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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Dann nickte er kaum merklich. »Sie haben
mich in der Hand. Mir bleibt keine andere Wahl. Aber Sie dürfen das Geld nicht
bei sich haben, wenn die Sache abläuft. Es könnte etwas schiefgehen.«
    Sullivan
nickte. »Ich werde es zuvor an einem sicheren Ort verstecken. Das Ganze wird
aussehen wie ein Unfall. Es wird schnell gehen, das verspreche ich Ihnen. Mein
Preis ist deshalb so hoch, weil ich Spesen dabei habe. Der Film, den ich da für
Sie drehen soll, kostet mich ein Auto. Es ist zwar nicht mein eigenes; ich habe
es vor drei Tagen in San Antonio mitgenommen. Aber ich mußte mir neue
Nummernschilder besorgen. Der Wagen wird in Flammen aufgehen. Ich brauche
danach natürlich ein neues Auto. Das muß ich zuvor organisieren.«
    Sullivan
redete wie ein Buch. In seinem Kopf war der Plan völlig klar.
    »Ich werde
aus Austin verschwinden Die zweite Hälfte des Geldes bleibt bei Ihnen. Ich
werde es mir holen, wenn ich Bedarf habe. Das kann in einem Monat sein – oder
auch erst in drei oder vier Monaten. Ich hoffe doch, daß ich in Ihnen eine
vertrauenswürdige Bank gefunden habe?«
    »Sie können
sich auf mich verlassen!«
    »Das glaube
ich auch. Nachträglich könnte ja immer noch ein Gerücht aufkommen. Erpressung
ist zwar nicht mein Spezialfach, aber notgedrungen würde ich mich auch dazu
hinreißen lassen!«
    Sullivans
Augen waren kalt und gnadenlos.
    Die beiden
Männer besprachen während des Essens das Notwendigste.
    Hin und
wieder warf Walker einen Blick auf seine Uhr.
    »Haben Sie
noch ein Rendezvous?« fragte Sullivan einfach.
    »Nein. Aber
ich will Ihnen Donna zeigen. Gegen halb drei fährt sie mit dem Bus an der
Haltestelle hier vorbei. Sie hat diese Woche Frühdienst. An solchen Tagen
verkehrt sie grundsätzlich abends in einer Diskothek, die ich Ihnen noch genau
beschreiben werde.«
    »Ich werde
sie dort kennenlernen. Das ist einfach. Ich werde sie mit dem Auto nach Hause
fahren, und Sie sind Ihre Probleme los. Ist es schwierig, mit ihr anzuknüpfen?«
    Sullivan
bemerkte zu spät, daß sich diese Frage erübrigte. Ein Mädchen, das sich mit
einem verheirateten Mann einließ, sollte für ihn kein Problem sein.
    »Da kommt der
Bus«, sagte Walker in diesem Moment. Er wandte den Kopf von der Scheibe ab,
aber es war unmöglich, ihn von dort drüben zu sehen. Alles spiegelte sich in
der Scheibe. Aus den Augenwinkeln heraus aber bekam der Mann von der
Welcome-Society alles mit.
    »Der dritte
Sitz hinter dem Fahrer. Das ist sie, Jim.«
    Sullivan
blickte ungeniert hinüber. Er konnte nur das obere Drittel Donnas sehen, aber
das reichte ihm. Sie war eine Schönheit.
    »Ich kann
Ihren Seitensprung verstehen, Walker«, nickte Sullivan.
    Das Mädchen
drehte den Kopf. Der junge Gangster sah voll in das schöne Gesicht mit den
großen, dunklen und fragenden Augen. Es konnte sein, daß Donna in diesem Moment
sogar herüberblickte. So genau war das nicht zu sagen.
    Sie ahnte
jedenfalls nicht, daß sie den Blicken ihres Mörders begegnet war.
     
    ●
     
    Gerome
Wallace hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war.
    Der flüssige
Stickstoff hüllte seinen Körper ein und konservierte ihn. Seine Organe hätten
unter diesen drastischen Umweltbedingungen längst versagen müssen. Aber sein
Gehirn funktionierte weiter. Selbst die extreme Kälte ließ die Zellen nicht
absterben.
    Stundenlang
lag er so da. In seiner kleinen, abgeschiedenen Welt waren Temperatur und
Dunkelheit immer gleich. Er schwamm in einem Meer der Gefühllosigkeit. Manchmal
hatte er das Gefühl, als würden ihn eisige Schauer durchströmen; ein andermal
glaubte er, unter glühender Hitze vergehen zu müssen.
    Sein
Organismus hatte sich irgendwie verändert. Eine andere Erklärung fand er nicht.
Tausend und abertausend Gedanken waren ihm schon durch den Kopf gegangen; alle
Möglichkeiten hatte er durchgespielt. Aber er fand keine Erklärung und keine
Lösung.
    So lag er da
und wartete. Ohne Nahrung würde er schwächer werden, ging es ihm durch den
Kopf.
    Aber
eigenartigerweise fühlte er noch keine Schwäche. Und die anfängliche Angst, die
ihn erfüllt hatte, war nun einer sezierenden Selbstbeobachtung und Neugierde
gewichen.
    Gerome
Wallace achtete auf jede Veränderung. Er versuchte zu schlafen, aber er konnte
nicht. Sein Gehirn schaltete nicht ab.
    Es war die
ungewöhnlichste, ungeheuerlichste Situation, in die ein Mensch jemals geraten
war, davon war er überzeugt.
    Die Zeit
schlich weiter. Unverändert blieben seine Situation und sein

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