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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte ein nettes, reizvolles Gesicht mit großen,
ausdrucksvollen Augen. Sie war etwas üppig gebaut. Der Typ Mädchen, der ihm
gefiel.
    »Warum tun
Sie’s dann nicht?«
    »Mein Vater
ist krank. Ich schmeiß den Laden hier ganz allein. Aber vielleicht schreiben
Sie mal eine Ansichtskarte von dort?«
      »Gern.« Die Lüge kam glatt und gekonnt über
seine Lippen. Er dachte nicht im entferntesten daran, nach Acapulco zu fahren.
Das hatte er nur so gesagt. Sullivan hinterließ nicht gern eine Spur. Er würde
von Mexiko nur auf der Durchreise etwas zu sehen bekommen. Vielleicht machte er
auch in irgendeiner größeren Stadt Station. Doch das wußte er noch nicht. In
diesen Dingen war er ziemlich frei und handelte spontan.
    Er redete
noch eine ganze Weile mit dem Mädchen. Es hieß Nancy. Er flirtete mit ihr und
verdrehte ihr den Kopf. Sie machte das Spielchen mit und hatte offensichtlich
Spaß daran.
    Hin und
wieder kamen ein paar Kunden, die sie fahrig und gedankenlos bediente, um so
schnell wie möglich wieder mit ihm sprechen zu können. Eine gute halbe Stunde
lang hielt er sich am Schalter der Imbißstube auf. Dann zahlte er und
verabschiedete sich.
    »Solange ich
in Austin bin, will ich mir die Stadt noch ein bißchen ansehen. Vielleicht
sehen wir uns mal?« fragte er beiläufig.
    »Gern. Ich habe
heute abend frei.«
    Er dachte
nach. »Heute abend geht nicht. Da habe ich geschäftlich zu tun. Aber morgen
abend.«
    »Ich werde es
mir einrichten.«
    »Okay. Ich
hol Sie dann hier ab, Nancy.« Er streckte ihr die Hand entgegen und ließ die
schlanken, zarten Finger eine halbe Minute lang nicht los. Er fühlte das
Pulsieren des Blutes seiner Partnerin.
    Sie lächelte.
»Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihr Versprechen wahrmachen«, hauchte sie.
    Anthony
nickte nur stumm. Es fiel ihm nie schwer, Bekanntschaft mit einem Mädchen zu
machen. Er brauchte dazu gar nicht viel zu tun. Die Dinge entwickelten sich
meistens wie von allein.
    Sullivan
schlenderte die staubige Hauptstraße entlang. Der Verkehr hatte zugenommen.
    Der Gangster
ging bis auf die Höhe zu Donovans Steak House vor. Es war ein Speiselokal
mittlerer Größe und machte einen recht sauberen Eindruck. Hinter den
tiefgezogenen Fenstern standen dunkel gebeizte Tische und Stühle.
    Das Lokal war
gut besucht. Sullivan ging ebenfalls hinein. Er hatte Glück und fand in der
hintersten Ecke unmittelbar neben dem Fenster noch einen kleinen quadratischen
Tisch, an dem gerade zwei Personen Platz fanden.
    Diensteifrig
kam der Kellner heran und legte die ledergebundene Speisekarte auf den Tisch.
    »Ich werde
später wählen«, sagte Sullivan. »Ich erwarte noch jemanden.«
    »Aber
natürlich, Sir«, sagte der Kellner.
    »Zu trinken
dürfen Sie mir eine Cola bringen.«
    Sullivan
beobachtete durch die Fensterfront das Leben auf der Straße. Schräg gegenüber
befand sich eine Bushaltestelle. Um die Mittagszeit waren die Wagen stark
besetzt.
    Sullivan war
aufmerksam und konzentriert. Er achtete auf jeden, der vorbeiging. Er und
Walker hatten kein Erkennungszeichen ausgemacht. Das war aber auch nicht nötig.
Sullivan hatte sich zuvor ein Foto des Mannes besorgt, mit dem er Kontakt
aufgenommen hatte.
    Punkt eins
hielt vor Donovans Steak House ein Taxi. Ein Mann mittleren Alters mit leicht
angegrauten Schläfen stieg aus. Der Mann trug einen hellen Sommeranzug, weißes
Hemd mit offenem Kragen. Der Ankömmling war schätzungsweise Mitte Vierzig.
    Er bewegte
sich sportlich und federnd.
    Abwartend
blieb er nach dem Bezahlen des Fahrpreises noch ein paar Minuten vor dem
Eingang des Restaurants stehen, blickte die Straße hinab und kam dann herein.
    Von seinem
Platz aus beobachtete Sullivan, wie sich Walker an der Türschwelle umsah.
Sullivan gab sich noch nicht zu erkennen.
    John Walker
kam vollends ins Lokal und suchte einen freien Tisch. Da winkte Sullivan, erhob
sich, ging dem Vizepräsidenten der Welcome-Society einen Schritt entgegen und
sagte freundlich: »Ich bin Jim, Mr. Walker.«
    Es fiel dem
Angesprochenen schwer, seine Überraschung zu verbergen. Er mußte sich erst an
den Tisch setzen, ehe er sagte: »So jung? Ich dachte…«
    »Was hat das
mit dem Alter zu tun?« fiel Sullivan dem Mann ins Wort.
    Walker
nickte. »Richtig. Die Frage war dumm. Ich ließ mich im ersten Moment täuschen.
    Sie sehen
nicht so aus, als ob sie das jeden Tag täten.«
    »Tu ich auch
nicht. Aber von irgendwas muß man schließlich leben.«
    Das Gespräch
wurde zwangsweise unterbrochen, als der

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