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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glauben können, daß sein Wahnsinnsplan Erfolg haben könnte? fragte sich Schulz.
    Plötzlich war ein Gleiter mit stumpfem Bug über ihm. Männer mit Antigravprojektoren sprangen heraus. Schulz wurde mit Paralysatoren beschossen. Mit letzter Kraft zündete er die beiden Bomben und schleuderte sie in Richtung der Gebäude davon.
    Die Detonationen erfolgten kurz hintereinander, kleine Rauchpilze schossen in die Höhe.
    Schulz' Beine wurden lahm. Er geriet ins Stolpern und schlug der Länge nach hin.
    Die Männer warfen sich auf ihn und rissen ihn brutal hoch.
    Sein Körper war schlaff und schwer, aber sie packten ihn und zerrten ihn auf den inzwischen gelandeten Gleiter zu.
    Sekunden später hatten sie ihn durch die offene Luke an Bord der Maschine geschoben. Zwei Männer folgten, dann hob der Gleiter bereits wieder vom Boden ab.
     
    *
     
    Es gab verschiedene Arten des Sterbens, und Kroiterfahrn erlebte einen Tod von innen heraus, der sich nicht auf seinen Körper erstreckte, sondern nur seine Gefühle und Ideale betraf.
    Der Körper des Greikos sollte erst viel später sterben, aber Kroiterfahrns Tod fand praktisch schon in diesem Augenblick statt, als er am Fenster stand und hinaus in den Park starrte, ohne richtig zu begreifen, was dort draußen vorging.
    Er sah und begriff nur eines: Vor seinen Augen ereignete sich ein Akt brutaler Gewalt!
    Ein Terraner wurde verfolgt und überwältigt. Unmittelbar bevor ihn die zahlenmäßig überlegenen Gegner an Bord eines Fluggleiters brachten, erfolgten im Park zwei Explosionen, für die offenbar der Flüchtling verantwortlich war.
    Unbewußt sah Kroiterfahrn bereits in diesem Augenblick die volle Wahrheit - und das ließ ihn von innen heraus sterben.
    Aber da er die Wahrheit nicht bewußt akzeptierte, blieb sein Körper in diesen kritischen Minuten am Leben.
    Alles geschah unheimlich schnell. Es verflog so schnell wie ein Spuk, so daß der Greiko sich ernsthaft fragte, ob sich das alles wirklich ereignete oder ob er einen ungeheuerlichen Alptraum erlebte.
    Aber dort, wo die Explosionen stattgefunden hatten, schwebten noch feine Rauchschleier und ließen keinen Zweifel daran, daß sich alles wirklich zugetragen hatte.
    Kroiterfahrn machte erst gar nicht den Versuch, diesen Vorgang zu begreifen, er wußte nur, daß all seine unausgesprochenen Befürchtungen und Ängste mit einem Schlag Wirklichkeit geworden waren.
    Der Greiko hatte niemals zuvor einen Akt der Gewalt erlebt, aber er wußte aus Erzählungen, daß sich solche Dinge in Galaxien ereigneten, in denen das Konzil der Sieben den Frieden noch nicht zu einer ständigen Einrichtung gemacht hatte.
    Aber daß sich solche Dinge in einer Galaxis ereigneten, die vom Konzil befriedet worden waren, hätte Kroiterfahrn für unmöglich gehalten.
    Mit einer unvorstellbaren Willensanstrengung wandte Kroiterfahrn sich vom Fenster ab. Draußen gab es nichts mehr zu sehen.
    Der Gleiter war verschwunden und würde auch nicht wiederkommen.
    Kroiterfahrn erkannte seine eigene Stimme nicht mehr, als er laut zu schreien begann.
    „Dr. Callsa! Dr. Callsa!"
    Draußen im Gang wurden Schritte hörbar.
    Kroiterfahrn wurde von einem Zittern befallen und brach vor seinem Bett zusammen.
    Die Tür sprang auf, und Dr. Callsa stürmte an der Spitze seines Teams in die Station des Greikos.
     
    8.
     
    Der Gefangene saß auf einem Stuhl. Seine Hand- und Fußgelenke waren mit Eisenklammern gefesselt.
    Der Mann, dachte Hotrenor-Taak beim Eintreten, sah harmlos aus.
    Ein Durchschnittsterraner.
    Leticrons Männer schienen anders darüber zu denken, denn obwohl der Gefangene zum größten Teil noch immer paralysiert und zusätzlich an den Stuhl gefesselt war, hielten sie ihre Waffen schußbereit in den Händen.
    Man hatte den Mann in ein Verwaltungsgebäude von Amrhun-Stadt geflogen. Hier war das Hauptquartier von Leticrons Truppen auf Tahun.
    Ein Überschwerer, offensichtlich ein Offizier aus Leticrons Armee, kam auf Hotrenor-Taak zu und fragte ärgerlich: „Warum durften wir noch nicht mit dem Verhör beginnen?"
    „Weil ich nicht wollte, daß Sie ihn umbringen", erwiderte der Lare.
    Fersten-Gengor, der Leiter des larischen Stützpunkts auf Tahun, saß scheinbar unbeteiligt in einer Ecke. Auf einen Befehl Hotrenor-Taaks hin hatte er sich sofort ins Haupt quartier Leticrons begeben, um zu verhindern, daß der Gefangene gefoltert oder sogar getötet wurde.
    Hotrenor-Taak sah, daß Leticron noch nicht eingetroffen war.
    Aber der Erste Hetran war hierher

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