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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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Pfanne.
    „Ist es nicht schön, wieder unter zivilisierten Menschen zu sein, Professor?“ fragte Mike und stellte das Essen vor Lowry hin.
    „Sicher“, sagte Lowry abwesend.
    Mike ging enttäuscht zu seinem Platz zurück, zündete sich eine neue Zigarette an und brütete vor sich hin. Dann schüttelte er den Kopf und trank seinen kalt gewordenen Kaffee aus.
    Lowry aß langsam, und eigentlich konzentrierte er sich mehr auf die widersprüchlichen Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, als auf den köstlichen Schinken und die Eier. Tommys Worte fielen ihm wieder ein, und irgendwie konnte er sich dessen geheimen Andeutungen und Prophezeiungen nicht verschließen.
    Es war nicht die Art des Freundes, mit einem Menschen, der in Sorge und Angst war, seinen Scherz zu treiben. Aus diesem Grund berührte es den Professor auch seltsam, welche Kluft sich bei dem letzten Gespräch zwischen ihnen aufgetan hatte. Dabei hatte Tommy immer sein vollstes Vertrauen besessen!
    Der Professor hatte seinen Teller schon fast geleert, als er bemerkte, mit welchem Widerwillen er aß. Vielleicht lag es an der Angst, die ihn plötzlich wieder in den Krallen hielt. Angst … wovor eigentlich?
    Der Raum wurde ihm zu eng. Er mußte weg hier! Hastig griff er in die Tasche und zog eine Münze heraus. Als er das Fünfzig-Centstück auf die Theke legte, sah er sein Gesicht im Spiegel. Hager und bleich wirkte es, und die Augen lagen tief in den Höhlen.
    Er drehte sich zur Seite und wollte gehen, da entdeckte er hinter seinem Rücken ein pelziges, konturloses Etwas, das an ihm hoch zu kriechen schien.
    Lowry fuhr herum.
    Nichts.
    Er sah wieder in den Spiegel, Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen.
    „Vierzig Cents!“ hörte er Mikes Stimme neben sich.
    „Wie bitte?“
    „Was ist denn mit Ihnen los, Professor? Sind Sie krank?“ Forschend sah er dem Gast ins Gesicht. „Waren die Eier etwa nicht gut?“
    Lowry brauchte eine Weile, bis er verstand, was der andere von ihm wollte. „Nein, sie waren in Ordnung.“
    „Sie haben das Wechselgeld vergessen!“ rief Mike ihm nach.
    Lowry lief bereits den Gehsteig entlang und unterdrückte das Bedürfnis, über seine Schulter zurückzublicken. Er bemühte sich, die eisige Kälte zu ignorieren, die an seinen Beinen hoch kroch und ihn zu lähmen drohte.
    „Hallo, Jim!“
    Der Professor erschrak, aber es war nur Tommy. Er war erleichtert.
    „Hallo!“
    „Du siehst aber zittrig aus, alter Junge!“ grinste Tommy. „Du solltest mehr auf deine Gesundheit achten, sonst kommst du bald daher wie ein Tattergreis!“
    „Ach, mir geht’s nicht schlecht“, lächelte Lowry. Tommy war offensichtlich auf dem Weg zur Kirche, denn er trug einen dunklen Anzug und einen gleichfarbigen Mantel.
    Ein bemerkenswert gut aussehender Mann, dachte Lowry, aber heute kam ihm der Freund seltsam verändert vor – irgendwie unwirklich!
    „Hast du auch immer brav deine Medikamente genommen?“
    „Medikamente?“
    „Chinin, oder was man dir sonst verschrieben hat.“
    „Nnnein … Aber ich bin völlig in Ordnung. Hör’ zu, Tommy …“ Er warf einen Blick auf dessen aufmerksames Gesicht. „Ich weiß nicht, weshalb ich gerade heute so froh bin, dich zu treffen …“
    „Na, das höre ich gern“, grinste Tommy.
    „Wir sind schon lange befreundet“, sagte Lowry ernst. „Wie lange genau?“
    „Na, etwa vierunddreißig Jahre. Aber sag’s nicht weiter. Wer wie ich den Schwerenöter spielt, soll nicht über sein Alter schwatzen.“
    „Gehst du zur Kirche?“
    „Sicher. Wohin sollte ich um diese Zeit sonst gehen?“
    „Nun …“ Lowry hob die Schultern und kicherte.
    „An dieser Ecke treffen wir uns doch seit undenklichen Zeiten“, sagte Tommy. „Wo ist Mary?“
    „Die hat in der vergangenen Nacht nicht viel geschlafen … Du, Tommy, ich möchte dich etwas fragen.“
    „Nur zu, alter Junge.“
    „Als ich gestern nachmittag von dir wegging, war es Viertel vor drei, nicht wahr?“
    „So ungefähr, glaube ich.“
    „Und ich hatte nur einen Drink?“
    „Genau. Was soll die Fragerei, mein Alter? Schieß los, versuch’ nicht, vor dem berühmten Alleswisser etwas zu verbergen!“
    „Tommy, ich habe vier Stunden verloren!“
    „Na und? Bei mir sind es neununddreißig Jahre!“
    „Es ist wahr! Ich habe eine Lücke von vier Stunden. Und mein Hut ist auch weg!“
    Tommy lachte.
    „Ich finde das gar nicht lustig“, sagte Lowry.
    „Jim, wenn du mich mit deinen ernsten Kugelaugen ansiehst und mir

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