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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Dach zerschossen. Die gesamte Druckluftstütze entweicht."
     
    *
     
    Bevor ich richtig begriff, was der fette Tibeter meinte, senkte sich das Foliendach, das sich eben noch straff über die gesamte Pflanzung gespannt hatte, tiefer.
    Während das Pfeifen und Brausen anhielt und der Wind noch immer die Pflanzen niederpeitschte, begann das gesamte Dach aus Klarsichtfolie abzusinken.
    Immer schneller und schneller kam die Folie herabgestürzt.
    Rorvic brüllte, Strahlschüsse peitschten, Roboter wirbelten durch die Luft. Eine Wolke Düngepulver wurde vom Wind abgeladen.
    Sofort war mein Druckhelm, der durch die Bewässerungsanlage besprüht worden war, von dunkelbraunem Pulver bedeckt. Ich hatte große Mühe, das Zeug wieder abzuwischen.
    Kaum war mir das gelungen, da stürzte die Dachfolie endgültig herab, legte sich wie ein gigantischer nasser Lappen über die Pflanzungen, die Roboter und mich und drückte alles zu Boden.
    Da die Bewässerungsanlagen weiter arbeiteten, wurde alles noch stärker durchnäßt als vorher.
    Schlimmer noch: der Boden bedeckte sich allmählich mit einer anschwellenden Wasserdecke.
    „Hier Tschubai!" schallte es aus dem Empfänger meines Helmfunkgeräts. „Rorvic und a Hainu, bitte melden Sie sich!"
    „Hier Captain a Hainu!" rief ich. „Alles in Ordnung, Sir!"
    „Alles in Ordnung?" brüllte Rorvic empört. Sie tausendfingriger marsianischer Steinwurm zerschießen erst das Dach, so daß wir nacheinander erdrückt und ertränkt werden, und dann behaupten Sie noch, alles sei in Ordnung. Ich werde beantragen, daß man Sie degradiert."
    „Kommentare später!" erklärte Tschubai. „Schießen Sie sich beide einen Weg durch die Folie an die Oberfläche! Draußen beziehungsweise oben treffen wir uns dann und besprechen, was weiter geschehen soll."
    „In Ordnung, Sir!" erwiderte Rorvic.
    „Jetzt sagen Sie selber, daß es in Ordnung sei", kritisierte ich das Monstrum. „Aber so ist es immer."
    „Ruhe!" befahl Tschubai. „Gehen Sie nach oben. Ende!"
    Unter diesen Umständen blieb mir weiter nichts übrig, als zu gehorchen. Doch als ich mit meinem Strahler einen Weg bahnen wollte, merkte ich, daß ich ihn verloren hatte. Er mußte irgendwo auf dem Boden liegen.
    Da der Boden inzwischen von einer kniehohen Wasserschicht bedeckt war, blieb mir weiter nichts übrig, als zu tauchen und in dem schlammigen Grund nach meiner Waffe zu suchen.
    Der erste Versuch blieb erfolglos.
    Als ich auftauchte, um mich zu orientieren, stieß ich mit einem viel-armigen Roboter zusammen. Es dröhnte dumpf, als mein Druckhelm gegen sein birnenförmiges Programmzentrum prallte.
    Der Roboter musterte mich kurz aus grünlich glühenden Facettenaugenlinsen, wedelte mit zwei Fühlerpaaren und tauchte dann ebenfalls. Er wühlte wie besessen in dem schlammigen Wasser herum. Mir war schleierhaft, was er dort suchte.
    Doch als durch sein Wühlen außer Pflanzenteilen und Schlammbrocken plötzlich auch mein Impulsstrahler emporgeworfen wurde, nahm ich die ungewollte Hilfe dankbar an.
    Ich fing meine Strahlwaffe auf, richtete sie nach oben und drückte ab.
    Die Energieentladung ließdas Wasser im Umkreis von mindestens zwanzig Metern kochen. Der Roboter schoß aus der brodelnden Brühe empor und griff mich an. Ich mußte ihn zerstören.
    Doch mein Beschuß hatte eine Lücke in der Folie geschaffen, die groß genug war, daß ich mich hindurchzwängen konnte. Ich zögerte nicht, diese Gelegenheit zu nutzen, während unter mir andere Roboter auftauchten und die offenbar sinnlose Wühlarbeit ihres „Kollegen" fortführten.
    Als ich mich durch das Loch an die Oberfläche der Folie zwängte, sah ich zirka fünf Meter neben mir Rorvic aus einem anderen Loch auftauchen. Aus einem dritten Loch, ungefähr sechzig Meter entfernt, zog sich Tschubai. Es sah aus, als wenn drei Maden aus einem überreifen Käse krochen.
    Dieser Vergleich erheiterte mich so sehr, daß ich schallend lachen mußte.
    „Jetzt lacht dieser marsianische Stinktierdompteur auch noch!"
    protestierte Rorvic. „Was gibt es denn hier zu lachen, Captain Hainu?"
    „Über Sie, Sir", antwortete ich unschuldig.
    Dalaimoc Rorvic sah allerdings erheiternd aus. Er war bis zum Hals mit Schlamm beschmiert, an dem Pflanzenteile hafteten, und an seinem linken Arm hing der abgerissene Greif arm eines Roboters.
    Rorvics albinotisch rote Augen funkelten mich wütend an - und plötzlich schossen lauter bläuliche Flämmchen aus der Folie unter meinen Füßen. Aber die Folie war

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