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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alles umfassenden Schutzschirm rund um die Hauptkliniken aufgebaut hatten. Wenn alle Informationen stimmten, konnten sie das bei ihrem Besucher nicht riskieren.
    Schutzschirme paßten nicht zu dem Bild des Friedens, das die Laren und Leticrons Männer dem geheimnisvollen Patienten übermitteln wollten.
    Schulz überlegte, welche Überwachungsmaßnahmen er anstelle der Laren getroffen hätte.
    Er kam zu dem Schluß, daß der Gegner irgendwo in den Kliniken eine Gruppe verborgen hielt, die im Bedarfsfall sofort losschlagen konnte. Die Beobachtung des Gebietes rund um die Kliniken wurde wahrscheinlich von flugfähigen Mikrokameras übernommen.
    Für einen Mann ohne entsprechende Ausrüstung war es unmöglich, die Anwesenheit solcher Kameras festzustellen.
    Schulz mußte sich deshalb möglichst unauffällig benehmen, denn die Kameras konnten hier sein.
    Er war froh, daß er auf die Begleitung von Mtaye und Sorgol verzichtet hatte, denn einem einzelnen Mann würden die Wächter keine große Aufmerksamkeit schenken.
    Schulz ging gemächlich weiter, er machte den Eindruck eines harmlosen Spaziergängers, der die Morgensonne nutzte.
    Wenig später kamen ihm zwei Männer entgegen. Es waren Terraner, die die Kleidung von Klinikinsassen trugen. Trotzdem sah Schulz sofort, daß es Wächter waren. Irgend etwas war an ihrer Haltung, das ihn mißtrauisch machte. Sie schlenderten heran, scheinbar in ein belangloses Gespräch vertieft. Dabei fixierten sie ihn unterbrochen.
    Schulz blieb gelassen. Die Wächter konnten unmöglich alle Patienten kennen.
    Als sie auf gleicher Höhe mit ihm waren, blieben die beiden Männer stehen. Ihre Blicke wurden forschend.
    Schulz lächelte.
    „Guten Morgen", sagte er freundlich.
    „Früh unterwegs!" sagte der eine.
    „Ja", sagte Schulz. „Nachdem die Bestimmungen weiter gelockert wurden, sehe ich nicht ein, warum ich den Vorteil nicht nutzen und Spazierengehen sollte."
    Seine Worte bedeuteten ein großes Risiko, denn er konnte nicht absehen, welchen Effekt sie erzielen würden.
    „Es gibt nicht mehr viel Patienten", sagte der zweite Mann.
    „Eigentlich schade", meinte Schulz. „Es wird langweilig."
    Sie lächelten und gingen weiter. Schulz sah sich nicht nach ihnen um, denn er wußte, daß sie ihn, weiter beobachteten.
    Kurze Zeit später kam er an eine Bank. Er ließ sich darauf nieder, verschränkte die Arme über die Brust und begann leise zu pfeifen.
    Er war überzeugt davon, daß in seiner unmittelbaren Nähe zumindest eine Mikrokamera kreiste.
    Sie würden eine Aufnahme seines Gesichts machen und feststellen, ob es einen Patienten gab, der aussah wie er.
    Das bedeutete, daß er nicht mehr viel Zeit hatte, um seinen Plan zu verwirklichen.
     
    *
     
    Kroiterfahrn stand in einem langen, kühlen Gang der Hauptklinik. Hotrenor-Taak und Leticron hatten sich zurückgezogen. Der Verkünder der Hetosonen schien vergessen zu haben, daß der Greiko mit dem Ersten Hetran sprechen wollte.
    Ein Ärzteteam umringte den Greiko.
    Es waren sieben Terraner.
    Der Chef des Teams hieß Callsa. Er war ein hagerer Mann mit einem schwarzen Spitzbart und kleinen Augen. Er machte einen nervösen Eindruck.
    „Es ist üblich, daß wir jeden neuen Patienten zunächst einmal unter Quarantäne stellen", sagte er. Er trug einen Translator, der die Worte in Kroiterfahrns Sprache übersetzte. „Danach kann jeder Patient sich frei bewegen."
    Kroiterfahrn sagte sanft: „Ich muß Sie darauf hinweisen, daß ich keine ansteckende Krankheit habe." Callsa schien verwirrt. „Natürlich möchte ich nicht gegen die von Ihnen entworfenen Bestimmungen verstoßen", fuhr Kroiterfahrn fort. „Ich sehe ein, daß es hier gewisse Regeln gibt, nach denen sich jeder richten muß. Ich will keine Ausnahme sein." Callsa atmete auf. „Im Verlauf der Quarantäne beginnen wir mit einer gründlichen Untersuchung", sagte er. „Dazu wird es nötig sein, daß wir Ihren Metabolismus zunächst einmal gründlich studieren. Sie sind immerhin der erste Greiko, mit dem wir es hier zu tun haben.
    Keine Angst - wir sind gewohnt, Fremde zu behandeln."
    Alles, was Callsa sagte, schien er vorher einstudiert zu haben.
    Kroiterfahrn wünschte, diese unpersönliche Art der Einweisung wäre unterblieben. Er fühlte sich zurückgesetzt, obwohl er sich gegen dieses Gefühl wehrte.
    Callsa stellte sein Team vor. Es war eine umständliche Prozedur, die Kroiterfahrn verlegen machte. Diese Terraner sahen sich unglaublich ähnlich, und ihre Namen klangen

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