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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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weismachen willst, daß du wegen eines verlorenen Hutes halb den Verstand verlierst, dann muß ich einfach lachen!“
    „Ich weiß einfach nicht, was in dieser Zeit passiert ist.“
    „Nun … ich glaube dir gern, daß dich das beunruhigt. Aber es sind ja nicht deine letzten Stunden gewesen, und bestimmt war es nicht dein einziger Hut.“
    „Aber seit ich diese vier Stunden vermisse, passieren schreckliche Dinge! Entsetzliche Dinge!“ Er erzählte dem Freund kurz seine Erlebnisse während der vergangenen Nacht.
    „Treppen hinunter“, sagte Tommy ernüchtert. „Ja. Ich weiß, was du meinst. Und noch mehr …“
    „Was hat das alles zu bedeuten?“ jammerte Lowry.
     

     
    Williams ging eine ganze Weile schweigend neben dem Professor her. Als sie fast die Menge vor der Kirche erreicht hatten, blieb er stehen.
    „Jim, du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber erinnerst du dich, was ich dir gestern über deinen Artikel gesagt habe?“
    „Du meinst, daß mein Artikel etwas damit zu tun hat?“
    „Ja, dieser Meinung bin ich. Du hast darin einen sehr entschiedenen und provozierenden Standpunkt einem Thema gegenüber eingenommen, das seit einem Jahrhundert begraben war.“
    „Provozierend?“
    „Das ist nicht so leicht zu beantworten, Jim. Zumindest nicht in der Weise, die du akzeptieren würdest. Jedenfalls würde ich an deiner Stelle nicht versuchen, den Hut wiederzufinden.“
    „Verstehst du nicht, daß ich beunruhigt bin? Es macht mich verrückt, nicht zu wissen, weshalb mich diese unheimlichen Gestalten verfolgen!“
    „Nur immer mit der Ruhe, mein Alter. Besser verrückt, als tot! Deine Erlebnisse deuten einwandfrei auf übernatürliche Kräfte hin. Nein, widersprich mir nicht! Ich weiß, niemand glaubt heute mehr daran – aber du kennst sie inzwischen.“
    Lowry schüttelte abwehrend den Kopf. Diese Vorstellung war ihm zu absurd.
    „Natürlich kannst du alles der Malaria zuschreiben. Das hieße dann, daß dich deine Krankheit benommen gemacht hat und du ziellos herumgewandert bist und dabei den Hut verloren hast. In diesem Fall wäre es besser, zum Arzt zu gehen und dich mit Chinin vollstopfen zu lassen.“
    „Vielleicht hast du recht, Tommy, aber …“
    „Laß mich nur machen. Von nun an werde ich bei dir bleiben und auf dich aufpassen. Und wenn du etwas Außergewöhnliches siehst, wird es mir bestimmt auch auffallen. Und vielleicht kann ich dich schützen, wenn du in Gefahr gerätst.“
    „Ich weiß nicht, was …“
    „Sag nichts. Ich bin schließlich schuld daran. Mit meinem Gerede von Dämonen und Geistern habe ich dich durcheinander gebracht. Oder glaubst du etwa, daß ich dir etwas in den Drink getan habe?“
    „Wo denkst du hin!“
    „Nun, es war nur so eine Idee. Immerhin bin ich dein Freund und weiß, wann ein Scherz ein Ende haben muß!“
    „Natürlich. Hätte ich dir sonst von all dem erzählt?“
    Nebeneinander gingen sie zur Kirche. Die Glocken läuteten, und die sonntäglich gekleideten Gläubigen strömten durch das breite Tor.
    Jim Lowry blickte hinauf in das wohlbekannte Gewölbe. Die bunten Scheiben glänzten in der Sonne. Aber irgendwie kam er sich deplaziert vor. Es ging keine Ruhe, keine göttliche Gnade mehr von dieser Stätte der Weihe aus …
     

     
    Drei Reihen vor ihm saß der Vorstand des Colleges, Mr. Jebson. Jim Lowry fühlte sich unbehaglich. Wenn er rechtzeitig daran gedacht hätte, ihn hier zu treffen, wäre er wohl kaum zum Gottesdienst gegangen.
    Während der Andacht hatte Lowry seine Augen auf Jebsons Hinterkopf gerichtet. Es war keine Absicht, aber der Vorstand schien es zu fühlen. Er begann, sich unruhig zu drehen und zu wenden.
    Lowry dachte inzwischen an die Antwort, die er auf seine Frage finden mußte. Es mußte eine Antwort geben!
    Etwas Weiches berührte sein Bein.
    Er hatte Angst, hinunterzublicken.
    Nach einer Weile wagte er es.
    Nichts.
    Jim Lowry schluckte und versuchte, sich auf das Liederbuch zu konzentrieren. Er warf einen Seitenblick zu Tommy, der damit beschäftigt war, seinen warmen Bariton möglichst fehlerlos einzusetzen.
    Wieder die gleiche sanfte Berührung.
    Er sah hinunter.
    Er konnte nichts entdecken.
    In seiner Angst griff er nach Tommys Ärmel, murmelte: „Komm mit!“ stand auf und ging den Mittelgang hinab. Er wußte, daß aller Augen auf ihn gerichtet waren, und auf Tommy, der ihm zwar verwundert, aber gehorsam folgte.
     

     

Die Sonne schien warm auf den Gehsteig, und der Wind spielte mit den trockenen

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