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0691 - Schwester der Nacht

0691 - Schwester der Nacht

Titel: 0691 - Schwester der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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dabei zusehen dürfen, wie wir deinen kühnen Retter zu Tode martern. Wie gefällt dir das?«
    »Fahr zur Hölle!«, zischte Nicole.
    Vivien Lafayette trat der Vampirjägerin in die Rippen.
    »Nach dir, meine Liebe! Nach dir…« Sie lachte schrill. »Sperrt dieses Miststück und den Kerl wieder ein. - Ich habe jetzt keine Zeit für diese Menschenbrut!«
    Einige vampirische Kaisergardisten rissen die Dämonenjägerin und den Marines-Lieutenant hoch und schleiften sie zurück in den Seitenflügel des Palais du Luxembourg. Nicole und Sabinsky wurden in eine andere Zelle geworfen, deren Tür nicht demoliert worden war. Diesmal gab es kein Kerzenlicht. Die Tür wurde von außen verriegelt.
    In dem feuchten, finsteren Loch hörte Nicole den Marine leise stöhnen. Seine großspurige Art war ihr zwar nicht gerade sympathisch. Aber immerhin hatte er versucht, sie zu befreien. Vorsichtig tastete die Französin sich zu ihm hin.
    Sie berührte seinen Körper.
    »Damned«, fluchte Sabinsky.
    »Haben Sie starke Schmerzen?«
    »Moment, kleine Lady…«
    Es raschelte. Gleich darauf hatte der Lieutenant eine winzige Plastiklampe in der Hand, die er stark aufblendete. Der kleine Raum wurde in Flutlicht getaucht.
    Nun konnte Nicole erkennen, dass Sabinskys Gesicht blutüberströmt war. Trotzdem grinste er gewinnend.
    »Diese Vampir-Idioten haben mir zwar meine SK 191-B abgenommen, aber den Rest der Ausrüstung nicht angerührt! Stupid bastards… pardon, kleine Lady. - Jetzt muss ich erstmal checken, was bei unserer kleinen Aktion schief gelaufen ist!«
    Der junge Offizier betätigte einen Kommunikator, den er am linken Handgelenk trug. Die Vampire hatten ihn offenbar übel zusammengeschlagen. Er ließ sich aber kaum etwas anmerken.
    An dem Vorurteil, dass die Marines hart im Nehmen sind, muss wohl doch was dran sein, dachte Nicole.
    Der Kommunikator pfiff und fiepte. Er bestand aus einem winzigen Flüssigkristall-Bildschirm. Oder aus etwas, das so ähnlich aussah. Die Dämonenjägerin linste dem Marine unauffällig über die Schulter.
    Auf dem Display erschien das Gesicht einer jungen Asiatin, die ebenfalls eine Marines-Uniform trug.
    »Hier Lieutenant Sabinsky. Bin termingerecht auf Position gewesen. Wo war dein Scheiß-Feuerschutz, PFC Matsumoto?«, bellte der Marines-Offizier.
    »Sir, unerwartete Turbulenzen, Sir!«, erwiderte die glockenhelle Stimme von PFC Matsumoto. »Ich kämpfe mit dem Zeitentzerrungsfeld. Hänge momentan mit dem VAV noch im 20. Jahrhundert, Sir!«
    »Wenn du nicht den Rest deiner Dienstzeit in Camp Lejeune die Klos schrubben willst, bequemst du deinen süßen kleinen Hintern hierher, aber presto!«, schnaubte Sabinsky. »Over and out!«
    Der Offizier deaktivierte seinen Kommunikator. Plötzlich fiel ihm ein, dass ja eine Dame anwesend war. Sabinsky wurde tatsächlich rot.
    »Entschuldigen Sie, kleine Lady«, murmelte er. »Beim Marine Corps legt man nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Hart, aber herzlich, Sie verstehen…«
    »Ich bin keine kleine Lady, sondern Nicole Duval«, seufzte die Dämonenjägerin. »Vergessen Sie die Flüche, daran werde ich nicht sterben. Erklären Sie mir lieber, was ein VAV ist.«
    Das Gesicht des Lieutenants strahlte in überirdischem Glanz. Beinahe ehrfurchtsvoll begann er zu sprechen.
    »Das VAV ist ein Zeitreise-Luftfahrzeug zur Vampirbekämpfung. Die Abkürzung steht für Vampire Assault Vehicle, also etwa Vampir-Angriffs-Fahrzeug. Ein Hightech-Baby, gerade gut genug für SAVE…«
    »SAVE ist Ihre Anti-Vampir-Spezialeinheit?«, vergewisserte sich Nicole. Sie war überzeugt, das Marine Corps würde am Aküfi leiden - am Abkürzungsfimmel.
    »Richtig, klein… Nicole! Es kann sich nur noch um Minuten handeln, bis PFC Matsumoto mit dem VAV hier ist. Dann blasen wir die restlichen Blutsauger weg, retten den Kaiser und es geht zurück nach Hause.«
    »Wieso wissen Sie überhaupt, dass die Vampire Napoleon III. beseitigen wollen?«, forschte Nicole.
    »Das Marine Corps weiß alles«, erwiderte Lieutenant Sabinsky mit dem Brustton der Überzeugung. »Wozu stellt man eine Zeitreise-Spezialeinheit auf, wenn man sie nicht benutzen will, frage ich Sie?«
    Nicole dachte einen Moment nach. Die Vorstellung, dass eine Hightech-Armeeeinheit der Zukunft in der Weltgeschichte herumpfuschte, behagte ihr gar nicht. Nicole stellte eine Gegenfrage.
    »Worum ist es denn bei Ihren bisherigen Aufträgen gegangen, Lieutenant?«
    Sabinsky verzog den Mund, als hätte er in eine Zitrone

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