0696 - Botschafter des Friedens
schaffen,"
„Und wir?" fragte Fesgron ironisch. „Rund um Tahun wird jetzt eine Flotte larischer SVE-Raumer stehen. Wir werden überhaupt nicht an diesen Planeten herankommen."
„Das mag sein", gab der galaktische Spieler zu. „Aber wir könnten einen Plan entwickeln."
„Dazu ist es jetzt zu spät", sagte Krathum. „Schulz ist wahrscheinlich schon unterwegs. Warten wir ab, was er erreichen wird."
Tekener versuchte sich vorzustellen, was sich in diesem Augenblick auf Tahun ereignen mochte, aber seine Phantasie ließ ihn im Stich. Niemand konnte genau sagen, was sich jetzt im Medo-Center der USO ereignete.
„Wir warten weitere Botschaften ab", entschied Tekener.
„Inzwischen wird Atlan meine Nachricht erhalten. Wir müssen es ihm überlassen, einen Entschluß zu fassen. Wenn wir uns jetzt intensiv auf die Vorgänge auf Tahun konzentrieren, können wir die geplanten Befreiungsaktionen nicht durchführen. Sie wissen alle, daß der Arkonide sehr daran interessiert ist, möglichst viele Menschen nach Gäa zu bringen, wo sie in Sicherheit sind."
Krathums Augen blickten ins Leere, als er fragte: „Wer mag das sein, daß die Laren gezwungen sind, ihm einen Frieden vorzuheucheln, den es überhaupt nicht gibt?"
*
Die rauhe Luft, die ihm entgegenschlug, ließ Kroiterfahrn unwillkürlich zurückweichen. Er hielt inne und starrte auf die kahle Landefläche des Raumhafens hinab. Kaum, daß er die kleine Gruppe wahrnahm, die zu seinem Empfang dort unten eingetroffen war.
Seine Blicke wanderten zum Rand des Landefelds, wo verschiedene Gebäude standen. Sie sahen so nüchtern und nichtssagend aus, daß der Greiko sich unwillkürlich fragte, wie die Wesen, die sie gebaut hatten, geartet sein mochten.
Der gesamte Komplex, auf dem der SVE-Raumer gelandet war, machte einen zweckentsprechenden Eindruck. Nirgends gab es auch nur die Andeutung eines überflüssigen Schnörkels zu sehen.
Kroiterfahrn blickte zur Seite. Aufgeregt stellte er fest, daß ganz in der Nähe ein Kugelraumschiff stand, in das gerade einige fremde Wesen einstiegen. Das mußten Terraner sein.
„Der Verkünder der Hetosonen und der Erste Hetran dieser Galaxis sind gekommen, um Sie zu begrüßen", drang die Stimme Persagur-Trengs in seine Gedanken. „Ich möchte Sie mit Hotrenor-Taak und Leticron bekannt machen."
Kroiterfahrn mußte seine Blicke gewaltsam von dem Bild abwenden, das seine Aufmerksamkeit völlig in Anspruch genommen hatte.
Es wäre Unhöflich gewesen, dem Verkünder der Hetosonen und dem Ersten Hetran nicht die Beachtung zukommen zu lassen, die sie zweifellos verdienten.
An der Seite Persagur-Trengs glitt Kroiterfahrn auf das Landefeld hinab. Der wartende Gleiter war kein larisches Modell.
Er sah wuchtig und unelegant aus.
Kroiterfahrn sah den Ersten Hetran an. Auf eine Weise, die er nicht zu erklären vermochte, erinnerte Leticron ihn an den Gleiter, mit dem das Empfangskomitee zum Landeplatz gekommen war.
Der Erste Hetran wirkte klotzig. Eine animalische Ausstrahlung ging von ihm aus. Er machte alles andere als einen friedlichen Eindruck. Aber das, dachte Kroiterfahrn, mußte eine seiner immer häufiger vorkommenden falschen Schlußfolgerungen sein.
„Ich begrüße Sie, Erster Hetran", sagte er freundlich.
Leticron machte einen hilflosen Eindruck, es war offensichtlich, daß er die Worte des Besuchers nicht verstanden hatte.
Kroiterfahrn wandte sich an Hotrenor-Taak.
„Ich begrüße auch Sie, Verkünder der Hetosonen. Meine Bewunderung gehört Ihnen und Ihren Mitarbeitern."
„Wir sind glücklich, daß Sie gekommen sind", sagte Hotrenor-Taak.
Kroiterfahrns Blicke kehrten zu Leticron zurück.
„Warum steht kein Translator zur Verfügung? Ich hätte gern mit ihm gesprochen."
„Wir waren uns über Ihren Zustand nicht im klaren", erwiderte der Lare freundlich. „Es hieß, daß Sie so krank seien, daß wir sofort zur Klinik fahren müßten. Sicher werden Sie in den nächsten Tagen und Wochen oft Gelegenheit erhalten, mit Angehörigen von Völkern aus dieser Galaxis zu sprechen."
Kroiterfahrn fühlte sich überrumpelt. Irgend etwas an den Vorgängen während seiner Ankunft beunruhigte ihn.
Zum erstenmal in seinem Leben betrat er eine Welt in einer fremden Galaxis. Er hatte den Eindruck, daß etwas falsch war, ohne zu erkennen, was es sein könnte.
Vielleicht hatte ihn der Flug hierher mehr angestrengt als er wahrhaben wollte.
Inzwischen war Persagur-Treng an Bord des SVE-Raumers zurückgekehrt. Die kleine
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