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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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nämlich im Urwald angeblich noch einen vergessenen Zugang zu diesem Seitenflügel, in dem das große Geheimnis ruhte.
    Das war die dritte Information.
    Seneca grinste bei dem Gedanken an seinen alten Freund Zamorra. Ehrlich währt am längsten. Nach diesem Motto hatten die Besucher aus Frankreich ihm einen Korb gegeben.
    Da hat der gute Professor sogar Recht, dachte Seneca ironisch. Wenn er und seine Gespielin beim Tempel eintrudeln, bin ich schon längst mit dem Armreif über alle Berge… Und schicke ihm zur Erinnerung einen hübschen Monsunregen!
    Lo, der mit einem Kompass ausgerüstet war, schwenkte plötzlich scharf nach links. Die drei Männer stiegen einen kleinen Hügel hinauf, auf dessen Grund man schwer Halt fand.
    Seneca bemerkte, warum das so war. Sein Stiefel riss ein Stück Boden weg. Darunter leuchtete es elfenbeinfarben.
    Der Abenteurer stoppte und betrachtete sich die Sache näher. Klar, er war auf einen Totenschädel gelatscht. Auf einen? Offenbar bestand diese ganze Bodenerhebung nicht aus Erde, sondern aus menschlichem Gebein. Mit einer sehr dünnen Bodenkruste darüber.
    Seneca ließ sich davon nicht verwirren. Und die malaiischen Piraten schon gar nicht.
    Die drei Männer kletterten über den Schädelhügel hinweg. Nördlich davon wurde die Vegetation etwas spärlicher. Mitten in den üppig wuchernden Pflanzen des tropischen Regenwaldes gab es eine Lichtung. Ob sie natürlich oder durch menschliche Rodung entstanden war, konnte Seneca nicht sagen.
    Jedenfalls musste sich hier irgendwo der Eingang zum Tempel befinden!
    Der Abenteurer konsultierte noch einmal seine teuer bezahlten Informationsblätter. Der Zugang zu dem Heiligtum befand sich wahrscheinlich irgendwo auf Bodenebene.
    Seneca und seine beiden Helfer ließen sich auf Hände und Knie herab und begannen, die Rodungsfläche zu untersuchen. Es dauerte keine halbe Stunde, bis Mo einen leisen Ruf ausstieß.
    Er sagte etwas auf Malaiisch zu seinem Kumpel. Doch Seneca brauchte die Sprache nicht zu verstehen. Er wusste auch so, was geschehen war.
    Der Pirat war auf das Tempelgestein gestoßen!
    Die drei Männer griffen ihre Klappspaten, die sie in den Rucksäcken mit sich führten.
    In der feuchten schwülen Hitze war die Arbeit alles andere als ein Vergnügen.
    Doch die beiden Malaiien dachten vermutlich an ihre fette Provision. Und Ty Seneca an die unermessliche Macht und den Reichtum, die durch das magische Artefakt für ihn in greifbare Nähe rückten.
    Zwei Stunden später hatten sie eine niedrige Pforte freigelegt.
    Ty Seneca kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Wenn man berücksichtigte, dass Asiaten im Durchschnitt kleiner und zierlicher waren als Europäer und außerdem die Menschen vor tausend Jahren meist kleiner gewesen waren als heute, würde es für ihn selbst eng werden. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Die eigentliche Tür bestand aus zwei dünnen Steinplatten. Die Malaiien stemmten Meißel in die Fugen und hebelten die rechteckigen Sandsteinstücke aus.
    Gleich darauf tat sich ein rabenschwarzes Loch vor Ty Seneca auf.
    Der Zugang zum magischen Artefakt…
    ***
    Die Männer in dem gelben Toyota verloren die Nerven.
    Gewiss, auch Zamorra war im ersten Moment verblüfft darüber, dass der Speed-Truck fliegen konnte. Auch die umstehenden Menschen, die Postkunden, Beinamputierten, westlichen Touristen, Markthändler und Touristenführer reagierten mit erstaunten Schreien.
    Doch die Attentäter waren so durcheinander, dass sie einen schweren Fehler machten.
    Der Fahrer vergaß offenbar, das Lenkrad herumzureißen. Der Toyota raste immer noch auf das Stück Straße zu, wo eben noch der International Harvester geparkt hatte.
    Doch der LKW hatte vor einer gusseisernen Laterne gestanden.
    Der Mann auf dem Beifahrersitz brüllte etwas und fuchtelte mit seiner Knarre. Ob er seinen Kollegen warnen wollte, konnte Zamorra nicht sagen. Denn im nächsten Moment krachte der gelbe Toyota Pick-up mit ohrenbetäubendem Scheppern gegen den Laternenpfahl.
    Die Glasscherben flogen Zamorra um die Ohren, während er sich im Laufschritt von dem Unfallort entfernte. Es gab in nächster Nähe genug Polizisten und andere Leute, die sich um die Opfer kümmern konnten.
    Für ihn, Nicole und Dschey war es jetzt am besten, sofort zu verschwinden. Bevor noch jemand dringend die Frage klären wollte, warum der Speed-Truck denn nun plötzlich fliegen konnte…
    Der von Zamorras Sekretärin gecharterte LKW hing in sicherer Entfernung vom Unfallort in

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