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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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Blättern. Helle, freundliche Grabsteine schmückten die Gräber. Friedlich breiteten die marmornen Engel ihre Arme über die hellgrünen Grashügel.
    Die Schritte des Professors wurden langsamer. Hier im Freien fühlte er sich besser, und er beschloß, seinem Freund nichts zu sagen. Doch als sie weitergingen, huschte plötzlich ein runder Schatten über den Rand seines Gesichtsfeldes. Es war nichts Konkretes, nur ein schemenhafter Eindruck.
    Blitzartig wandte Lowry den Kopf, jedoch das ungewisse Etwas war nicht zu sehen.
    Er hob seinen Blick zum Himmel, um zu prüfen, ob ein Vogel ihn genarrt hatte, aber nicht ein einziger Vogel war über ihm. Lowry spürte nun wieder die lähmende Angst in sich hochsteigen.
    Als er wieder geradeaus sah, wischte das dunkle Etwas erneut an ihm vorbei. Gerade nur ein kleiner Fleck war zu erkennen.
    „Tommy?“
    „Ja?“
    „Du wirst glauben, daß ich verrückt bin. Vorhin in der Kirche berührte irgend etwas mein Bein, und als ich nachsah, konnte ich nichts finden. Nun folgt es mir und geht neben mir her. Ich kann es weder sehen, noch beschreiben, weil es verschwindet, wenn ich meinen Blick darauf richten will!“
    „Ich sehe nichts“, sagte Tommy und unterdrückte seine Besorgnis. „Vielleicht hat dich die Sonne ein bißchen geblendet.“
    „Ja“, meinte Lowry erleichtert. „Das wird es sein! In der Kirche war es dunkel, und wenn man ins Licht kommt …“
    Sie gingen weiter, und Lowry rückte immer wieder von dem schattenhaften Begleiter ab, der seinem Blick entfloh. Er hatte entsetzliche Angst vor einer Berührung, denn er wußte, daß sie ihn um den Verstand bringen würde.
    „Tommy, würdest du bitte rechts von mir gehen?“
    „Gern.“
    Aber nun bemerkte Lowry die Erscheinung aus dem Winkel seines linken Auges. Seine Kehle war wie ausgedörrt.
    Als sie endlich vor Lowrys Haus standen, sagte er: „Kein Wort zu Mary!“
    „Natürlich nicht.“
    „Bleibst du zum Essen und über Nacht?“
    „Wie du willst.“ Tommy lächelte auf eine seltsame Art, die Lowry erstmals an ihm bemerkte und die ihm irgendwie mißfiel.
     

     
    Mary und Tommy plauderten, während Lowry vor dem kalten Kamin stand. Ihr Gespräch erreichte ihn gar nicht. Er war zu sehr mit der ihn irritierenden Erscheinung beschäftigt.
    Sobald er ins Dunkle starrte, war sie verschwunden. Wenn er aber den Kopf wandte, konnte er sie flüchtig erhaschen.
    Er versuchte, sie durch ein schnelles Wenden des Kopfes zu überrumpeln – ohne Erfolg! Auch wenn er sich langsam umdrehte, hielt sie sich aus seinem Gesichtsfeld heraus.
    Jim Lowry wußte, er würde erst dann wieder ruhig werden, wenn er herausfand, um was es sich eigentlich handelte. Gleichzeitig schauderte er bei dem Gedanken, daß ihn dieses schemenhafte Etwas berühren könnte.
    „Jim!“ rief Mary mit einer ihm fremd klingenden Stimme und unterbrach ihr Gespräch mit Tommy. Er versuchte sich zu erinnern, wo er diesen Klang schon wahrgenommen hatte.
    „Du hast ja wieder Schüttelfrost!“ Sie legte leicht ihren Arm um seine Schulter und führte ihn zur Tür. „Leg dich ein wenig hin, und nimm dein Medikament! Tommy wird mir helfen und mir beim Essen Gesellschaft leisten, nicht wahr?“
    „Was tut man nicht alles für einen Freund“, erwiderte Williams.
    Jim hatte kein besonders gutes Gefühl, als er die beiden allein ließ. Aber vermutlich war Tommy in seiner Abwesenheit sehr oft hier gewesen und hatte Mary Gesellschaft geleistet. Was war nur los mit ihm? Wie kam er dazu, so über Tommy zu denken? Er war doch sein einziger Freund.
     

     
    Er ging die Treppe hoch.
    Stufe für Stufe hüpfte das Ding neben ihm her.
    Lowry preßte sich gegen die Wand, um jede Berührung zu vermeiden, aber diese Abwehrreaktion machte ihn nur noch nervöser.
    Was war das nur?
    Weshalb belästigte es ihn?
    Wie konnte man die Erscheinung verjagen?
    Als der Professor oben anlangte, schüttelte ihn ein Fieberschauer.
    In seinem Zimmer holte er das Chinin hervor und nahm es mit ins Bad, um ein Glas Wasser zu trinken. Der Schatten folgte ihm, er hob sich undeutlich gegen die weißen Kacheln ab.
    In seinem Wahn versuchte er, den unheimlichen Schatten zu fangen. Langsam drehte er seinen Kopf zur Seite, bis er seinen Feind im Blickwinkel hatte und ihn hinter sich wußte, dann sprang er zur Tür hinaus und knallte sie hinter sich zu. Einen Augenblick lang hatte er den albernen Einfall, hinunterzugehen und Mary zu bitten, keinesfalls die Tür zum Bad zu öffnen, doch dann

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