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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückziehen, um eins zu werden mit dem Kunstleder.
    »Angst?« fragte Jane.
    Er nickte.
    »Wovor?«
    »Vor ihr.«
    »Wer ist diese Frau?«
    »Sie war mit ihm zusammen. Sie ist uralt, sie heißt Leila, sie kehrt immer wieder zurück. Sie ist eine Dschinn, und sie hat sich ihn als Freund ausgesucht. Sie beschützt ihn, denn sie kennt die anderen Welten sehr genau.« Er schaute durch das Fenster, als wäre sie in der Nähe. »Leila steht auf seiner Seite.«
    »Das habe ich gesehen. Sie hat die Kugel gehalten.«
    »Ja, sie beherrscht den Geist.« Die Unruhe blieb bei ihm. »Man sagt, daß sie nicht verletzbar ist. Wenn sie erscheint, ist der Tod nicht weit. Sie ist sehr schön. Vielen großen Männern hat sie den Kopf verdreht. Kalifen und Wesire waren dabei, und sie hat immer den Kontakt zu anderen Welten gesucht.«
    »Wo ist sie jetzt?« fragte Suko. »Oder wo kann sie sein? Du kennst sie ja schließlich.«
    »Überall und nirgends!« flüsterte Massis. »Leila ist wie der Wind. Sie ist die Versuchung, sie ist die Schlange, aber sie ist auch die Liebe, denn sie gibt sich hin. Sie ist gefährlich, sie ist tödlich, sie kann Menschen vernichten.«
    »Also eine Legende.«
    »Ja, auch das.«
    »Und sie ist mit Afrit zusammen?« hakte Jane nach.
    »Sie waren ein Paar. Als die Stunde des Todes nahte, verließen sie gemeinsam diese Welt.«
    »Aber sie kehren immer wieder zurück - oder?«
    Massis nickte. »Ja, das kann man sagen. Immer wieder stoßen sie in diese Welt.«
    Suko hatte eine andere Frage. »Kann sie auch Gestalt annehmen? Kann ihr Geist in andere Körper schlüpfen?«
    Als Massis bleich wurde, war ihm klar, daß er den richtigen Punkt getroffen hatte. »Ja, das kann sie. Das macht sie auch. Sie ist oft unter den Menschen, um auszukundschaften…«
    »War sie auch in diesem Haus?«
    »Ich glaube es.«
    »Kennst du sie in ihrer anderen, in ihrer menschlichen Gestalt?« Die Frage war wichtig, die Antwort darauf allerdings noch mehr.
    Massis schaute Suko an. Er schwitzte stark, zudem roch seine Kleidung. Wieder schaute er aus dem Fenster. Sein Blick war starr und ängstlich zugleich. »Man soll nicht über sie reden«, flüsterte er.
    »Das ist schlecht. Wenn man über ein Problem nicht spricht, wird man es nie lösen«, sagte Jane.
    »Ist sie denn hier?«
    Massis schaute Suko an. »Wo?«
    »Ich denke an London!«
    »Ja, das ist möglich. Sie ist immer dort, wo auch der Geist hin muß. Sie ist bestimmt hier.«
    Suko war davon überzeugt, daß der Mann mehr wußte. »Wo kann sie sein? Rede endlich!«
    »Inferno«, murmelte er und senkte den Kopf. »Das Inferno, die Musik, die Flammen…«
    Jane schüttelte den Kopf. »Verstehst du das?«
    »Noch nicht.«
    Massis ließ sich nicht beirren. »Das Inferno ist in London. Aber Leila ist auch woanders. Sie kann die Orte blitzschnell wechseln. Sie… sie kommt bestimmt.«
    »Hierher?«
    »Ich habe Angst.«
    Das war nicht gelogen. Suko und Jane merkten, daß mit Massis etwas geschehen war. Er hielt den Kopf gesenkt und starrte auf seine Kniescheiben. Sein Rücken zuckte, wenn ein Schauer über die Haut hinweglief.
    Einer der Polizisten kehrte zurück. Als er an der Tür stand, öffnete Suko.
    »Alles in Ordnung?« fragte der Mann.
    »Bis jetzt schon. Sollte etwas nicht stimmen?«
    Der Beamte schaute in die Dunkelheit des Parks. Die Scheinwerfer brannten nur am Haus. Sie warfen gelbe Flecken gegen die Fassade. »Ich weiß es nicht, aber irgend was hat sich verändert.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Luft, Inspektor. Sie ist so anders geworden. Sie hat sich stark abgekühlt. Besonders in der Nähe des Wagens.« Er rang nach Worten. »Es ist so, als wäre etwas gekommen, das wir nicht sehen können. Ein Eisgespenst oder so ähnlich.«
    Suko hütete sich, über die Bemerkung auch nur zu lächeln. Janes Gesicht blieb ebenfalls ernst, und Massis, der die Worte mitbekommen hatte, hob den Kopf an.
    Er schauderte zusammen. »Sie ist da!«
    »Leila?«
    Er nickte heftig. »Spürt ihr es nicht? Sie hat uns bereits umarmt. Sie lauert auf uns. Sie weiß genau über uns Bescheid. Sie hört und sieht alles.«
    »Aber wir sehen sie nicht.«
    Der Polizist war von der Tür weggetreten. Er bewegte sich auf der Stelle und trat mehrmals mit den Füßen auf. Sein Blick schweifte über das Grundstück, als suche er dort einen Feind.
    »Sie will sich rächen!«
    »Unsinn, Massis«, sagte Suko. »Sie ist gar nicht hier. Die Kälte kann eine völlig natürliche Ursache haben. Das braucht nichts mit

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