Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorn, schon gekrümmt, um nach einer Leitersprosse zu fassen.
    Suko wartete ab. Er tat auch dann nichts, als eine zweite Hand erschien und die Sprosse umklammerte.
    Noch war der Körper nicht zu sehen, aber dicht unter der Wasseroberfläche zeichnete sich sein Schatten ab. Die Haare des Blutsaugers wurden aufgeschwemmt. Sie sahen aus wie schwankendes Gras.
    Dann kletterte er hoch.
    Er tat Suko fast Leid, als er sah, mit welch mühsamen Bewegungen sich der Vampir aus dem Wasser quälte. Die Helligkeit machte ihm zu schaffen. Selten hatte Suko so deutlich gesehen, wie schwach ein Geschöpf der Nacht bei Tageslicht sein konnte.
    Er griff immer weiter. Die waagerechten Eisensprossen waren für ihn die Rettungsanker, die ihn aufs Trockene brachten, um sich dort ein Versteck suchen zu können.
    Suko ließ ihn nicht bis ans Ende der Leiter kommen. Als die rechte Hand des Blutsaugers die drittletzte Stufe umklammerte, da sprach er ihn mit lauter Stimme an.
    »Dylan!«
    Der Vampir erstarrte. Er hing dort tatsächlich wie ein Zerrbild seiner selbst.
    Noch einmal rief Suko nach ihm.
    Da erst geriet Bewegung in die tropfnasse Gestalt, aus deren Kleidung das Wasser in schmalen Bächen rann.
    Das Schienen-Phantom drehte den Kopf.
    Suko hatte gute Augen. Trotz der Distanz erkannte er das bleiche, nässe Gesicht, über das schmutziges Kanalwasser rann und jede Falte nachzuzeichnen schien.
    Er öffnete den Mund. Für Suko sah es aus, als würde jede Bewegung durch Fäden geführt. Sagen konnte Dylan nichts. Aber er sah die Waffe in Sukos rechter Hand.
    »Kugeln?«, schrie er trotzdem. »Ich lache darüber!«
    »Es ist geweihtes Silber!« Suko gab dem gefährlichen Wiedergänger genau drei Schrecksekunden, dann schoss er.
    Eine Kugel reichte.
    Der Blutsauger zuckte zusammen, als sich das geweihte Silber in seinen schwarz glühenden Körper bohrte. Auch wenn er wie ein Mensch aussah, er war keiner, er war ein Wesen aus der Hölle, das vernichtet werden musste, bevor es Grauen und Tod über die normalen Menschen bringen konnte.
    Dylan fiel nicht.
    Er hielt wie im Krampf die Leitersprosse umklammert. Dann aber lief ein Zucken durch seinen Körper, als wäre dieser mit Peitschenschlägen malträtiert worden.
    Die Füße verloren zuerst den Halt. Sie schlugen noch gegen das Eisen und erzeugten helle Geräusche.
    Danach öffneten sich die Fäuste. Die Finger rutschten zuerst ab, danach der gesamte Körper.
    Auf dem Weg nach unten schlug er mehrmals gegen die Leitersprossen, bis die dunkle Kanalbrühe die Gestalt endgültig verschluckte und sie nie mehr als lebende Person entlassen würde.
    Suko steckte die Beretta weg. Wohl war ihm nicht zu Mute, obgleich er durch die Vernichtung des Vampirs zahlreichen Menschen das Leben gerettet und eine Kettenreaktion des Grauens verhindert hatte.
    Jetzt spürte er auch wieder den Schmerz hinter seiner Stirn, als wären kleine Hämmer dabei, gegen die Knochen zu schlagen. Für eine Weile schloss Suko die Augen. Er atmete durch die Nase. Erst jetzt schmeckte er die schlechte Luft, die für diese Gegend normal war. Seine Sinne konnten sich auf die Umgebung konzentrieren.
    Der schmale Kanal war nur wenig befahren. Auch jetzt ließ sich kein Schiff sehen. Ein zweites Boot ankerte weiter vorn. Es war ein Containerkahn mit einem leeren Bauch. Der Inspektor schaute durch die offenen Luken hinein.
    Und dann bewegte sich das Wasser noch einmal. Ungefähr in der Kanalmitte schlug es die ersten Wellen, weil von unten her etwas in die Höhe drückte.
    Es war der Tote, der hochgetrieben wurde. Er schwamm auf dem Bauch, über seinen Rücken spülten die schmutzigen Wellen. Die Arme hielt er ausgebreitet, als wollte er mit seinen Händen nach irgendetwas greifen.
    Suko wandte sich ab. Der Kampf hatte viel Zeit gekostet, aber Suko hatte gute Neuigkeiten erfahren, über die er unbedingt mit seinem Freund John Sinclair reden wollte.
    Er verließ den Kahn. Nicht mehr so flott wie auf dem Hinweg ging er zurück. Jedes Mal wenn er auftrat, zuckten Stiche durch seinen Schädel. Er verfluchte noch jetzt den Umstand, nicht richtig Acht gegeben zu haben. Als er sich den Männern näherte, die ihn nach dem Vampir gefragt hatten, sah er das Grinsen auf deren Gesichtern.
    »Geschafft?«
    Suko ging auf die Frage nicht ein. »Haben Sie Telefon?«
    »Nur ein internes.«
    »Schon gut - danke.« Er ging weiter, verfolgt von den Blicken der Arbeiter.
    Kevin Dobbs fand er in der kleinen Zentrale nicht mehr vor. Dafür aber Water. Er stand

Weitere Kostenlose Bücher