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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auf die realen Vorgänge rund um ihn konzentrierte.
    Hoch über ihm ging der Energieaustausch noch immer weiter.
    Wie lange denn schon - und wie lange noch?
    Nahm dies kein Ende? Er erinnerte sich daran, daß das Aufladen von SVE-Raumern nie länger als nur einige Minuten dauerte. Waren aber inzwischen nicht bereits Stunden oder Tage verstrichen?
    Thorg Evargher. Er schwebte in der Schwärze. Neben ihm Quevamar Ablonth. Kenson hatte den Eindruck, als würden ihre Körper ständig von ungeheuren Energiestößen durchgeschüttelt.
    Er war sicher, daß er keinen anderen Anblick bot. Und so wie er würden auch seine beiden Freunde den Emotionen ihrer Millionen und aber Millionen Artgenossen ausgesetzt sein.
    Es gab keinen Weg, sich ihnen zu entziehen. Kensons Psyche konnte dieser Belastung nicht mehr standhalten. Er ergab sich endlich in sein Schicksal. Stemmte sich nicht mehr gegen die fremden Emotionen, sondern ließ sich mit ihnen treiben.
    Endlich kehrte Friede in ihn ein. Jetzt, da er sich nicht mehr einkapselte, verspürte er auch keine seelischen Schmerzen mehr. Seine Seele war frei, sein Bewußtsein konnte sich entfalten, sein Ich, all sein Fühlen und Denken, konnte dem Gefängnis seines Körpers entfliehen.
    Ein furchtbarer Gedanke kam ihm. War es nicht möglich, daß seine eigenen Emotionen in den unheimlichen Sog gerissen und dem lauernden, gefräßigen Etwas zugeführt wurden?
    Angst brandete in ihm auf. Er versuchte noch einmal, sich gegen das Schicksal, in das er sich freiwillig ergeben hatte, aufzulehnen, konnte aber sein Ich, sein Bewußtsein und sein Innerstes, die Seele, nicht mehr zu fassen kriegen.
    Das, was Wargor Kenson ausmachte, wirbelte im Sog der Emotio-Sendung davon und ließ die leere Hülle seines Körpers in der Pyramide zurück.
    Einige hundert Meter höher wurde der Aufladungs- und Justierungsprozeß abgeschlossen. Der Energieschlauch fiel zusammen. Hotrenor-Taak nahm mit seinem SVE-Raumer Fahrt auf.
     
    9.
     
    Als Laptir zu sich kam, war sein erster Gedanke: Rache!
    Er setzte sich auf, stützte die Hände auf den Bettrand und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu verscheuchen.
    Sein Kopf wurde langsam wieder klarer. Die Nachwirkung der Beruhigungsspritze fiel von ihm ab.
    Sein Verstand begann wieder zu arbeiten.
    Aber bei seinen Gedanken und Überlegungen ließ er sich nicht von der Vernunft leiten, sondern von seinen Gefühlen. Und die hatte man mit Füßen getreten. Nicht nur Wargor Kenson hatte ihn beschimpft und gedemütigt. Auch Thorg Evargher hatte seinen Stolz verletzt, als er ihn daran hinderte, sich an Kenson zu rächen.
    Und Evargher war die Organisation.
    Laptir war mit der EBK fertig.
    Er wußte, daß auch Evargher ihn für einen Feigling hielt. Und so wie der Chef würden auch seine ehemaligen Kameraden denken. Er machte sich nichts vor, die Organisation würde ihn fallenlassen. Man hatte ihm die Spritze nicht gegeben, damit er sich beruhigte, sondern weil man ihn ausschalten wollte. Und dieses Zimmer war sein Gefängnis.
    Er würde es ihnen zeigen! So konnte man mit ihm nicht umspringen.
    Er ging zur Tür und rüttelte daran. Sie war abgeschlossen. Es war eine feste Metalltür, die nicht einmal ein Kraftprotz wie er aus den Angeln heben konnte. Laptir hämmerte dagegen. „Ja?" ertönte eine mürrische Stimme aus dem Lautsprecher des Visiphons, der Bildschirm blieb dunkel.
    „Warum habt ihr mich eingeschlossen?" fragte Laptir wütend.
    „Wir wollten, daß du ungestört schlafen kannst."
    „Jetzt bin ich wach und habe Hunger."
    „Okay. Ich bringe dir was zu essen."
    Eine Viertelstunde später ging die Tür auf, und ein Wachtposten mit einem schwer beladenen Tablett kam herein. Er balancierte es mit einer Hand, während er die andere am Knauf seines Paralysators liegen hatte.
    Laptir hieb dem Wachtposten mit aller Wucht die Faust ins Genick, und der brach, ohne einen Laut von sich zu geben, zusammen. Nur als das Tablett mit den Speisen zu Boden flog, gab es ein lautes Scheppern.
    Laptir nahm dem Bewußtlosen den Paralysator ab und rannte den Korridor hinunter. Er blickte durch ein Fenster in den Park hinaus, wo die Baumaschinen herumstanden. Keine Menschenseele war zu sehen.
    Obwohl Laptir diesen Stützpunkt nicht kannte, war er sicher, daß Evargher überall Wachen postiert und Fallen ausgestellt hatte. Er würde nicht weit kommen, wenn er versuchte, durch den Park zu fliehen. Aber dieBaumaschinen brachten ihn auf eine Idee, um seine Feinde zu

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