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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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Willenskraft, um zum Inhalt seines Artikels zu stehen! Sollten sie doch versuchen, etwas gegen ihn auszurichten!
    Er ging die Treppe hinunter, knöpfte sein Jackett zu und versuchte, guter Laune zu sein. Zwar war das dunkle Ding hinter ihm und neben ihm, und er hörte das hohe, schrille Gelächter, aber er war entschlossen, ihm keine Aufmerksamkeit zu zollen. Er wollte sein wie immer. Er würde Mary und Tommy einen guten Morgen wünschen und seine Klasse so trocken und langweilig wie immer unterrichten.
    Mary betrachtete ihn zuerst mit Mißtrauen, und als sie sah, daß sein Zustand sich augenscheinlich gebessert hatte, umarmte sie ihn mit dieser merkwürdigen Distanz, die er in den letzten Tagen an ihr wahrgenommen hatte. Tommy saß bereits am Frühstückstisch.
    „Siehst du“, sagte Mary zu Tommy. „Der alte Granitblock läßt sich nicht so leicht umwerfen. Frisch und munter wie immer!“
    „Wirklich wahr“, bestätigte Tommy. „Übrigens muß ich dir etwas sagen, Jim. Elf Uhr dreißig nachts ist nicht unbedingt die richtige Zeit, um spazieren zu gehen. Ich hoffe, dir ist nichts Besonderes zugestoßen!“
    Lowry ärgerte sich einen Augenblick lang über Tommys Bemerkung. Es schien, als wolle Tommy ihm diese schrecklichen Vorfälle in Erinnerung bringen. Aber andererseits hatte seine Stimme sehr freundlich geklungen, und er meinte nichts Böses damit. Und doch … dieser seltsame Besuch heute morgen …!
    „Hier ist dein Frühstück“, sagte Mary und stellte einen Teller mit Schinken und Speck vor ihn hin. „Du hast keine Eile, aber fang gleich zu essen an.“
    Lowry lächelte ihr zu, setzte sich und griff hungrig nach Messer und Gabel. Er wollte sein Besteck auf den Teller senken, aber auch heute bewegte sich der Teller.
    Lowry warf einen Seitenblick auf Tommy und Mary, um zu sehen, ob sie es bemerkt hatten, aber die beiden waren mit sich selbst beschäftigt.
    Wieder versuchte er, nach dem Schinken zu langen.
    Wieder tanzte der Teller ein wenig.
    Er legte das Besteck weg.
    „Was ist los?“ fragte Mary.
    „Ich … ich bin nicht hungrig.“
    „Aber du hast seit dem gestrigen Frühstück nichts gegessen!“
    „Nun …“ Er griff wieder nach der Gabel. Langsam bewegte sich der Teller zur Seite.
    Während der Professor verzweifelt auf sein Gedeck starrte, sah er aus seinem linken Augenwinkel heraus die gleichen Raubtierfänge, die er schon vorhin aus Tommys Mund hatte ragen sehen. Entsetzt blickte er Tommy an, aber der Freund sah jetzt wieder aus wie immer.
    Halluzinationen! Dachte Lowry verwirrt. Er beugte sich über seinen Teller.
    Aber in der gleichen Sekunde, in der er den Blick von Tommys Gesicht nahm, trat dieselbe Erscheinung auf. Wieder sah er die häßlichen gelben Fänge, die sich in Tommys Unterlippe preßten. Gleichzeitig hockte der Schatten hinter ihm, und auch der Teller bewegte sich, sobald er essen wollte!
    Und irgendwo erklang das hohe, schrille Gelächter.
     

     
    Lowry konzentrierte sich darauf, seine Wahrnehmungen zu lokalisieren. Er wußte jetzt, solange er nicht versuchte, seinem Teller mit der Gabel nahezukommen, blieb er völlig ruhig.
    Gleichzeitig bemerkte er etwas, was ihn zutiefst erschütterte. In seinem anderen Augenwinkel erschien Marys Gesicht, und er sah jetzt auch bei ihr diese gräßlichen, gelben Fänge.
    Er blickte hoch, aber ihr Gesicht war unverändert süß und schön wie immer.
    Jim Lowry mußte schnell wieder wegsehen, denn er konnte den Gedanken nicht ertragen, seine Frau sei ebenfalls mit diesen häßlichen Raubtierfängen behaftet. Wenn er nur Gewißheit erhalten könnte! Aber immer, wenn er den beiden gerade ins Gesicht sah, war nichts mehr festzustellen.
    Erregt sprang Lowry auf und warf seinen Sessel um. Mary sah ihn erschrocken an.
    Tommy erhob sich ebenfalls.
    „Ich habe vor meiner ersten Unterrichtsstunde noch eine Verabredung“, sagte Lowry mit mühsam beherrschter Stimme.
    Er sah zu Tommy und gleichzeitig Marys gelbe Fänge.
    Als er Mary ansah, sah sie aus wie immer, dafür erschienen Tommys Fänge in seinem Augenwinkel.
    Eilig lief er hinaus und holte seinen Mantel von der Kleiderablage. Er bemerkte, wie Tommy ihm folgte und sich ebenfalls anzog. Dann stand auch Mary neben ihm und sah erstaunt zu ihm hoch.
    „Jim! Solltest du uns nicht sagen, was das alles bedeutet? Du weißt doch, daß du uns vertrauen kannst!“
    Er gab ihr einen flüchtigen Kuß und hatte das Gefühl, daß ihre Fänge seine Lippen berührten. „Es ist alles in Ordnung,

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