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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr genau. Sich dagegen stemmen wollte er auch nicht, da er längst erkannt hatte, daß dieser Fall anders lief als die üblichen Taten, mit denen er sonst konfrontiert wurde.
    »Ich bekomme dann einen Bericht, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    Jane schüttelte sich, als sie durch die Haustür gingen. »Ich bin froh, aus dem Keller weggekommen zu sein«, sagte sie leise. »Dieses Haus ist mir unheimlich.«
    »Da sagst du was.«
    »Was wird er wissen?«
    Suko ging langsam weiter und schaute dabei in den Himmel über London. Er zeigte ein graues Muster, mal unterbrochen von helleren Wolken, die wie mächtige Klötze wirkten.
    Die Fahrzeuge standen noch vor dem Haus. Der eine Wagen war so ausgebaut worden, daß im Rückraum ein Platz für ein Verhör geschaffen worden war. Die technischen Mittel waren auf dem neuesten Stand, und einer der Beamten hatte bereits die Personalien des Gefangenen aufgenommen, der Handschellen trug und mit gesenktem Kopf wie ein Häufchen Elend auf der Bank hockte.
    Man rückte zur Seite, damit Suko und Jane den nötigen Platz bekamen.
    »Wie heißt er?« fragte der Inspektor.
    »Massis.«
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Staatsangehörigkeit?«
    »Iraker.«
    Suko nickte. »Es paßt zusammen.«
    »Wieso?«
    »Das Haus hier hat einem Iraker gehört. Es kann auch sein, daß er es gemietet hat. Jedenfalls wurde er ausgewiesen. Aber das ist nicht das Problem. Mir geht es um andere Dinge. Ich will wissen, weshalb sie hergekommen sind.«
    »Das habe ich schon gefragt. Er zeigt sich verstockt.«
    »Würden Sie uns bitte allein mit ihm lassen?«
    Der Beamte schluckte seinen Ärger hinunter. Gern verschwand er nicht, aber er tat es.
    Suko zog die Tür zu.
    Massis schaute auf. Sein Gesicht zeigte Spuren der Erschöpfung. Er schien zu wissen, in welch eine Lage er sich hineinmanövriert hatte und suchte sicherlich nach einem Ausweg, um dort wieder herauszukommen. Seine Lippen zitterten, dadurch bewegte sich auch der Mund, aber kein Wort drang über seine Lippen.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Suko. »Wir können Ihnen einen versuchten Mord anhängen.«
    »Ich habe keinen getötet.«
    »Stimmt, aber Sie wollten es. Sie haben auf den Mann in der Kugel geschossen. Dafür gibt es einen Zeugen.« Mit dem Daumen zeigte Suko auf Jane.
    Massis sah sie an. »Dann hat sie auch mitbekommen, daß es nicht möglich war. Arfit war stärker.«
    »So heißt er also?«
    »Ja.«
    »Und weshalb sind Sie mit Ihren Kumpanen in dieses leere Haus eingedrungen?«
    »Wir wollten einem Freund helfen.«
    »Ist das der Tote im Keller?«
    Massis hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob er tot ist, aber es kann sein.«
    »Was wollte er?«
    »Ihn bannen.«
    Sukos Stirn zeigte Falten. »Mit einem Hammer und mit den Nägeln?« fragte er.
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Der Geist hat hier gelebt. Dieses Haus ist verflucht. Er kehrt immer an den Ort seiner Untaten zurück.«
    »Aber es stand leer«, sagte Jane.
    »Das ist richtig. Wir wollten endgültig Schluß machen. Man hat uns geschickt.«
    »Der vorherige Mieter oder Besitzer?«
    »Gamal el Mendes. Er ist wieder in Bagdad, aber er hat Angst davor, daß ihn die Rache erwischt. Man kann den Geist beschwören, wenn man ihn am Ort seiner Untaten festnagelt.«
    »Hat er denn etwas Bestimmtes getan?«
    »Das glaube ich schon.«
    »Was?« fragte Jane.
    Massis verzog sein Gesicht. »Arfit ist jemand, der tötet«, erklärte er. »Arfit geht immer den direkten Weg. Es ist einfach gefährlich, ihn zu rufen.«
    »Hat dieser Gamal el Mendes das getan?«
    »Wir sind davon ausgegangen.« Suko spürte einen Klumpen im Hals. Es war ein Gefühl, als hätte ihm jemand eine Faust in die Kehle gesteckt. Er ärgerte sich, daß er auf der Stelle trat. Er war in ein fremdes Revier eingebrochen. Dieser Arfit gehörte zu den Legenden, die sich im Orient bildeten. Es war schwer für einen Europäer, die Mauer zu durchbrechen.
    »Ihr habt ihn also bannen sollen«, stellte Suko fest.
    Massis nickte. »So ist es richtig. Gemeinsam hätten wir es geschafft, aber einer war schneller.«
    »Und nach der Verbannung gelingt es, den Geist zu vernichten?« erkundigte sich Jane.
    »So haben es die Weisen erzählt.«
    Die Detektivin blieb am Ball. »Er war aber nicht allein, wie ich weiß. Ich habe die Kugel gesehen, aber ich sah auch die geheimnisvolle Frauengestalt, die sie hielt. Ich sah Hände, ich sah ein Gesicht…«
    Der Mann erschrak. Plötzlich bekam er eine Gänsehaut. Er sah aus, als wollte er sich in den Sitz

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