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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Freundin Nicole Duval zu verständigen.«
    Yvonne erstarrte. Dieser Offizier wusste davon!
    »Meine Genossen kümmern sich um diese Mademoiselle Duval und um Professor Zamorra«, sagte Kommandant Mara fast beiläufig. »Wir meinen es gut mit Ihnen, Mademoiselle Berthemy. Deshalb haben wir Sie den Klauen der Dämonenanhänger entrissen. Ich gehe davon aus, dass Sie uns das Artefakt beschaffen können. Es gehört ohnehin dem kambodschanischen Volk, dessen Vertreter wir Roten Khmer sind.«
    Ein Volk, das ihr gnadenlos abgeschlachtet habt?, dachte Yvonne. Aber sie sagte mit bebender Stimme: »Es… es tut mir leid, K… Kommandant Mara. Aber unser Forscherteam hat das Artefakt noch nicht gefunden. Wir wissen noch nicht einmal genau, wie es aussehen soll. Die Arbeiten an dem Tempel… äh…«
    Sie geriet ins Stocken.
    Kommandant Mara hatte nun wieder sein eiskaltes Lächeln aufgesetzt. Es fiel noch um einige Zentimeter breiter aus als vorhin.
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht glauben, Mademoiselle Berthemy.«
    Der Offizier der Roten Khmer schnippte mit den Fingern.
    Einer seiner Männer trat näher.
    »Schöne Hände haben Sie, Mademoiselle Berthemy«, flüsterte Kommandant Mara fast träumerisch. Er hielt wieder ihre rechte Hand in seiner. Seine Hand war klein, wie die eines Kindes. Eines gewalttätigen, grausamen Kindes. »Solche Hände brauchen viel Pflege… Besonders die Fingernägel…«
    Der Offizier nickte seinem Untergebenen zu. Dieser packte nun Yvonnes Hand. Nun erst sah die Französin, dass er eine große rostige Zange bei sich hatte.
    »Neeeeiiiiinnnn!!!«, brüllte Yvonne Berthemy, während Tränen der Verzweiflung über ihre Wangen liefen.
    »Fang an!«, kommandierte Mara.
    Im nächsten Augenblick ging das Dach der Hütte in Flammen auf.
    ***
    Zamorra hatte die Hände in die Hüften gestemmt.
    Ungläubig betrachtete er das Fahrzeug, das Nicole Duval für ihren Dschungeltrip aufgetrieben hatte.
    »Was soll das sein?«
    Die Frage war berechtigt. Auf den ersten Blick sah man einen Mini-LKW mit offener Ladefläche. Doch solche Kleintransporter wie dieser waren seit den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr gebaut worden. Da war sich Zamorra ziemlich sicher.
    Der Besitzer schien seinen fahrbaren Untersatz jedenfalls liebevoll gepflegt zu haben. Immer wieder war er nachlackiert worden. Und zwar mit dem Lack, der gerade zur Hand war. Ähnliches galt für Reparaturen und Ersatzteile. Auch hier galt offenbar das Motto: Selbst ist der Mann.
    »Erwartest du im Ernst, dass ich in dieser Karre in den Dschungel fahre?«
    »Wieso nicht?«
    Diese Gegenfrage war von einem Khmer gekommen, der sich bisher diskret im Schatten gehalten hatte. Nun trat er auf Zamorra zu, das unwiderstehliche Lächeln seines Volkes auf den Lippen. Der LKW-Besitzer konnte nicht, älter als dreißig Jahre sein.
    »Das ist ein International Harvester-Speed-Truck«, erklärte er Zamorra. »Mit einem neuen Austauschmotor ausgestattet. Ein fabelhaftes Fahrzeug, auch auf unebener Strecke. Es hat einst dem König von Albanien gehört!«
    Der Dämonenjäger rechnete kurz nach, seit wann Albanien kein Königreich mehr war. Dieser so genannte Speed-Truck musste wirklich ein biblisches Alter auf dem buntgescheckten Buckel haben Zamorra nahm Nicole für einen Moment beiseite.
    »Wieso willst du ausgerechnet mit dieser Kiste fahren?«
    »Sie gefällt mir, Cheri«, raunte Nicole. »Außerdem hat der Fahrer ein paar weißmagische Fähigkeiten. Sowas ist nie von Nachteil.«
    ***
    Lautlos hatte sich Carol Putney an das Lager der Roten Khmer herangeschlichen.
    Die junge Frau fühlte sich stark und furchtlos, obwohl sie es mit mindestens zweihundert Gegnern zu tun hatte. Natürlich kannte Carol den entsetzlichen Ruf, der den Roten Khmer vorauseilte. Doch als Dämonendienerin -fühlte sie sich auch gegen die größten menschlichen Grausamkeiten gewappnet Srang hatte seine treue Anhängerin nicht umsonst mit einigen magischen Fähigkeiten ausgestattet. Diese kommunistischen Dschungelkrieger würden noch ihr blaues Wunder erleben!
    Carol Putney beobachtete die Soldaten in dem gut getarnten Camp, Sie selbst war so gut wie unsichtbar. Ihr Körper in der dunklen Kleidung war dicht an einen Schwarzholzbaum geschmiegt, wurde zusätzlich noch durch einige dichte Büsche verdeckt.
    Die Ex-Agentin überprüfte kurz ihre Heckler & Koch-MPi. Doch jetzt würde sie sich nicht nur auf ihre ›konventionelle Waffe‹ verlassen.
    Sondern auch auf die

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