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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denken, daß sie die Freundschaft dieses Wesens erringen wollen, um es für ihre Pläne einzusetzen."
    Er wandte sich an den zweiten Mann.
    „Was halten Sie davon, Mannjock?"
    Mannjock zögerte mit einer Antwort.
    „Genieren Sie sich nicht", ermunterte Leticron ihn spöttisch.
    „Solange wir nur theoretisieren, können Ihnen falsche Auslegungen nicht schaden."
    Mannjock errötete, eher aus Zorn als aus Verlegeheit.
    „Wenn sie Kroiterfahrn nicht in ein sicheres Versteck bringen, weil sie ihn nicht wie einen Gefangenen behandeln möchten, werden sie gezwungen sein, mobil zu bleiben."
    „Richtig!" stimmte Leticron zu.
    „Sinnvolle Mobilität wäre aber nur mit einem Raumschiff zu erreichen", warf Tandemar ein. Er wölbte die Augenbrauen.
    „Natürlich! Er befindet sich an Bord eines Raumschiffs."
    Leticron formte mit den Händen einen Kreis, als wollte er die Idee darin festhalten.
    „Nehmen wir an, Kroiterfahrn befände sich tatsächlich an Bord eines Schiffes. Wohin würden Sie dieses Schiff schicken, Mannjock?"
    „Schwer zu sagen, Corun. In den Ortungsschutz einer schwer auffindbaren Sonne."
    „Falsch!" rief Leticron. „Sie vergessen, daß die Terraner Kroiterahrn benutzen wollen."
    „Schon jetzt?" zweifelte Mannjock.
    „Sie haben nicht viel Zeit." Leticron sah Tandemar an. „Was denken Sie, Bros?"
    Ich würde das Schiff so fliegen lassen, daß ich es ständig an bestimmte Brennpunkte dirigieren könnte. Unter Brennpunkten verstehe ich Orte, wo Kroiterfahrn als Waffe gegen das Konzil eingesetzt werden könnte."
    Leticron schloß die Augen.
    „Genau das denke ich auch!"
    Ihr Gespräch wurde durch einen Anruf vom Raumhafen aus unterbrochen. Die Ankunft der Gefangenen wurde angekündigt.
    Leticron befahl, sie sofort in den Palast zu bringen.
    Dann wandte er sich wieder an seine Berater.
    „Wir müssen feststellen, wo diese Brennpunkte liegen.
    Die Terraner beurteilen die Situation sicher anders als wir, weil sie von anderen strategischen Überlegungen ausgehen. Doch die sich daraus ergebenden Verschiebungen sind sicher nicht von großer Bedeutung."
    Leticron schaltete eine Leuchtwand ein, auf die er in schneller Reihenfolge mehrere Sternenkarten einblendete.
    „Ich habe mir bereits Gedanken darüber gemacht, wo wir suchen müssen. Das sind die Sektoren, die ich ausgewählt habe.
    Sehen Sie sich alles in Ruhe an und arbeiten Sie mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen."
    Tandemar verzog das Gesicht und veranlaßte damit Leticron zu der scharfen Bemerkung: „Ich weiß, daß Sie nicht gern mit Positroniken arbeiten, aber in diesem Fall werden Sie Ihre Abneigung überwinden müssen."
    Er las offene Feindschaft in Tandemars Blicken, aber das störte ihn wenig. Tandemar war in mancherlei Beziehung ein Genie.
    Leticron brauchte ihn.
    Ein paar Minuten später wurden die beiden Gefangenen hereingeführt. Sie trugen Energiefesseln und wurden von vier bewaffneten Überschweren begleitet.
    Leticron sah, daß die Terraner erschöpft waren. Man hatte sie zwar nicht verhört und gefoltert, aber sie waren offenbar schlecht behandelt worden.
    Leticron trat auf den größeren der beiden Gefangenen zu.
    „Oberst Schallmeyer, wenn ich nicht irre?" Er genoß die Verwirrung des Gefangenen. Leticron besaß ein Bildarchiv mit Aufnahmen aller wichtigen Offiziere der Solaren Flotte. Dieses Archiv wurde zusehends kleiner, denn Leticron vernichtete alle Bilder von Terranern, die getötet oder auf einen Strafplaneten gebracht worden waren.
    Den zweiten Mann kannte er nicht.
    „Und Sie?" fragte er barsch.
    „Major Leeson", sagte der Gefangene ruhig.
    „Name des Schiffes?"
    „Wir fliegen verschiedene Schiffe", sagte Schallmeyer. „Die Zahl der Offiziere ist begrenzt, so daß wir ständig variieren müssen."
    „Sie verraten Geheimnisse an den Feind?"
    Schallmeyer grinste ungeniert.
    „Ich verrate nichts, was Sie nicht schon wissen."
    „Hm!" machte Leticron. Er verließ sich völlig auf die Wirkung, die er bei den Gefangenen erzielte. Als Überzeugungsinjektor konnte er sicher sein, daß die Terraner ihn für großartig und einmalig hielten - in positiver oder negativer Hinsicht.
    Leticron war sich darüber im klaren, daß er nach diesen beiden Männern noch unzählige andere verhören würde.
    Was er brauchte, war eine Spur, ein Hinweis, auf dem er aufbauen konnte.
    Es war unsinnig, anzunehmen, daß er bereits jetzt Erfolg haben würde.
    Braunter „Goethe" Schulz hielt die Methode, mit der Kroiterfahrn in Leticrons Hände

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