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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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dir«, sagte Zamorra zu der Oberkommandierenden.
    Sie nickte ihm mit einem feinen Lächeln auf den Lippen zu.
    »Wir alle müssen über unseren Schatten springen, damit es auf dieser Welt eine Zukunft für Kijnzho und für Menschen gibt.«
    Zamorra warf ihr einen dankbaren Blick zu. In diesem Moment war er davon überzeugt, dass die Oberkommandierende Sri den Frieden wirklich anstrebte. Schon bei dem Gespräch in der Kantine hatte sie einen guten Eindruck auf ihn gemacht.
    »Ich unterbreite dir nun das Friedensangebot von Cairs Ablarn«, sagte er.
    Er griff in seine Brusttasche und zog die Kopien heraus, die er von Kooranovian erhalten hatte. Langsam entfaltete Zamorra die Papiere.
    Zuerst glaubte er, sie falsch herum gehalten zu haben. Aber es gab keinen Zweifel.
    Die Blätter waren leer!
    Zamorra drehte sich peinlich berührt zu Kooranovian, der neben ihm saß.
    »Was soll das, Martor?«
    »Das wirst du gleich sehen, Zamorra«, knurrte der Tiger.
    Im nächsten Moment begann Kooranovian Sint Martor mit einem tiefen Brummen!
    ***
    Zamorra erschrak.
    Er war hereingelegt worden!
    Das wurde ihm klar, während nun alle weiteren anwesenden Tiger ebenfalls in das dumpfe Geräusch einfielen.
    Sri und die anderen Soldaten der Menschheit blinzelten verwirrt. Sie wussten nicht, was das Verhalten der Kijnzho zu bedeuten hatte.
    Doch Zamorra hatte verstanden.
    Er erinnerte sich an die Situation, als er selbst, Kooranovian und der Vampir Fu Long im Turm des Hohen Volks beinahe von hochlodernden Flammen verbrannt worden waren. [6]
    Damals hatte der Tiger mit einem sehr ähnlichen Geräusch begonnen. Die Schallwellen hatten eine kaum auszuhaltende Intensität entwickelt. Daraufhin waren die Flammen zurückgedrängt worden.
    Neupflanz!
    Plötzlich fiel Zamorra dieser Begriff wieder ein. Der Tiger konnte zerstörerische Schallwellen erzeugen und lenken. Eine Fähigkeit, die auf diese verfluchte Neupflanz-Technologie zurückzuführen sein mußte.
    »Hör sofort auf damit!«, brüllte Zamorra ihn an.
    Aber der Parapsychologe konnte seine eigene Stimme nicht hören. Zu laut und intensiv war bereits der tiefe Bass des Chor-Brummens. Alle Tiger brachten jetzt das Geräusch im Gleichklang hervor.
    Tiefe Enttäuschung und maßlose Wut über den Verrat tobten in ihm. Kooranovian hatte niemals wirklich vorgehabt, einen Frieden zwischen beiden Völkern auszuhandeln. Sein Ziel war es gewesen, die gegnerische Führungsspitze auszuschalten!
    Zamorra litt.
    Und er war nicht der Einzige, wie ihm ein Blick in die Runde zeigte. Die Menschen hielten sich verzweifelt die Ohren zu. Aber es nützte nichts. Der Ton war zu intensiv. Er drang durch Wände. Er ließ die Knochen und das Fleisch vibrieren, brachte das Blut in Wallung.
    Der Boden bewegte sich wie bei einem leichten Erdbeben!
    Auch Zamorra hatte sich instinktiv die Ohren zugehalten. Aber er musste handeln, sonst war alles verloren.
    Kooranovian hatte Zamorra betrogen und benutzt. Der Parapsychologe wollte nun wenigstens noch das Schlimmste verhindern.
    Er stürzte sich auf den Martor!
    Der Mensch und der Tiger fielen kämpfend zu Boden. Kooranovian starrte Zamorra verblüfft und hasserfüllt an. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet dieser Mensch ihn angreifen würde.
    Die rechte Pranke des Tigers schoss nach oben, mit ausgefahrenen Krallen.
    Zamorra drehte den Kopf, versuchte dem Angriff auszuweichen.
    Im nächsten Moment wurden der Dämonenjäger und der Martor durch die Druckwelle einer Explosion zur Seite geschleudert!
    ***
    Zamorra warf den Kopf herum. Und dann sah er, was geschehen war!
    Einer der Tiger war explodiert!
    Offenbar war er durch Neupflanz zu einer lebenden Bombe gemacht worden. Und das tiefe Brummen war sozusagen der Zünder, mit dem dieser Explosionskörper zur Detonation gebracht wurde.
    Der Schaden war riesig.
    Obwohl die Delegationen sich zweifellos in einem der sichersten Gebäude des Hauptquartiers befanden, konnten die Deckenkonstruktion und die Wände dieser Explosi on nicht wiederstehen.
    Trümmern flogen herum, die Schreie von Sterbenden und Verletzten gellten durch den Raum. Die Zimmerdecke war zum Teil eingestürzt. Immer noch fielen Steinbrocken herunter.
    Zamorra hatte geglaubt, das Hauptquartier bestände aus massivem Stahl oder einem anderen Metall. Das war ein Irrtum. Unter der Metall-Verkleidung waren die Gebäude offenbar teilweise aus Gipsplatten gefertigt worden. Und die sind nun einmal nicht bekannt für ihre Haltbarkeit.
    Das
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