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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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glatten, metallartigen Oberfläche. Es dauerte lange, bis er fähig war, sich auf die Knie zu erheben.
    Der Professor starrte über den Rand des schmalen Felsplateaus. Der Fluß war noch immer unter ihm. Sein Sturz war offenbar durch das Geäst der dichten Büsche gebremst worden, die hier und da aus dem kahlen Fels herauswuchsen.
    Lowry sah hinauf. Überall war nackter Stein, von dem Mönch weit und breit nichts zu sehen. Er blickte nach rechts und links, aber hier schien es keine Möglichkeit für einen Abstieg zu geben.
    Ganz dicht preßte sich der Mann gegen die Felswand und tastete sich vorsichtig daran entlang. An manchen Stellen schien es Höhlen zu geben, aber er hatte Angst davor, was sich in ihren dunklen Tiefen verbergen mochte. Er spürte auch instinktiv, daß er keine dieser Höhlen betreten durfte, aber wie sollte er sonst einen Weg hinab finden?
    Endlich entdeckte er den Eingang zu einem größeren Gewölbe, das ihm keine Furcht einflößte. Auf Händen und Knien kroch er in die Höhle hinein. Als seine Hände jedoch gegen ein haariges Etwas stießen, prallte er entsetzt zurück. Gleich darauf erhielt er einen Stoß von hinten und fiel wieder auf die Knie. Dabei stellte er fest, daß der ganze Boden haarig war und an den Handflächen kitzelte.
    Eine tiefe, gleichgültige Stimme sagte: „Geh’ vor mir her!“
    Jim Lowry wagte nicht, sich umzudrehen. Er stand auf und kam dem Befehl nach. Hin und wieder stolperte er über kleine Felsbrocken, und er bedauerte, seine Taschenlampe verloren zu haben. Vielleicht hätte er auch gar nicht gewagt, sie anzuknipsen.
     

     
    Der Ort hatte etwas Gespenstisches an sich, eine unheimliche Ausstrahlung, die er nicht definieren konnte. Ihm war, als würde hier auf ihn lauern, wovor er sich schon seit geraumer Zeit fürchtete – vielleicht schon hinter der nächsten Biegung!
    Der Professor stieß gegen eine raue Wand, an der er sich empfindlich aufschürfte.
    „Weiter!“ sagte die Stimme hinter ihm gelangweilt.
    „Wo … wo ist Sebastian?“ erkundigte sich Lowry zögernd.
    „Du bist nicht mehr bei denen. Jetzt bist du bei uns. Mach uns möglichst keine Unannehmlichkeiten, denn in einem dieser Gänge wartet eine Überraschung auf dich. Du Narr, der Eingang ist zu deiner Rechten! Erinnerst du dich nicht?“
    „Ich … ich war noch nie hier …“
    „O doch, du warst bereits hier. Nicht wahr?“
    „Natürlich“, sagte eine andere Stimme. „Er war bereits hier.“
    „Oft.“
    „Nein, nicht oft“, berichtigte die erste Stimme. „Etwa dreimal.“
    „Weiter!“ befahl die gelangweilte Stimme.
    Er mußte diesen Worten folgen, auch wenn er spürte, daß ihn etwas unaussprechlich Schreckliches erwarten würde. Er zögerte absichtlich, denn seine Angst wuchs ins Unermeßliche.
    „Du gehörst jetzt zu uns, also geh’ weiter.“
    „Was wollt ihr mit mir tun?“
    „Du wirst es sehen.“
    Der Boden unter seinen Füßen fiel ab, und er schlitterte weiter. Bei jedem Schritt glitt der Grund unter, ihm zur Seite, und etwas schlängelte sich klebrig um seine Füße oder stieß hart gegen ihn.
    Der Abhang schien ziemlich lang und weiter unten tiefste Nacht zu sein. Er durfte nicht da hinuntergehen! Er mußte umkehren, solange noch Zeit dazu war!
    „Geh’ weiter“, sagten die gelangweilten Stimmen. „Jetzt gehörst du uns!“
    Vor dem Professor breitete sich tiefe, undurchdringliche Stille aus. Er sank zu Boden, zu schwach und zu verängstigt, um weiterzugehen. Alles drehte sich um ihn, und heulende Laute brachen sich an den Wänden der Höhle.
    Plötzlich hörte er Sebastians ruhige, leise Stimme. Der Mönch zitierte monotone Sätze in lateinischer Sprache.
    Sebastian!
    Er hatte den Mönch gefunden, der ihn hier herausführen würde!
     

     
    Lowry rappelte sich auf und stolperte dem Klang entgegen. Er war nicht sicher, ob der Weg sich nicht gegabelt und er eine andere Route talwärts eingeschlagen hatte. Er wußte nur, daß es Sebastians Stimme war, die er hörte.
    Er ging um eine Ecke und blinzelte in ein schwaches Licht, das von einem Milchglasfenster hoch oben kam. Zuerst schien es ihm, als enthalte der Raum hauptsächlich Schatten und Staub, aber dann bemerkte er auf einem breiten Felsvorsprung sieben aus Stein gemeißelte Stiere, die mit stumpfen Augen die Szene unter sich betrachteten.
    Der Boden, auf dem Lowry stand, war sehr schlüpfrig, und er hielt sich an einem schmutzigen Vorhang zu seiner Rechten fest.
    Der Raum war angefüllt mit Frauen und

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