneidung verschiedener Linien, die sich allerdings genau an einem Punkt trafen.
    John suchte eine Frau, er kannte auch ihren Namen. Wenn es dieselbe war, musste der Name dem Blutsauger hier in der kleinen Kabine auch ein Begriff sein.
    »Hieß sie Amelia Astor?« Er lauerte auf eine Antwort und erhielt sie auch. Aber nicht so, wie er es sich gedacht hatte, denn der Blutsauger schüttelte den Kopf.
    »Nein oder ja. Ich weiß es nicht. Sie hat mich…«, seine Worte verstummten in einem Brabbeln.
    »Okay, Dylan. Kommen wir zu der Uhr mit dem schwarzen glatten Zifferblatt. Was war damit?«
    Er kicherte in seine Lumpen. Das Zeug stank nach Öl und Fett, aber der Vampir hielt sie umklammert, als wären sie sein Ein und Alles auf der Welt. Er spürte, dass ihm der andere überlegen war und nicht nur dort stand, um ihm einige Fragen zu stellen. Bei ihm hatte sich ein Instinkt gebildet.
    Als Mensch war er nicht so auf Gefahren geeicht gewesen wie als Vampir.
    Er hörte ihn näher kommen. Das war gut. Dieser mit Blut gefüllte Mensch sollte so nahe wie möglich an ihn heran. Die Stunden der Dunkelheit hatten ihm gut getan. Er hatte sich wieder regenerieren können, auch wenn bis zu seiner endgültigen Stärke noch einiges fehlte.
    Er hatte eben in seiner neuen Welt gelebt, in einer tiefschwarzen Psyche, in der absoluten Dunkelheit, in…
    Jetzt war er da.
    Er stand dicht neben ihm.
    Wahrscheinlich würde sich der Mann bücken, um nach ihm zu greifen. Die Augen des Blutsaugers glänzten. Hätte er sie sehen können, wären sie ihm vorgekommen wie kleine, dunkle Tümpel, auf dessen Oberfläche eine hauchdünne Eisschicht lag.
    Aber er wandte ihm die Seite und einen Teil des Rückens zu. Und seine rechte Hand hatte er zur Klaue geformt. Die Finger umschlossen dabei den Griff einer langen Zange, die aus schwerem Eisen bestand.
    »Willst du nicht oder kannst du nicht?«
    Dylan lauschte dem Klang der Stimme. Sehr weit entfernt war sie nicht mehr.
    Hatte er sich gebückt?
    Eine Hand legte sich auf die Schulter

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