0696 - Botschafter des Friedens
Überschwererhereinkam.
„Dr. Callsa von der Hauptklinik hat angerufen", sagte der Mann.
„Nebenan steht ein Apparat zu Ihrer Verfügung."
Leticron und Hotrenor-Taak wechselten einen Blick. Sie gingen gemeinsam in den Nebenraum wo sich Dr. Callsas Gesicht auf einem Bildschirm abzeichnete. Der Arzt war aufgeregt.
„Ich komme gerade von Kroiterfahrn", berichtete er. „Der Greiko hat gesehen, daß im Park ein Mann festgenommen wurde.
Er besteht darauf, diesen Mann zu sprechen."
*
Schulz arbeitete auf einen Zeitgewinn hm, obwohl er sich darüber im klaren war, daß ihm das letztlich wenig helfen würde.
Früher oder später würden sie ihn dazu bringen, seinen gesamten Plan und die Lage des kleinen Verstecks zu verraten Dann würde er auch den Aufenthaltsort von Mtaye und Sorgol preis geben und die Verhaftungg seiner besten Freunde einleiten.
Er hätte aufgeben und sich viele Schwierigkeiten ersparen können Doch Schulz brauchte irgend etwas, woran er sich aufrichten konn te, ein Ziel - wenn ein Mann in seiner Lage überhaupt noch ein Ziel haben konnte.
Schulz ließ sich durch die Zurückhaltung des Larenführers nicht täuschen. Trotz der Gewalttätigkeit Leticrons war Hotrenor-Taak der weitaus intelligentere und zielbewußtere Mann.
Nach einer Weile kamen Hotrenor-Taak und Leticron in das Zimmer zurück.
Schulz spürte sofort, daß sich etwas Entscheidendes verändert hatte.
Er wußte nicht, was nebenan geschehen war, aber offenbar hatte ein äußerst bedeutsames Gespräch stattgefunden.
Leticron schien einen beunruhigten Eindruck zu machen, der Lare dagegen war zu fremd, um von Schulz richtig beurteilt werden zu können.
Der USO-Spezialist fragte sich, was die Veränderung im Verhalten seiner Bezwinger ausgelöst haben konnte. Etwas war passiert und hatte Schulz' Stellung verändert.
„Wahrscheinlich gibt es für Sie eine Möglichkeit, Ihr Leben zu retten", sagte Hotrenor-Taak zu Schulz. „Ich werde mit Leticron beraten, dann erfahren Sie alle Einzelheiten."
Sicher ging es dem Laren nicht um die Preisgabe von Geheimnissen, denn die hätte er leicht ohne Gegenleistungen von Schulz erpressen können.
Dem USO-Spezialisteh blieb jedoch keine Gelegenheit zu Fragen, denn Hotrenor-Taak und der Überschwere verließen den Raum erneut. Schulz war sicher, daß sie irgendwo in der Nähe in Ruhe beraten wollten.
*
Hotrenor-Taak wurde den Verdacht nicht los, daß Leticron sich trotz der für sie beide gefährlichen Situation amüsierte. Der Überschwere schien es zu genießen, daß der Mann, der ihm ständig Vorschriften machte, in erhebliche Schwierigkeiten geraten war.
Eine solche Einstellung hätte ganz der Vorstellung entsprochen, die der Lare vom Ersten Hetran der Milchstraße hatte.
Er beschloß jedoch, Leticrons innere Haltung zu ignorieren.
Die beiden Männer hatten Amrhun-Stadt verlassen und waren mit einem Gleiter zum Raumhafen geflogen, wo sie an Bord von Hotrenor-Taaks SVE-Raumer gegangen waren. Schulz sollte wenig später von einer Wachmannschaft nachgebracht werden.
Hotrenor-Taak bestand darauf, daß die Hyptons, die sich an Bord seines Schiffes aufhielten, ab sofort über alle Schritte unterrichtet wurden. Die Lage hatte sich so ungünstig entwickelt, daß der Lare jeden weiteren Schritt mit den Hyptons absprechen wollte.
Hotrenor-Taak wußte, daß er mit seiner Entscheidung, die Hyptons hinzuzuziehen, den Wünschen Leticrons entgegenkam, denn der Überschwere war von den geFlugelten Wesen in seinen Maßnahmen schon oft gegen den Willen des Laren unterstützt worden.
Diesmal ging es jedoch um hohe Konzilspolitik.
Hotrenor-Taak gab den Hyptons einen kurzen Bericht über die Ereignisse der vergangenen Stunde.
„Kroiterfahrn verlangt den Gefangenen zu sprechen", sagte er abschließend. „Wenn wir ihn daran hindern, wird sein Mißtrauen nur noch stärker werden."
„Sie haben also vor, Schulz mit Kroiterfahrn zusammenzubringen", stellte der Sprecher der Hyptons fest.
„Das hängt davon ab, ob wir Schulz beeinflussen können!"
„Ich bin gegen diesen Plan", sagte Leticron. „Wir sollten Schulz verhören, um die Wahrheit über ihn und seine Absichten herauszufinden. Danach müssen wir ihn töten. Ein toter Mann kann mit Kroiterfahrn nicht reden."
Der Hyptonsprecher sagte: „Sie verkennen die Situation! Wenn wir Kroiterfahrn den Tod dieses Mannes mitteilen, wird der Greiko wissen, daß Schulz eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Als Bewohner dieser Galaxis haben
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