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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich ein, daß die Nachrichten spärlich flossen und zum größten Teil nicht verwendbar waren. Doch die Nachforschungen hatten gerade erst begonnen. Leticron hatte den Besatzungen seiner Schiffe befohlen, jeder noch so unwichtig erscheinenden Spur nachzugehen.
    Die Verfolgung terranischer Kolonisten und Flüchtlinge war weitgehend eingestellt worden. Die gesamte Flotte des Überschweren beteiligte sich an der Jagd nach Kroiterfahrn.
    Leticrort hatte den Befehl erteilt, bei der Suche keine Rücksicht walten zu lassen.
    Leticron verschwendete keinen Gedanken daran, daß in diesem Augenblick Tausende von Überschweren und bezahlten Söldnern überall in der Galaxis verhafteten, verhörten, folterten und töteten. Alles das stand im Interesse des Ziels, das erreicht werden mußte, wenn Leticron seine Macht festigen wollte.
    Der Erste Hetran bedauerte, daß die Laren und Hyptons. ihn nicht unterstützten. Ursprünglich hatte er Hotrenor-Taaks Äußerung nur für eine verbale Ankündigung gehalten, doch inzwischen hatte er begriffen, daß die Konzilsvölker sich tatsächlich zurückhielten. Sie wollten nicht in diese Sache verwickelt werden, um sich einen letzten Ausweg freizuhalten.
    Leticron stand am Fenster seines Arbeitszimmers in der oberen Etage des Palasts, in dem seit jeher die Coruns of Paricza gelebt und regiert hatten. Der gewaltige Mann war nicht allein. Zwei seiner Berater saßen am Tisch und warteten auf seine Anweisungen.
    Leticron blickte über die Stadt hinweg. Am brodelnden Leben und Treiben unten in den Straßen hatte sich nichts geändert.
    Die Überschweren und Springer, die auf dieser Welt lebten, genossen den Vorzug, nicht vom Konzil verfolgt zu werden.
    Leticron wußte, daß seine Macht nicht vollkommen sein würde, solange er noch von den Laren abhängig war.
    Dieser Umstand belastete ihn um so mehr, da er wußte, daß er all seinen Mitarbeitern bekannt war. Leticrons Abhängigkeit von den Konzilsvölkern war eine Schmach für den ehrgeizigen Corun of Paricza. Schon wiederholt hatte er mit Erfolg versucht, seine Machtbefugnisse zu überschreiten. Es gab jedoch eine Grenze, die ihn die Laren nicht überschreiten ließen.
    Leticron war kein sehr geduldiger Mann. Das Warten auf die absolute Macht fiel ihm schwer.
    Sein Traum war eine Galaxis mit ihm selbst als absolutem Herrscher.
    Leticron drehte sich unvermittelt um und sah seine beiden Besucher der Reihe nach forschend an. Er merkte belustigt, daß sie unter seinen Blicken unsicher wurden. Sie wußten um seine Fähigkeiten und seine Grausamkeit und fürchteten beides.
    „Wann kommen die beiden Gefangenen?" erkundigte er sich.
    „Sie befinden sich an Bord der MACRIA, die jeden Augenblick landen muß", erklärte einer der Berater. „Wir haben bereits veranlaßt, daß die Männer sofort hierher gebracht werden, Corun."
    Die Männer, von denen die Rede war, hatten das Pech gehabt, in die Hände einer Söldnertruppe zu fallen. Es handelte sich um zwei hohe Offiziere der Solaren Flotte. Der ehemaligen Solaren Flotte! verbesserte Leticron sich in Gedanken. Was von der einstmals stolzen Armada noch übrig war, konnte man schlecht als Flotte bezeichnen.
    Nur die USO schien nach wie vor einigermaßen zu funktionieren. Sie arbeitete im Untergrund, machte aber dem Ersten Hetran oft erhebliche Schwierigkeiten. Sobald der Greiko gefunden war, wollte Leticron sich auf die Zerschlagung dieser letzten intakten terranischen Organisation bemühen. An erster Stelle stand dabei die Hinrichtung Atlans.
    Leticron hoffte, daß er von den beiden Offizieren Hinweise erhalten würde. Die Gefangenen waren bisher noch nicht verhört worden, weil die Überschweren genau wußten, daß hohe terranische Offiziere Gedächtnissperren besaßen, die immer dann in Tätigkeit traten, wenn Informationen gewaltsam erlangt werden sollten. Niemand hatte das Risiko eingehen wollen, Leticron zwei von Amnesie befallene Männer zu präsentieren.
    „Die Terraner werden sich denken können, daß wir die Jagd auf Kroiterfahrn eröffnet haben", sagte Leticron. „Ich frage mich, welche Taktik sie entwickeln."
    Bros Tandemar, einer der beiden Berater, erwiderte: „Sie werden ihn in ein sicheres Versteck bringen."
    „Da bin ich nicht so sicher", meinte Leticron. „Ein Fremder wie Kroiterfahrn erregt überall Aufsehen und gibt zu Gerüchten Anlaß. Es sei denn, die Terraner würden ihn völlig abkapseln und wie einen Gefangenen behandeln. Das aber werden sie nicht tun, denn ich kann mir

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