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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deren Wirkung er gezwungen gewesen war, sich von uns zu entfernen?
    Als das Schott des Gleiters sich öffnete und Roboter ihre Greifarme hereinstreckten, um uns herauszuziehen, bereitete ich mich innerlich auf die schlimmsten Torturen meines Lebens vor - und auf die letzten.
    Im Freien angelangt, sah ich vor mir die Metallplastikwandung eines hügelförmigen Bauwerks in den Himmel ragen. Die Roboter trugen uns auf eine Öffnung am Fuß des Bauwerks zu und brachten uns ins Innere.
    In einem sechseckigen Raum wurden wir auf ein langsam dahinfließendes Transportband gelegt, das in zahlreiche fremdartige Apparaturen hinein- und wieder herausführte.
    Doch so fremdartig diese Apparaturen auch waren, ich erkannte, daß sie offenbar dazu dienten, unbekannte Exemplare, seien es Gegenstände oder Lebewesen, zu untersuchen und zu klassifizieren.
    Anscheinend wußten die Roboter noch nicht, daß es sich bei uns um Menschen und damit um Wesen handelte, die von den Ploohns als ihre Feinde betrachtet wurden.
    Weiter kam ich mit meinen Überlegungen vorerst nicht, denn das Transportband, das soeben Rorvic in die nächste Apparatur befördert hatte, beförderte nunmehr mich dort hinein.
    Es wurde dunkel, und in der Dunkelheit schienen zahllose Augen zu glühen und mich zu mustern.
    Sekunden später trug das Transportband mich wieder ins Freie.
    Vor mir glitt Dalaimoc Rorvic auf die von rötlichem Lichtschein erfüllte Öffnung einer halbkugelförmigen Apparatur zu. Irgendwo hinter mir mußte sich Tschubai befinden. Ich konnte ihn nicht sehen, da ich meinen Kopf nicht zu bewegen vermochte.
    Kaum war Rorvic in der Öffnung vor mir verschwunden, als auch ich hineinbefördert wurde. Drinnen wurde das rötliche Licht heller. Es stach mir in den Augen, bis die automatische Filtervorrichtung meines Klarsichthelms reagiert hatte.
    Diesmal wurde ich von unsichtbaren Fingern betastet und durchgeknetet, soweit der Widerstand meines Kampf anzugs das zuließ.
    Plötzlich hörte ich einen dumpfen Ton. Es klang, als brüllten tausend andalusische Stiere gleichzeitig.
    Am liebsten hätte ich die Außenmikrophone meines Druckhelms abgeschaltet. Leider konnte ich das meiner Lähmung wegen nicht.
    Als das Transportband mich wieder ins Freie beförderte, hatte die Umgebung sich verändert. Rorvic war nicht mehr vor mir, sondern hing an einem riesigen Greifarm, der seine Schulterkreuzgurte gepackt hielt.
    Der Tibeter wurde aus meinem Blickfeld gehoben. Wenig später packten mich ebenfalls Greifwerkzeuge. Kurz darauf tauchte Rorvic wieder in meinem Blickfeld auf. Das Scheusal lag auf einer großen Metallplatte.
    Ich atmete auf, als der dumpfe Ton endlich verstummte.
    Wenige Zentimeter über der Metallplatte ließen die Greifwerkzeuge los. Ich fiel unsanft neben den Tibeter. Sekunden später tauchte Tschubai über mir auf und wurde nach rechts wieder aus meinem Blickfeld geschwenkt.
    Wahrscheinlich hatten die Untersuchungen inzwischen ergeben, daß wir keine Fremdkörper waren, die zufällig auf die Pflanzenwelt geraten waren, sondern Angehörige eines Volkes, das als „feindlich eingestuft worden war.
    Was würde nun auf uns zukommen?
    Wir brauchten nicht lange zu warten.
    Es mochte etwa eine Viertelstunde verstrichen sein, da hörte ich polternde Geräusche und mehrere fremdartige Stimmen, die in einer unbekannten Sprache redeten.
    Dann tauchten vier Wesen in meinem Blickfeld auf, die unzweifelhaft Ploohns waren.
    Diese Vertreter des Insektenvolkes sahen eigentlich, wie ich nach prüfendem Blick feststellte, ganz manierlich aus, auch wenn ihre Chitinhaut, ihre Facettenaugen, die Kopffühler und die dreieckigen Münder keinen Zweifel daran ließen, daß sie absolut fremdartig waren.
    Mit größerer Vernunft als beispielsweise Terraner konnten die Ploohns allerdings nicht ausgestattet sein, denn sie bedrohten uns trotz unserer Paralyse mit schußbereiten Thermowaffen.
    Noch schienen sie über unser Schicksal zu diskutieren, aber ich gab mich keinen Illusionen hin. Diese Ploohns wußten offenbar nicht sehr viel mit uns anzufangen Folglich würden sie uns vorsichtshalber umbringen.
    Ich schloß mit meinem Leben ab, überlegte, ob mein Testament, das ich beim staatlichen positronischen Notariat in Marsport hinterlegt hatte, alle meine letzten Wünsche und Verfügungen enthielt - und ob es meiner Frau je möglich sein würde, meine sterblichen Überreste heimzuholen, damit sie in marsianischem Sand begraben würden, wie sich das für einen Marsianer der

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