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0692 - Herr der Schattenburg

0692 - Herr der Schattenburg

Titel: 0692 - Herr der Schattenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schaukelei des Wohnmobils sehr deutlich bewiesen.
    Und es bewies es weiter!
    Der Werwolf bewegte sich kaum, jedenfalls war nichts zu erkennen, vielleicht ein Zucken der Armmuskeln, das war auch alles, aber die Morlands sahen den »Erfolg«.
    Das Blech der Motorhaube konnte dem Druck nicht standhalten. Er war einfach zu dünn, und die beiden Pranken des Monstrums drückten es an verschiedenen Stellen ein.
    Zwei Dellen entstanden, als wären sie dafür vorgesehen, um Regenwasser zu sammeln.
    Furchtbar…
    Ann bewegte ihre Hände. Sie wischte sie permanent an ihrer Kleidung ab. Ihre Augen brannten dabei. Wenn sie zu stark auf die Bestie starrte, verschwamm diese vor ihren Augen, und sie erkannte, daß es das eigene Tränenwasser war, das ihren Blick so undurchsichtig machte.
    »Ich tu's!« keuchte Fred. »Verdammt, ich tu's! Ich werde starten und die Kreatur über den Haufen fahren!«
    »Ja! Mach es!« Ann nickte heftig. Speicheltropfen lösten sich aus ihrem Mund und klatschten auf das Armaturenbrett.
    Fred Morland hielt noch immer den Schlüssel fest, als wäre er seine letzte Chance.
    Und abermals schaffte er die Drehung nicht, denn hinter ihnen, ungefähr in der Wagenmitte, ertönte ein furchtbares Geräusch. Zuerst ein Krach, dann ein Reißen, als die dünne Metallhaut riß und wenig später erklang ein dumpfes Platzen, denn auch die Innenverkleidung ging entzwei.
    Beide fuhren sie herum.
    Ann im Stehen, ihr Mann drehte sich auf dem Sitz. Das Licht reichte aus, um tief genug in den Wagen hineinschauen zu können. Und dort sahen sie das Schreckliche.
    Von außen her hatte jemand die Trennwand durchschlagen. Ein Hieb hatte ausgereicht, und er war durchgekommen.
    Was in den Wagen hineinragte, war eine krallenbewehrte und fellbedeckte Pranke. Sie sah für beide aus wie ein Zeichen des Todes…
    ***
    In diesem Augenblick bewegte sich auch die Kreatur vor dem Wohnmobil. Es sah so aus, als hätten sich beide abgesprochen und die eine auf die andere gewartet.
    Der Werwolf drückte nicht mehr, er stemmte sich nur ab und schwang sich in die Höhe.
    Und dann war er da.
    Wie eine zottige Kugel hockte er auf der Kühlerhaube und starrte mit seinen kalt leuchtenden Raubtieraugen durch die breite Scheibe in den Wagen hinein.
    Die Morlands hatten die Bewegung mitbekommen, fuhren wieder herum, als die Kreatur vor ihnen seinen rechten Arm gegen die Scheibe rammte.
    Es war so, als hätte jemand einen Stein dagegen geworfen. Nichts hielt dem Druck stand. Sie platzte weg wie dünnes Papier, und die Reste krümelten in den Wagen hinein, wo sie sich auf dem Armaturenbrett verteilten, darüber hinwegrutschten und auf die Knie der beiden fielen, von wo aus sie wegsprangen und zu Boden fielen, um als glitzernder Schnee dort liegenzubleiben.
    Die Angst kam ihnen vor wie ein Fallbeil, das dicht vor der Kehle angehalten worden war. Etwas fauchte ihnen entgegen. Es war der scharfe Atem der Bestie, die in den beiden Menschen nur mehr die Opfer sah.
    Ann reagierte schneller als ihr Mann. Sie drehte sich weg und zerrte an Freds Schulter. Er durfte auf keinen Fall sitzenbleiben, sie mußten raus aus dieser Hölle. Zudem war die Tür praktisch zum Greifen nah.
    Fred Morland kam hoch, er stolperte, an seiner Kleidung hatten sich die kleinen Glasstücke festgehakt wie Eiskristalle, aber daran wollte er nicht denken.
    Er schaute auch nicht zurück. Hätte er es getan, hätte er sehen können, wie sich die Kreatur auf der Kühlerhaube fortbewegte und in den Wagen hineinkroch. Sie hob den rechten Arm und ließ ihn wieder fallen. Mit der Pranke drosch sie auf den Lenkradring und erwischte ihn an der oberen Stelle, so daß er dort eingedrückt wurde.
    Ann hatte die Tür als erste erreicht, sie war von innen verriegelt worden. Nach der ersten Angst draußen fühlte Ann sich so sicherer.
    Sie drehte den Riegel herum, öffnete die Tür und hatte vergessen, einen Blick auf die zweite Bestie zu werfen, denn die hielt sich längst nicht mehr dort auf, wo sie das Loch in die Haut geschlagen hatte.
    Sie stand vor der Tür.
    Das sah Ann in dem Augenblick, als sie die Tür aufzerrte und direkt gegen die fürchterliche Schnauze schaute, die nicht völlig geschlossen war. Zwischen den Zähnen konnte sie den hellen Geifer sehen, der wie gelber Eiter schimmerte, aber wesentlich dünner war und die spitzen Hacker mit dünnen Fäden verband.
    Sie würgte ihre Angst hervor, sie wußte, daß auch dieser Weg versperrt war, und ihr Mann hatte es ebenfalls gesehen. Er wollte

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