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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergessen, aber seine Gedanken kreisten pausenlos um Kroiterfahrn. Welche seelischen Qualen mochte dieses Wesen im Lagerraum erdulden?
    Kroiterfahrn würde sich fragen, warum nicht wenigstens Schulz kam, um sich um ihn zu kümmern.
    Die Vorstellung, daß Kroiterfahrn ihn brauchte, setzte sich in Schulz Gedanken fest. Er kam nicht mehr davon los. ,Ich muß ihm helfen! dachte er.
    Er stand auf und ging in dem kleinen Raum hin und her. Sein Grübeln half ihm jedoch nicht weiter.
    Nach einer Weile nahm er seine kleine Strahlenwaffe aus dem Wandschrank und verließ die Kabine. Er hatte keinen festen Plan, nur den Wunsch, irgend etwas zu tun. Ziellos wanderte er durch die Gänge des Schiffes. Bei den Besatzungsmitgliedern, die ihm begegneten, erregte er keine Aufmerksamkeit, denn sie kannten ihn alle. Schulz sah alle Vorbeikommenden prüfend an, denn jeder von ihnen konnte der neue Wirt des Bewußtseinsinhalts von Tako Kakuta sein.
    Schulz kam in die Zentrale, aber Jandoll, mit dem er reden wollte, war nicht da. Keiner der Offiziere wußte, wohin der Kommandant gegangen war. Schulz hegte den Verdacht, daß Jandoll bei Kroiterfahrn war. Vielleicht war Jandoll der einzige Mann an Bord der KENSINGTON, für den das Besuchsverbot nicht zutraf.
    Aber was tat Jandoll bei dem Greiko?
    Zweifellos war der Kommandant ein anständiger und ehrlicher Mann, aber er hatte seine Befehle.
    Wurde Kroiterfahrn vielleicht psychologisch auf seine Rolle vorbereitet?
    In seiner Phantasie malte Schulz sich aus, was im Lagerraum geschah.
    Seine Unruhe wuchs. Er verließ die Zentrale und benutzte den zentralen Antigravschacht des Schiffes, um in das untere Steck zu gelangen. Er näherte sich Kroiterfahrns Aufenthaltsort durch einen schmalen Seitengang. Er konnte einen der drei Wächter sehen, der am Eingang des Lagerraums lehnte.
    Plötzlich begriff Schulz, was er die ganze Zeit über geplant hatte. Sein Unterbewußtsein hatte ihn hierher geführt. Er nahm die Waffe aus der Tasche und schlich bis zum Ende des Korridors. Jetzt konnte er alle drei Wächter sehen. Sie wandten ihm den Rücken zu.
    Schulz spähte um die Ecke. Außer den drei Männern war niemand in der Nähe.
    Der USO-Spezialist spürte, daß sein Herz bis zum Halse schlug. Er stand im Begriff, etwas völlig Verrücktes zu tun. Auch unter den gegenwärtigen Umständen konnte man seine Handlungsweise nur als Meuterei bezeichnen. Schulz war sich über die eventuellen Konsequenzen im klaren, aber er stand wie unter einem inneren Zwang. Er mußte das, was er begonnen hatte, zu Ende führen.
    Er gab sich einen Ruck und trat auf den Hauptgang hinaus.
    Die Wächter drehten sich zu ihm um und starrten ihn an.
    Schulz richtete seine Waffe auf sie.
    „Sie werden jetzt die Hände hochnehmen und mich zu dem Greiko lassen!" sagte der USO-Spezialist.
    Der rauschgiftsüchtige Akone war unterhalb der Hüften paralysiert worden, damit er nicht weglaufen konnte.
    Leticron betrachtete ihn verächtlich.
    „Wie lange leben Sie schon hier?"
    „Dreizehn Jahre, Sir!" Die Stimme klang brüchig. „Ich lebe abgeschieden von der Kolonie."
    Leticrons Blicke streiften die baufällige Hütte am Rande des Waldes.
    „Das sehe ich", sagte er ironisch. „Aber wir wissen, daß Sie für die USO gearbeitet haben."
    „Ich habe nur ein paar Informationen an einen Stützpunkt gegeben", sagte der Mann verzweifelt. „Nach der Invasion habe ich aber diese Arbeit eingestellt. Ich weiß nicht einmal, ob der Stützpunkt noch existiert."
    Leticron wußte, daß der Akone log, Der Mann hatte Furcht, für seine Tätigkeit bestraft zu werden. Der Überschwere war sicher, daß die USO diesen Mann vor dreizehn Jahren auf dieser Welt eingeschleust hatte. Der Planet Chumkano lag im Yasso-Sektor.
    Etwa zweihundert Lichtjahre von Chumkano entfernt befand sich ein großer Stützpunkt der Laren. Leticron hatte errechnet, daß der Yasso-Sektor einer der Orte war, an dem Kroiterfahrn vielleicht versteckt gehalten wurde. Deshalb war er hierher gekommen, um den USO-Agenten, den seine Soldaten aufgespürt hatten, zu verhören. Die terranische Kolonie auf Chumkano existierte praktisch nicht mehr. Ein Teil der Bevölkerung war geflohen, die anderen hatte man auf einen Strafplaneten gebracht. Leticron war sicher, daß der Akone noch immer Verbindung zur USO hatte.
    „Sie können Ihr Leben retten, wenn Sie uns alles sagen, was Sie wissen", sagte Leticron zu dem Gefangenen. Er sah zu seinen Begleitern hinüber. Sie standen neben dem Gleiter, mit

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