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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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frösteln, dann glaubte er eine leichte Berührung an seinem Arm zu spüren, die ihn nach oben dirigierte.
    Es war sehr kalt in dem alten Haus, und aus seinem Zimmer wehte es ihm wie Grabeskühle entgegen.
    Wie durch eine dichte Wand nahm er wahr, was mit ihm geschah.
    Mary zog ihn aus und wischte ihm Gesicht und Hände trocken.
    Jim Lowry ließ sich in sein Bett fallen. Er war todmüde, und dennoch jagten seltsame Gedanken und Wortfetzen durch sein Hirn.
    Wie von weit her vernahm er Marys Stimme. „Ich hätte dich niemals weggehen lassen dürfen!“ sagte sie.
    „Hast du dir Sorgen um mich gemacht, Liebes?“ fragte er schläfrig.
    „Das ist es nicht allein. Du wirst bestimmt krank werden. Weshalb bist du nicht gleich zurückgekommen, als es zu regnen begann?“
    „Ich weiß nicht“, murmelte Jim Lowry. „Ich kann es dir wirklich nicht sagen! Aber … ich liebe dich!“
    Er spürte einen hauchzarten Kuß auf seinen Lippen, dann sanken ihm die Lider herab und er schlief ein.
    Die Nacht nahm ihn in ihre weichen Arme, und seine Probleme schienen für kurze Zeit gelöst zu sein.
     

     
    Professor Lowry erwachte mit dem fatalen Gefühl, daß irgend etwas nicht mehr so war, wie am Tag vorher. Die Ahnung von etwas Schrecklichem, Unfaßbarem überfiel ihn.
    Er starrte im Zimmer umher, als könne er in den Dingen, die ihn umgaben, die Antwort finden. Aber er entdeckte nichts Ungewöhnliches.
    Die Sonne schien freundlich und zeichnete Kringel und Tupfen auf den Teppich und die Wand. Draußen hörte er Leute vorbeigehen und plaudern, und irgendwo in der Nachbarschaft preßte sich eine ungeduldige Hand sekundenlang um eine Autohupe.
    Ihm fiel ein, daß Sonntag war, und eigentlich sollte er sich auf den Kirchgang vorbereiten. Nach einer Weile warf er die Decke zurück und stand auf.
    Seine Kleider hingen über einem Sessel, aber der Anzug, den er getragen hatte, war schmierig und feucht. Er hatte dringend eine Reinigung nötig!
    Wo war Mary? Sonst war sie um diese Zeit längst aus dem Bett.
    Jim Lowry zog sich seinen Schlafrock an und ging zu ihrer Zimmertür, aber die wenigen Schritte verursachten ihm ein Schwindelgefühl. Seine Beine waren weich wie Gummi und drohten bei jeder Bewegung einzuknicken.
    Mit letzter Kraft stieß er die Tür auf. Er wischte sich über die Augen, die von einem hauchdünnen Schleier getrübt schienen. Mary lag auf dem Bett, eine Hand ausgestreckt, den Mund ein wenig geöffnet, das Haar über die Polster gebreitet. Wie eine Tote sah sie aus.
    In diesem Augenblick erreichte ihre Stimme sein Ohr: „Ich habe verschlafen … es ist sicher zu spät, um zur Messe zu gehen …“
    „Bleib liegen“, sagte Lowry. Die Worte kamen nur schwer über seine Lippen. „Du brauchst deinen Schlaf nötig … diese Nacht war viel zu kurz für dich.“
    „Aber Jim …“
    „Keine Widerrede! Ich finde schon ein vernünftiges Restaurant für ein Frühstück, und ich bringe auch etwas zum Essen mit.“
    Leise zog Lowry die Tür hinter sich zu und ging zurück. Er nahm einen dunklen Anzug aus dem Schrank und ging ins Bad.
    Nachdem er geduscht, sich rasiert und angezogen hatte, verließ er auf Zehenspitzen das Zimmer.
    Als er die Treppe vor der Veranda hinunter schritt, fühlte er sich wieder froh und heiter. Bei der letzten Stufe zögerte er allerdings einen Moment, von der Furcht erfüllt, sein jüngster Alptraum könne sich wiederholen. Dann bemerkte er, daß die Passanten bereits zu ihm herüber sahen, und er wagte den letzten Schritt.
    Alles blieb völlig normal. Erleichtert ging er den Weg entlang und dann auf der Straße weiter. Freundlich nickte er den Vorübergehenden zu, die er kannte.
     

     

Das Selbstbedienungsrestaurant war fast völlig leer, und der Koch genehmigte sich eine Zigarette und eine Schale Kaffee, während er am Ende der Theke auf Kundschaft wartete.
    Er brummte unwirsch, als er einen Gast eintreten hörte, strahlte aber sofort bei Lowrys Anblick.
    „Morgen, Professor! Hab’ Sie noch gar nicht gesehen, seit Sie wieder zurück sind!“
    Jim Lowry schüttelte Mikes feuchte, weiche Hand. „Tag, Mike. Ich war ziemlich im Druck in der letzten Zeit. Nichts als Arbeit, kein Vergnügen. Gib mir Schinken und Eier, dazu schwarzen Kaffee, bitte. Aber schnell, ja? Ich bin schon spät dran für die Messe.“
    „Die Glocken haben noch nicht mal zu läuten begonnen“, sagte Mike gleichmütig, setzte sich aber sofort in Bewegung. Er klapperte mit Geschirr und schlug geschickt die Eier in die

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