0696 - Botschafter des Friedens
vor der energetischen Strukturlücke, die sich in der Hülle des leuchtenden Raumschiffs gebildet hatte.
Eine Gestalt wurde sichtbar.
„Das ist Persagur-Treng, der Kommandant des Schiffes!" sagte Hotrenor-Taak. „Kommt!"
Die kleine Delegation verließ den Gleiter. Etwa hundert Meter weiter entfernt wartete eine Gruppe von Terranern darauf, an Bord eines Kugelraumschiffs gehen zu können.
Diese Szene war gestellt und sollte dazu beitragen, den Eindruck des Normalzustands auf Tahun zu verstärken.
Persagur-Treng schwebte mit seinem Antigravprojektor zu der kleinen Gruppe und begrüßte den Verkünder der Hetosonen. Alle anderen ließ er unbeachtet.
„Ich bin froh, daß ich ihn jetzt los bin", sagte der Raumschiffskommandant. Er fing an, mich nervös zu machen.
Sie können sich nicht vorstellen, wie belastend der Umgang mit einem freundlichen und friedfertigen Wesen sein kann."
„Die ersten Stunden sind wahrscheinlich die entscheidenden", meinte Hotrenor-Taak. „Dabei darf es keine Pannen geben."
Persagur-Treng wandte sich zum Schiff um und rief ein paar Befehle. Die Strukturlücke in der Außenhülle des Schiffes vergrößerte sich, und der Greiko kam heraus.
*
Ronald Tekener hatte die Offiziere von Quinto-Center zu einer Besprechung zusammengerufen. Er bedauerte, daß Atlan sich nicht im Hauptquartier der USO aufhielt. Tekener hatte jedoch inzwischen einen Kurier zur Provcon-Faust losgeschickt, damit der Arkonide über die jüngsten Ereignisse auf Tahun unterrichtet wurde.
Die letzte Nachricht, die die USO-Spezialisten von Tahun aus gesendet hatten, war überraschend und beinahe unglaubwürdig.
„Wir müssen damit rechnen, daß unser Stützpunkt auf Tahun nicht mehr existiert", sagte Tekener zu den sieben Männern, die sich um ihn versammelt hatten. „Diese Nachricht ist so ungewöhnlich, daß sie gestellt sein könnte."
„Ich glaube nicht, daß sie gestellt ist", sagte Oberst Krathum.
„Welchen Grund sollten die Laren haben, uns eine derartige Nachricht zuzuspielen? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß wir uns selbst überschätzen. Im Grunde genommen spielt die USO in dieser Galaxis keine große Rolle mehr.
Unsere Handlungsfreiheit ist weitgehend eingeschränkt. Unsere Hauptaufgabe besteht in der Rettung von Menschen aus der Gewalt der Laren und von Strafplaneten Leticrons."
„Aber in dieser Nachricht wird behauptet, daß es ein Konzilsvolk geben muß, dem nichts von der gewaltsamen Unterdrückung der Völker dieser Galaxis bekannt ist", wandte Major Fesgron ein. „Das klingt doch ziemlich unglaubwürdig. Ich glaube zwar auch nicht, daß die Botschaft gestellt ist, aber ich bin sicher, daß unsere Freunde auf Tahun einem Gerücht aufgesessen sind, das sich -nicht bestätigen wird."
Tekener hörte sich diese Argumente schweigend an. Er wußte selbst nicht genau, was er von dieser Nachricht halten sollte.
Sie wußten einfach nicht genug über das Konzil, um solche Informationen objektiv auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen zu können.
„Ich kenne Braunter Schulz", meldete sich Kerim Kayana.
Er war Wissenschaftler und stand nicht im Offiziersrang. „Wenn er uns eine solche Botschaft schickt, wird er seinen Grund dafür haben."
Tekener sah ihn an.
„Sie meinen, wir sollten zwischen den Zeilen lesen? Vermuten Sie hinter der Geheimbotschaft einen besonderen Sinn?"
„Nein", sagte Kayana. „Wir haben bisher in jedem Konzilsvolk einen Feind gesehen, obwohl wir bisher mehr oder weniger nur mit den Laren zusammengetroffen sind. Alles, was wir über das Konzil wissen, leiten wir von diesen Wesen ab."
„Das Konzil hat eine unvorstellbare räumliche Ausdehnung", fügte: Krathum hinzu. „Es ist die mächtigste Organisation, mit der wir bisher konfrontiert wurden. Kayana hat völlig recht, wenn er sagt, daß wir al-les bisher nur aus einem Blickwinkel gesehen haben. Das war sogar richtig, denn die Konzilsmitglieder, mit denen wir es seither zu tun hatten, ließen uns überhaupt keine andere Wahl."
„Schulz sagt außerdem aus, daß er versuchen wird, Kontakt zu dem Fremden aufzunehmen, um ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren", erinnerte Tekener. „Dieser Teil der Nachricht erscheint mir nicht weniger aufregend zu sein als der erste."
„Ich begrüße diesen Versuch", meinte Kayana.
„Unsinn!" widersprach Tekener. „Es ist unsere Aufgabe, das zu erledigen. Die drei Männer auf Tahun bringen keine Voraussetzungen mit. Sie sind zu schwach. Sie können es nicht
Weitere Kostenlose Bücher