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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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Auf anderen waren weitere Männer abgebildet, deren Aussehen Zamorra nichts sagte. Vielleicht verdiente Generäle der Menschen-Armee. Jedenfalls trugen sie Uniformröcke oder -overalls.
    Aber das war es nicht, was den Dämonenjäger irritierte.
    Eine Person hatte an der Schmalseite des Tisches gesessen. Sie stand nun auf, als Zamorra und die Tiger den Raum betraten.
    Der Hundert-Anführer deutete mit einer Geste auf die Person am Tisch.
    »Darf ich vorstellen - Sri, die Oberkommandierende dieses Frontabschnitts. Und das ist Zamorra, der Unterhändler der Kijnzho-Delegation!«
    Zamorra zuckte zusammen.
    An Frauen in Militäruniformen war er gewöhnt. Erst vor kurzem hatte er beim Kampf gegen Vampire Julie Matsumoto kennen gelernt, eine Unteroffizierin des US Marine Corps - allerdings aus einem anderen, künftigen Jahrhundert stammend. [5]
    Und auch in vielen Armeen des 20. und 21. Jahrhunderts dienten viele Frauen.
    Aber die Oberkommandierende namens Sri war keine andere als die grauhaarige ältere Frau, die ihm in der Soldaten-Kantine gegenübergesessen hatte!
    ***
    Wenn Sri Zamorra ebenfalls erkannt hatte - und daran gab es für ihn keinen Zweifel - ließ sie sich das jedenfalls nichts anmerken.
    »Ich heiße sie alle herzlich willkommen.«
    Sris Stimme war dunkel, hatte aber einen warmen Klang. Sie suchte auch Blickkontakt zu den Tigern, ihren Todfeinden. Die Oberkommandierende machte eine einladende Geste.
    Die Kijnzho und Zamorra nahmen auf der linken Seite des Verhandlungstisches Platz, die menschliche Delegation auf der rechten. Allerdings wurde sie noch durch zwei weitere Uniformierte ergänzt, die durch einen Seiteneingang getreten waren.
    Sris ruhiger, interessierter Blick ruhte nun auf Zamorra.
    »Du bist also der Vermittler der Streitkräfte von Cairs Ablarn?«
    Der Dämonenjäger nickte.
    »Ja, Oberkommandierende Sri. Mein Name ist Zamorra.«
    Sie ging nicht darauf ein, dass er bei ihrer ersten Begegnung vorgegeben hatte, seine Erinnerung verloren zu haben. Nichts an ihr deutete darauf hin, dass sie darüber vielleicht verblüfft oder verärgert war. Immerhin mochte sie leicht davon ausgehen, dass er anfangs in diese Basis eingedrungen war, um Erkenntnisse zu sammeln, die ihm während der Verhandlungen einen Vorteil verschafften…
    »Gut, Zamorra«, sagte sie. »Ich leite die Verhandlungen für unsere Seite. Ich bin bevollmächtigt, Entscheidungen im Namen der Armee der Menschheit zu treffen.«
    Armee der Menschheit. Trotz der absurden Situation auf dieser Welt hatte es für Zamorra einen seltsam guten Klang. Die Menschheit der Erde besaß viele Armeen, die gegeneinander antraten. Hier zogen sie wenigstens alle an einem Strang gegen den gemeinsamen Feind. Vielleicht hatte dieser Feind auch dafür gesorgt, dass erst gar keine kleinen Nationalstaaten entstehen konnten. Immerhin ein positiver Effekt…
    »Du vertrittst also die Position der Armee?«, vergewisserte sich Zamorra.
    Sri machte eine zustimmende Handbewegung. Zamorras Zeigefinger stach wie eine Waffe in Richtung der beiden später dazugekommenen Soldaten.
    »Dann beantrage ich, den Geheimdienst KT von den Verhandlungen auszuschließen!«
    ***
    Die beiden Agenten schnappten nach Luft. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, als KT-Männer enttarnt zu werden. Aber Zamorra hatte sie flüchtig im Geheimdienst-Gebäude gesehen. Und ihre Gesichter waren ihm im Gedächtnis geblieben.
    Sri wandte sich den Geheimdienstlern zu.
    »Ihr habt die Forderung der Cairs Ablarn-Seite gehört.«
    »Du… du willst sie doch wohl nicht erfüllen, Oberkommandierende!«, brauste einer der Männer auf.
    »Ich will vor allem endlich mit den Friedensverhandlungen beginnen«, sagte Sri kühl. »Also verlasst bitte den Raum!«
    Die KT-Männer waren unentschlossen. Die Blicke aller Anwesenden richteten sich auf sie. Für Zamorra sah es so aus, als ob der Geheimdienst bei den menschlichen Soldaten auch nicht viel beliebter war als bei den Tigern.
    Unwillkürlich fragte er sich, ob es bei diesen nicht auch eine solche Institution gab. Oder dachten Katzen dafür zu geradlinig?
    Nach einer Minute Schweigen standen die Agenten schließlich auf.
    »Das wird ein Nachspiel haben!«, zischte einer von ihnen. Dann stürmten sie durch die kleine Seitentür, die sich automatisch öffnete. Und auch wieder schloss. Hinter ihnen.
    Die Tiger entspannten sich ein wenig. Durch den Rausschmiss der verhassten Geheimdienstleute war Zamorra in ihrer Achtung ganz deutlich gestiegen.
    »Ich danke
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