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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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beschloß er, abzusperren.
    Er lachte laut auf, war dann aber plötzlich wieder ernüchtert. So konnte er der Erscheinung nicht beikommen. Sicherlich war mit seinen Augen etwas nicht in Ordnung. Vielleicht kam es auch durch die Malaria, und es handelte sich um eines der Symptome, das die Ärzte noch nicht entdeckt hatten.
    Lowry ging in sein Schlafzimmer, zog die Jacke aus und streckte sich auf dem Bett aus. Die warme Luft, die durch das Fenster herein strömte, wirkte angenehm beruhigend. Nach einem Weilchen fiel er in einen sanften, traumlosen Schlummer.
    Der Professor mochte etwa drei Stunden geschlafen haben, als er durch einen Sonnenstrahl, der seine Nase kitzelte, wach wurde. Ihm war heiß. Es mußte schon fast vier Uhr nachmittags sein.
    Von unten hörte er Mary rufen. Jim Lowry stand auf, gähnte und streckte sich. Er fühlte sich jetzt besser.
    Der Klang eines hohen, hysterischen Lachens schlug an sein Ohr. Einen Augenblick lang dachte er, es sei Mary. Aber er mußte sich sofort korrigieren. Mary hatte ein tiefes, kehliges Lachen, das ihm angenehm war und ihm ein Gefühl innigen Verständnisses vermittelte. Dieses Lachen hingegen klang, als sei es nicht von dieser Welt. Er glaubte sich zu erinnern, es erst kürzlich irgendwo gehört zu haben.
    Er öffnete die Zimmertür und lauschte dem Ton nach. Er kam nicht von unten.
    Lowry ging zum Fenster und sah hinaus, aber kein Mensch war weit und breit zu sehen. Woher kam dieses gespenstische Lachen, und wer war es, der so widerlich lachte?
    Plötzlich sah er eine Bewegung, als liefe etwas die Wand hinab, um sich rasch hinter seinem Rücken zu verbergen. Er drehte sich um. Wieder huschte ein Schatten vorbei und versteckte sich hinter ihm.
    Entsetzlich! Die Erscheinung, die er listig ausgesperrt zu haben glaubte, war also wieder da! Jetzt war ihm auch klar, wer sich mit diesem Lachen über ihn lustig machte.
    Jim Lowry war es müde, gegen den Schatten anzukämpfen. Er beschloß, seine Wahrnehmungen zu ignorieren, was immer auch geschehen mochte. Er würde sich einbilden, nichts gesehen und gehört zu haben.
    Resigniert ging er ins Badezimmer und wusch sich die Hände.
    Wieder hörte er undeutlich die Stimme seiner Frau. Er mußte sich beeilen. Hoffentlich machte er keinen allzu kranken Eindruck.
     

     

Im Speisezimmer war der Tisch mit Kristall, Silber und Porzellan gedeckt, und ein riesiger Kapaun dampfte auf einer Platte, umgeben von Kartoffelpüree und grünen Bohnen.
    „Na, du siehst ja schon viel besser aus“, sagte Tommy.
    „Der Schlaf hat ihm gutgetan“, sagte Mary. „Komm, mein Liebling, fang’ an, den Sonntagsbraten zu zerlegen!“
    Professor Lowry setzte sich an Tommys linke Seite. Als er zu Mary hinüber sah, lächelte er. Wie hübsch seine Frau doch war, und besonders aufregend, wenn sie ihn so anblickte, wie gerade jetzt … Eine Frau, die ihren Mann so ansah, liebte ihn zweifellos! Er lächelte über seine zeitweiligen Bedenken.
    Jim nahm das große Sägemesser und die lange Bratengabel und machte sich an die Arbeit. Aber plötzlich begann das Messer in seiner Hand so zu zittern, daß er es nicht länger festhalten konnte. Mit einem hellen Klang fiel es auf den Porzellanteller.
    Und wieder klang das schrille Lachen hinter ihm!
    „Tommy“, sagte er und bemühte sich, deutlich zu sprechen. „Würde es dir etwas ausmachen, die Pflichten des Gastgebers zu übernehmen?“
    Mary war sehr beunruhigt, aber Jim überging es. Ohne Kommentar zerlegte der Freund den Kapaun, und Mary servierte die Beilagen, ohne Jim aus den Augen zu lassen.
    „Ein Riesenvieh!“ meinte Tommy anerkennend.
    „Dem stolzen Preis nach, den ich dafür bezahlt habe, ist es gerade recht“, sagte Mary.
    Sie lachte und seltsamerweise auch die Erscheinung hinter Jim.
    Lowry hatte bereits dreimal nach Gabel und Messer gegriffen, aber immer geschah etwas völlig Unerklärliches. Sobald er mit dem Essen beginnen wollte, bewegte sich sein Teller. Nicht sehr stark, immer nur ein Stückchen – mit einer Art Drehbewegung, die sofort aufhörte, wenn er das Besteck weglegte.
    Unauffällig hob er den Teller hoch und griff unter das Tischtuch, aber da war nichts.
    Er stellte ihn zurück und versuchte es erneut.
    Der Teller bewegte sich wieder.
    „Würdet … würdet ihr beide mich bitte entschuldigen? Ich … ich fühle mich nicht ganz wohl …“
    „Es wird besser sein, ich rufe Dr. Chalmers“, sagte Tommy Williams.
    „Nein, nein!“ wehrte Lowry ab. „Es geht schon, ich

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