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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gespielt werden sollte, für umständlich und übertrieben kompliziert. Als er jedoch mit Jandoll darüber sprach, merkte er schnell, daß der Kommandant der KENSINGTON völlig anderer Ansicht war.
    „Wir dürfen den Überschweren nicht unterschätzen", sagte Jandoll. „Auf keinen Fall darf er den Verdacht haben, daß sein Erfolg von uns begünstigt wurde. Im Grunde genommen werden wir nichts tun, was den Abschluß unseres Unternehmens beschleunigen könnte. In gewisser Weise verhalten wir uns so, als wollten wir Kroiterfahrn unter allen Umständen retten. Um so schwerer wird es sein, den Greiko loszuwerden."
    „Warum geben Sie Leticron keine Informationen?" fragte Schulz.
    „Das wird geschehen, aber in sehr vorsichtiger Form. Vorläufig verlassen wir uns auf den Instinkt des Ersten Hetrans."
    „Was heißt das?" wollte Schulz wissen.
    „Leticron wird bestimmte Überlegungen anstellen", erklärte Jandoll geduldig. „Er wird Schlüsse ziehen und genau festlegen, wo seine Jagd vielleicht Erfolg haben könnte. Schließlich kann er nicht die gesamte Galaxis absuchen."
    Schulz begriff, daß man auf terranischer Seite versuchte, Leticrons Aktionen vorherzusehen. Man überlegte, was Leticron tun würde. Mehr noch - man überlegte, was Leticron von terranischer Seite erwartete, und handelte entsprechend.
    Jandolls nächste Worte bestätigten Schulz' Gedanken.
    „Wir haben versucht, uns in Leticrons Gedanken zu versetzen", sagte der Kommandant. „Wir wissen ziemlich genau, was er annimmt. Er erwartet, daß wir Kroiterfahrn als Waffe gegen das Konzil einsetzen wollen. Daß diese Annahme besteht, beweist in eindeutiger Form die Jagd, die die Überschweren veranstalten.
    Leticron weiß natürlich nicht, daß wir Kroiterfahrn auf die von uns erdachte Weise benutzen wollen. Er muß annehmen, daß wir den Greiko schnellstens in die Nähe seiner Artgenossen bringen wollen."
    „Aber das ist doch unmöglich! Wir wissen es - und Leticron weiß, daß wir es wissen."
    „Wir sind verzweifelt. Als Verzweifelte handeln wir nicht rational.
    Leticron schätzt die Terraner so ein, daß sie in dieser Situation nach einem Strohhalm greifen." Jandoll holte Atem. „Also wird er annehmen, daß wir Kroiterfahrn an Bord eines Schiffes gebracht haben und in bestimmten Gebieten operieren. Diese Gebiete sind jene, wo wir uns am ehesten eine Möglichkeit erhoffen, Kroiterfahrn einsetzen zu können."
    Schulz antwortete nicht. Je mehr er über den von Atlan und Tekener ausgearbeiteten Plan nachdachte, desto teuflischer erschien er ihm. Er hätte nie geglaubt, daß diese beiden Männer einen Mord so kaltblütig vorbereiten könnten, noch dazu an einem Wesen wie Kroiterfahrn.
    Der Greiko war in diese Galaxis gekommen, um ein Paradies zu sehen.
    Er war in eine Hölle geraten.
    „Hören Sie auf, sich zu quälen!" regten sich Kakutas Gedanken.
    „Sie können Kroiterfahrn nicht helfen."
    Schulz verließ die Zentrale. Er hatte inzwischen mehrmals versucht, Tako Kakuta zu einer Teleportation in den Lagerraum Nummer sieben zu bewegen, doch Kakuta zeigte kein Verständnis für die Wünsche seines Wirtes.
    Schulz überlegte ernsthaft, wie er Kakuta und die Wachen gleichzeitig überlisten und zu Kroiterfahrn vordringen konnte.
    „Geben Sie es auf!" empfahl Kakuta. „Sie können nichts tun. Mir bleibt nichts verborgen."
    „Warum verschwinden Sie nicht aus meinem Körper?" In seiner Wut sprach Schulz laut. „Sie rauben mir meine persönliche Freiheit. Ich bin nicht länger damit einverstanden, daß Sie in mir sind."
    Er spürte die Betroffenheit des Bewußtseinsinhalts.
    „Wenn Sie es wirklich wünschen, werde ich Ihren Körper verlassen", dachte Kakuta.
    Schulz hätte gern einen Rückzieher gemacht, denn er sah ein, daß Kakuta nur zu seinem Schutz an diesem Unternehmen teilnahm. Aber Schulz' Ärger war so stark, daß er sich nicht beherrschen kennte.
    „Ich wünsche es, ja. verdammt, ich wünsche es!" sprudelten seine Gedanken.
    Und Kakuta ging.
    Kraft, die eine Zeitlang in seinem Körper gewohnt hatte, hinausströmte, „Wohin ... werden Sie gehen?" fragte er stockend. „Welchen Körper werden Sie von nun an benutzen?"
    Er bekam keine Antwort. Kakuta war gegangen.
    Schulz sah sich unwillkürlich im Gang um. Welchen Körper hatte Kakuta jetzt ausgewählt?
    Ich werde mich nicht darum kümmern! dachte er trotzig.
    Er begab sich in seine Kabine und warf sich aufs Bett.
    Die ersehnte Ruhe fand er jedoch nicht. Es war leicht für ihn, Kakuta zu

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