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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein schmaler Raum sein, schon mehr mit den Kojen auf einem U-Boot zu vergleichen.
    Die Tür bestand aus grauem Eisen. Ein Muster aus dicken Nietenköpfen malte sich auf der Oberfläche ab. Dem Inspektor war nicht wohl. Er hatte das Gefühl, den Blutsauger zu finden, oder aber einen Obdachlosen, der sich das Schiff als Schlafstätte ausgesucht hatte. Um die Tür zu öffnen, musste er an einem Eisenrad drehen.
    Er probierte es.
    Das Rad ließ sich relativ leicht bewegen. Er zog die Tür auf und wartete zunächst ab.
    Eine Person sah er nicht. Er schaute in einen Raum, wo Werkzeug aufbewahrt wurde. Schwere Vorschlaghämmer, lange Zangen sowie Werkzeugkisten, die nebeneinander an einer Wand standen.
    Auch hingen an einer Seite Schutzmäntel aus imprägniertem Stoff. Ihre Säume reichten fast bis auf den Boden. Sie sahen aus wie große Zelte.
    Unter ihnen lag ein dunkles Bündel.
    Wahrscheinlich hatte man dort Arbeitsanzüge zusammengeworfen.
    Das Bündel bewegte sich. Genau in dem Augenblick, als Suko die Schwelle überschreiten wollte.
    Die Tür war relativ schmal, die Kabine hatte kein einziges Fenster, und das hereinfallende Licht reichte auch kaum aus, um alle Ecken zu beleuchten.
    Suko konzentrierte sich auf die Bewegung. Seine Hand rutschte dabei in die Seitentasche der Jacke.
    Er holte keine Waffe hervor, sondern die kleine Halogenleuchte mit dem starken Licht.
    Aus dem Bündel drang ein ärgerliches Knurren hervor. Auch kein Beweis, dass dort ein Vampir lag und die Dunkelheit abwartete. So reagierte auch jemand, der im Schlaf gestört wurde.
    Suko schaltete die Lampe ein. Er musste seine Hand um eine Idee nach rechts bewegen.
    Als er das tat, richtete sich die Gestalt auf. Sie drehte sich dabei um und wollte Suko ihr Gesicht zeigen.
    Der Strahl erwischte es direkt.
    Eine bleiche Haut, tief liegende Augen. Lippen, die verschoben waren und die Zähne freilegten.
    Keine normalen.
    Es war das Gebiss eines Vampirs!
    ***
    Wäre ich eitel gewesen, hätte ich mich gefreut, meinen Körper mindestens sechsmal zu sehen. Da ich das nicht war, kam ich mir komisch vor, als ich über den Parkettboden des Tanzsaales schritt, beleuchtet vom grellen Licht der Lampen, die jeden Fehler einer Tänzerin oder eines Tänzers schonungslos aufdeckten, weil die zahlreichen Spiegel noch vervielfältigten.
    Die Gruppe arbeitete im Schweiße ihres Angesichts, angetrieben von einem Choreografen, der ebenfalls enge Kleidung trug und sich geschickt darin bewegte. Er hatte das Haar lang wachsen lassen und es durch ein Stirnband gehalten. Er trieb die Tänzer an, sein Klatschen steigerte sich von Sekunde zu Sekunde, und die schlanken Körper bewegten sich immer schneller.
    Dabei schrie er ihnen Befehle zu wie ein Feldwebel. Er scheuchte sie, damit sie alles gaben.
    Ich schaute ein paar Sekunden zu, dann war ich es leid. Obwohl man mich gesehen hatte, nahm niemand Notiz von mir. Man wollte mich eben nicht.
    Welche der Tänzerinnen Amelia Astor war, wusste ich nicht. In ihren Trikots und den einfarbigen Leggings sahen die Mädchen irgendwie alle gleich aus.
    Ich näherte mich dem Chef der Truppe. Er hatte mich schon gesehen. Bevor ich ihn ansprechen konnte, sagte er mit seiner etwas schrillen Kieksstimme: »Sie stören.«
    »Das weiß ich!«
    Diese Antwort hatte er wohl nicht erwartet. Seine Hände klatschten nicht mehr zusammen. Sie verharrten für einen Moment mitten in der Bewegung, bevor sie nach unten sanken.
    Dann drehte er sich um.
    Sein Gesicht war schmal geschnitten und wirkte durch die überlange Nase noch schmaler. Auf ihrem Ende wuchs ein roter Pickel wie eine Mini-Erdbeere. Er klimperte mit seinen Augendeckeln, räusperte sich, holte tief Luft und wollte etwas sagen, aber ich kam ihm zuvor.
    »Scotland Yard, Mister!«
    Seine Worte blieben ihm im Hals stecken. Er schaute zu seiner Truppe hin. Niemand tanzte mehr.
    Auch dort hatte man mich gehört.
    »Huch, ein Bulle«, beschwerte sich einer der Jünglinge, in dessen Ohrläppchen Schmuck funkelte, und schüttelte sich. »Darauf stehe ich nun überhaupt nicht.«
    Ich grinste ihn an. »Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit, mein Lieber.«
    »Was wollen Sie denn?«, fragte mich der Chef.
    »Wie heißen Sie?«
    »Ich bin Orlando.«
    »Schön, Mr. Orlando.«
    »Das Mister können Sie weglassen.«
    »Wenn Sie meinen. Es geht auch nicht um Sie oder um Ihre Truppe. Ich suche eine bestimmte Person, die bei Ihnen tanzt und sogar der Star der Truppe sein soll.«
    Er schaltete schnell. »Amelia

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