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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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wurde sein Blick magisch angezogen davon. Ihm war, als sähe er ein Buch, das von zwei Händen gehalten wurde.
    „Halte dich fest!“ riet ihm eine ölige Stimme. „Alles wird bald in bester Ordnung sein. Aber du mußt dich festhalten und die Augen schließen. Du darfst nichts sehen und nichts hören! Vertraue mir und tue genau das, was ich dir sage …!“
    Die Stimme wurde schwächer und entfernte sich, aber das kam davon, daß Lowry sein müdes Gesicht auf die kühle Wasserfläche gelegt hatte, während seine gefühllosen Hände sich an dem Stück Holz festklammerten.
     

     
    „Komm jetzt! Ein kleines Schläfchen im Kittchen wird dir guttun! Ich verstehe nicht, warum die Menschen saufen bis … He! Das ist ja Professor Lowry!“
    Die Worte klangen dumpf in Lowrys Bewußtsein. Er spürte die Berührung der Hände und ließ sich willenlos von dem nassen Gehsteig aufheben. Er fühlte sich zerschlagen.
    Der Regen peitschte auf die nasse Straße, und die Bogenlampen spiegelten sich in dem glänzenden Asphalt.
    Triefend vor Nässe stand Old Billy Watkins neben dem Professor und stützte ihn. Die beiden kannten sich schon aus Lowrys Kindertagen. Damals war Billy noch ein junger Polizist gewesen und hatte den kleinen Lowry sogar einmal aufgeschrieben, weil er mit seinem Fahrrad auf dem Gehsteig gefahren war. Ein anderes Mal hatte der Junge eine Scheibe zerbrochen. Und jetzt wußte der Mann nicht, wie er sich dem Professor gegenüber verhalten sollte.
    Jim Lowry lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung.
    „Wie lange liege ich wohl schon hier?“ erkundigte er sich matt.
    „Ich würde sagen, etwa fünf oder sieben Minuten. Vor einer Weile ging ich hier vorbei, lief bis zur Chapel-Street und wieder zurück. Da habe ich Sie noch nicht gesehen.“
    „Wie spät ist es?“
    „Ich denke, bald vier Uhr. Die Sonne wird gleich aufgehen. Übrigens sah ich in Ihrem Haus Licht brennen. Ist Ihre Frau etwa krank?“
    „Nein … nein. Billy. Ich glaube, ich bin der Kranke!“
    „Sie müssen gestürzt sein, Professor. Ich sehe einen tüchtiger Kratzer in Ihrem Gesicht, und mir scheint, Ihr Hut ist weg.“
    „Möglich. Ich habe ihn wohl verloren … In welcher Straße sind wir eigentlich?“
    Billy Watkins sah Lowry mit einem seltsamen Blick an. Sollte der Professor doch einen Rausch haben?
    „Na, das ist die Straße, in der Sie wohnen! Dort steht Ihr Haus – keine dreißig Schritte hinter Ihnen! Kommen Sie, ich helfe Ihnen die Treppe hinauf. Kann ja mal passieren … Vielleicht ist es von dieser tropischen Krankheit, die Sie mitgebracht haben. Ich habe davon gehört. Weshalb reisen Sie auch immer in diese unzivilisierten Länder …!“
    „Ich denke, weil es mir Spaß macht und sehr aufregend ist.“
    „Ja, das wird’s wohl sein. Sie sind wie mein Großpapa. Am Tage Eisenbahnschienen legen, und in der Nacht wilde Indianer jagen! So, hier sind wir. Soll ich läuten?“
    „Nein, die Tür ist offen.“
    „Ach, wirklich? Während Sie weg waren, hat sich Ihre Frau angewöhnt, die Tür zu verschließen. Ich dachte, sie täte es immer noch. Sie sehen aber ziemlich blaß aus, Professor. Soll ich nicht doch besser Doktor Chalmers rufen?“
    „Nein, nein, ich bin völlig gesund.“
    „Na, den Eindruck machen Sie aber nicht. Aber wie Sie wollen. Gute Nacht.“
    „Gute Nacht, Billy.“
    Fasziniert sah er zu, wie Old Billy Watkins die Stufen hinunter watschelte, aber die Treppe benahm sich jetzt völlig normal. Billy erreichte sicher und ohne besondere Vorkommnisse die Straße, drehte sich noch mal um und winkte, dann ging er durch den Regen davon.
     

     
    Lowry öffnete die Tür und trat ein. Er zog den durchweichten Mantel aus, von dem das Wasser auf den Boden tropfte und eine Pfütze zu seinen Füßen bildete.
    Von oben her glaubte er die Stimme seiner Frau zu hören. Mit schief geneigtem Kopf lauschte er.
    „Bist du es, Jim?“
    „Ja, Mary.“
    Sie beugte sich über das Geländer im ersten Stock, und während sie den Schlafrock enger um sich zog, kam sie schnell die Treppe herab.
    „Ich bin schon halb verrückt vor Sorge! Ich wollte gerade Tommy anrufen und ihn herkommen lassen, um dich zu suchen. Oh, du bist ja völlig durchnäßt! Und dieser Kratzer im Gesicht! Und was ist das hier?“
    Lowry sah auf seine Hand nieder. Er hatte eine Abschürfung und eine Quetschung am Handrücken.
    „Ich … vermutlich bin ich hingefallen.“
    „Aber wo? Du riechst so merkwürdig, wie nach Tang!“
    Er begann zu

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