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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angewurzelt. Es waren nach dem Aufknattern der Schüsse nur wenige Sekunden verstrichen, auch wenn uns die Zeit viel länger vorkam.
    Wir hörten Schritte.
    Nicht der Schießer ging vor, die anderen erklangen schräg hinter uns, wo sich auch der Eingang befand.
    Da mußte noch einer sein.
    Die Schritte und das Keuchen hörten wir. Die Person lief hastig, dennoch hörte es sich stampfend an, als wollte sie mit jedem Schritt beweisen, daß sie in der Lage war, den Boden einzutreten.
    Ich ließ sie noch näher herankommen und drehte mich erst dann um. Der andere Mann war ebenfalls bewaffnet. Er trug eine kurzläufige Maschinenpistole. Sein Umriß sah breit aus, er hatte etwas mit einem Gorilla gemein. Der Kerl konnte vor Kraft kaum laufen.
    Noch deckte uns der hohe Strauch.
    Suko und ich schauten uns an. Wir verständigten uns durch ein kurzes Nicken. Gleichzeitig deutete Suko mit dem Zeigefinger auf seine Brust. Für mich stand fest, daß er den Kerl übernehmen wollte.
    Das war mir nicht unlieb, da Suko die lautlosen Kampftechniken besser beherrschte als ich.
    Er rief den Namen seines Kumpans. Es war nur ein leiser Ruf. Wahrscheinlich hatte er Angst, von irgendwelchen Leuten gehört zu werden. Ich hatte mich auf seine Stimme konzentriert. Wenn mich nicht alles täuschte, war er ein Ausländer, ein Araber.
    Sein Kumpan mit dem Revolver antwortete nicht. Er stand auf dem Fleck und starrte durch das zerstörte Fenster in das Haus hinein, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen, das ihn völlig von der Rolle brachte.
    Suko stellte sich in Positur. Er drehte sich leicht, die Füße stemmte er gegen den Boden. Ich wußte, daß er auf den richtigen Augenblick lauerte.
    Der kam.
    Plötzlich war der Kerl mit der Maschinenpistole mit ihm auf gleicher Höhe.
    Da lag Suko bereits in der Luft.
    Er hatte sich blitzschnell abgestoßen. Ich schaute zu und befürchtete schon, daß er daneben oder zu kurz springen würde, aber sein rechter Arm, schon halb erhoben, fiel plötzlich nach unten.
    Die Handkante erwischte den Kerl voll und effektiv. Er wußte nicht einmal, wer ihn von den Beinen geholt hatte. Sein Lauf wurde abrupt unterbrochen, er stolperte noch nach vorn, dann fiel er auf das Gesicht und rammte den kurzen Lauf der Maschinenpistole in den weichen Boden des Gartens.
    Suko nickte.
    Er trat zurück in die Deckung und wollte mir etwas zuflüstern, als wir sahen, daß sich im Haus etwas tat.
    Eine Bewegung, mehr nicht.
    Wir blieben zurück.
    Der Kerl mit dem Revolver war verunsichert. Auch er hatte die Bewegung mitbekommen, wußte wohl nicht genau, was er tun sollte und lud zunächst seine Waffe nach.
    Als er den Revolver hob, um das neue Ziel anzuvisieren, da drang ein röchelnder Laut aus seinem Mund. Der Arm mit der Waffe sank nach unten, er schien den Glauben an die Welt verloren zu haben, dachte nicht mehr an Gegenwehr, sondern tat genau das Gegenteil. Er fiel auf die Knie, riß die Arme hoch und preßte die Hände vor sein Gesicht, als könne er seine eigene Schande nicht mehr ertragen.
    Auch wir schossen nicht. Uns erging es ähnlich wie dem Mann mit der Waffe. Wir hatten mit allem gerechnet, aber nicht damit, was sich tatsächlich abspielte.
    Durch das zerborstene Fenster schwebte eine Kugel, und in ihr befand sich ein Mensch, der aussah wie ein Krieger des Mittelalters und mit einem Schwert bewaffnet war.
    In der Kugel blieb er nicht. Ohne daß ihn das Material aufgehalten oder gestört hätte, drängte er sich aus dem runden Gegenstand heraus und näherte sich dem Mann mit dem Revolver.
    »Ich glaube«, sagte Suko, »jetzt ist der Zeitpunkt, wo wir ihm mal guten Tag sagen sollten.«
    »Das meine ich auch…«
    ***
    Wie oft der Mann geschossen hatte, wußte Jane Collins nicht. Jedenfalls holte ein Echo das andere ein, so daß die Schüsse aus dem Revolver fast wie einer klangen. Die Kugeln mußten den Fremden einfach erwischt und ihn von den Beinen gerissen haben.
    Jane war froh, sich den Sessel als Deckung ausgesucht zu haben. Sie hatte sich geduckt, schielte um die eine Ecke hinweg, darauf hoffend, daß sie kein Zufallstreffer erwischte, und Sekunden später hatte sie alles vergessen. Ihre Angst, ihre Befürchtungen, auch die Hoffnung darauf, daß John und Suko schnell erscheinen würden.
    Was sie sah, war derartig unglaublich, daß sie beinahe anfing, an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Sie sah eine Kugel, sie hörte wieder die Schüsse und bekam mit, wie die Geschosse an der Außenhaut der Kugel abprallten und als

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