0693 - In den Höhlen der Ploohns
vier Ploohns erschienen, um die Gefangenen zu begutachten, fürchtete Schuyt-34027 schon, die drei Terraner würden nicht mehr lange genug leben, um ihm zu verraten, was er wissen wollte.
Doch er hatte sich, sehr zu seiner Erleichterung, getäuscht, wie er bald darauf feststellen konnte.
Trotz ihrer Vorstufenintelligenz schienen also die Ploohns über ein gewisses Maß an Vernunft zu verfügen ...
*
Meine Erwartung, von einem sonnenheißen Energiestrahl erfaßt und im Bruchteil einer Sekunde eingeäschert zu werden, erfüllte sich nicht.
Jedenfalls nicht sofort.
Ich öffnete die Augen wieder, als mich metallische Klauen packten.
Die vier Ploohns standen immer noch vor uns, aber sie hatten ihre Waffen gesenkt. Dafür waren wir von den Greifarmen großer Roboter ergriffen worden und wurden auf eine Antigravplattform verladen.
Die Plattform schwebte gleich darauf in einen anderen Raum.
Hier gab es keine Roboter. Dafür ragten zahlreiche bewegliche Greifarme aus den Wänden. Wieder wurden wir gepackt.
Diesmal aber gingen die Greifwerkzeuge erheblich feinfühliger vor. Sie tasteten und manipulierten an unseren Kampfanzügen herum, lösten die Druckhelme öffneten Magnetsäume, zogen uns die Stiefel aus und nahmen uns die Waffen ab.
Anschließend streifte man uns die Kampfanzüge von den Körpern. Das gleiche geschah mit der Unterkleidung, die wir anhatten und in der sich zahlreiche Mikrowaffen verbargen, wie sie bei einem Einsatz auf gegnerischen Welten üblich sind.
Schließlich lagen wir völlig nackt auf einer anderen Plattform.
Aber wir blieben nicht lange nackt. Roboterarme, an denen sich keine Greifklauen, sondern eine Art Spinndüsen befanden, senkten sich auf uns herab. Es zischte, als aus den Spinndüsen haarfeine Flüssigkeitsstrahlen schossen, die sich an der Luft augenblicklich verhärteten und zu Fäden wurden, die sich um unsere Körper wickelten.
Innerhalb weniger Minuten waren wir regelrecht in Kokons eingesponnen. Nur die Köpfe blieben frei. Die Spinndüsenarme verschwanden wieder, dafür tauchten erneut die Greifarme auf.
Sie hoben uns hoch und lehnten uns gegen eine Wand.
Ich stand so, daß ich geradewegs durch eine transparente Wand in einen benachbarten Raum blicken konnte. Dort waren große Maschinen dabei, fladenförmiges dunkelbraunes Material zu pulverisieren.
Das pulverförmige Endprodukt erinnerte mich an den Kunstdünger, den die Roboter in der Pflanzung untergearbeitet hatten.
Wahrscheinlich handelte es sich tatsächlich um das Düngepulver mit der hyperenergetischen Strahlungskomponente, über das Ras Tschubai sich unverständlicherweise so sehr aufgeregt hatte.
Ich versuchte, Tschubai in mein Blickfeld zu bekommen. Da meine Augenmuskeln ebenfalls noch gelähmt waren, gelang es mir nicht. Aber ich konnte wenigstens einen Teil von Tschubais Gesicht sehen.
Und der Ausdruck, den ich darauf entdeckte, verblüffte mich.
Es wirkte nämlich, als würde Ras Tschubai zuerst erschrecken und dann staunen. Ich merkte, daß er sich krampfhaft bemühte, die Lippen zu bewegen - erfolglos.
Nach einiger Zeit gab der Teleporter seine Bemühungen auf.
Aber einige Muskeln seines Gesichts vermochte er weiterhin zu bewegen. Ich sah, daß Tschubai sehr nachdenklich geworden war - und nach einiger Zeit glaubte ich sogar, heimlichen Triumph in seinen Augen aufblitzen zu sehen.
Dazu erkannte ich allerdings nicht den geringsten Grund.
Tschubai jedoch mußte einen Grund sehen. Ob es vielleicht etwas mit dem Düngepulver zu tun hatte?
Ich beschloß, den Teleporter zu fragen, sobald unsere Lähmung abgeklungen war.
Vorläufig könnte ich diesen Entschluß noch nicht verwirklichen.
Erneut kamen Roboter und legten uns auf eine Antigravplattform.
Danach kümmerte sich mindestens zwei Stunden lang niemand um uns.
Ich war richtig erleichtert, als nach diesen zwei Stunden endlich einige Ploohns in Begleitung von Robotern erschienen. Die Ploohns riefen Befehle, und die Roboter schoben unsere Plattform an.
Man brachte uns aus dem Gebäude - und als ich das Ploohn-Raumschiff draußen stehen sah, wußte ich, daß man uns noch nicht zum Tode verurteilt hatte.
Offenbar waren wir einigen führenden Ploohns wichtig genug, um noch am Leben bleiben zu dürfen.
Ich wünschte, jemand würde uns mitteilen, was man mit uns vorhatte. Doch entweder hielten die Ploohns das nicht für nötig, oder sie besaßen keinen Translator, mit dem sie sich uns verständlich machen konnten.
Die Roboter schoben
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