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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdächtigen."
    „Sie wissen, daß ich Sie sehr schätze, Goethe!" Tekener lehnte sich weit in den Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. „Was Sie auf Tahun geleistet haben, verdient allerhöchste Bewunderung. Allerdings fürchte ich, daß Sie die Dinge jetzt zu sehr idealisieren."
    Der Greiko rührte sich nicht. Es schien ihm nichts auszumachen, daß die beiden Männer sich in ihrer Sprache unterhielten, ohne den Translator zu benutzen. Schulz empfand es als unfair. Kroiterfahrn von diesem Gespräch auszuschließen.
    Schließlich ging es um die Belange des Greikos.
    „Sie haben uns mit Ihrer Tat eine große Chance gegeben", fuhr Tekener fort. „Ich glaube, daß Sie genau verstehen, was der Greiko für uns bedeutet. Er ist ein Ansatzpunkt, um Uneinigkeit und Auseinandersetzungen in das Konzil der Sieben zu tragen.
    Wir haben eine Waffe in den Händen, die, wenn wir sie richtig einsetzen, einen Umschwung herbeiführen kann."
    Kroiterfahrn als Waffe! dachte Schulz. Der Greiko würde eher sterben, als sich ausnutzen lassen.
    „Sie haben gerade gesehen, was sich auf Planeten wie Krelouq abspielt", erinnerte Tekener rücksichtslos. „Glauben Sie, daß wir zur Befreiung der Menschen auf Leticrons Strafplaneten nicht alle verfügbaren Mittel einsetzen dürfen?"
    Schulz hatte dieses Argument unbewußt gefürchtet. Er wußte auch keine Antwort auf diese Frage.
    „Als Sie Kroiterfahrn von Tahun entführten, teilten Sie meine Überlegungen noch", meinte Tekener. Er lächelte. „Erst das Zusammensein mit Kroiterfahrn hat Sie umgestimmt."
    „Ja", sagte Schulz einfach.
    Tekener schaltete den Translator wieder ein und wandte sich an den Greiko „Das Konzil hat uns überfallen und uns unsere Freiheit geraubt", sagte er. „Unsere Heimatwelt ist verschwunden; der Versuch, sie in Sicherheit zu bringen, ist womöglich gescheitert.
    Menschen und umweltangepaßte Terraner müssen überall fliehen, denn sie werden von den Laren und den Söldnern des Ersten Hetrans gnadenlos gejagt. Leticrons Ziel ist die Ausrottung der Menschheit. Die Laren dulden seine Maßnahmen stillschweigend."
    „Sie quälen ihn!" rief Schulz dazwischen. „Er hat doch längst erkannt, was gespielt wird."
    Tekeners Lippen wurden schmal.
    „Man muß ihn daran erinnern! Immer wieder! Dann fällt ihm vielleicht eine Möglichkeit ein, wie er uns helfen kann."
    „Was haben Sie mit ihm vor?" fragte Schulz.
    „Wir bringen ihn in die Provcon-Faust nach Gäa", verkündete Tekener. „Dort können wir ihm vielleicht helfen. Atlan wurde inzwischen informiert und erwartet uns."
    Schulz begriff, daß Tekener bereits feste Pläne hatte.
    „Ich möchte bei Kroiterfahrn bleiben", sagte er. „Ich fühle mich für ihn verantwortlich, denn schließlich habe ich ihn in diese Lage gebracht."
    „Sie werden bei ihm bleiben", versicherte Tekener. „Sie werden es noch nicht gemerkt haben, aber dieses Wesen hat sich bereits an Sie gewöhnt. Ich glaube, wir würden seinen seelischen und körperlichen Zerfall beschleunigen, wenn wir Sie beide trennen würden."
    „Sie wollen ihn nur so lange am Leben erhalten, bis er uns den Dienst erwiesen hat, den Sie von ihm erwarten", meinte Schulz.
    Tekener nickte.
    „Ich bin kein großer Moralist", entgegnete er. „Ich habe eine Aufgabe und versuche, sie zu lösen."
    Damit, dachte Schulz, waren die Rollen verteilt.
    Tekener würde für die Menschheit einstehen und er, Schulz, für Kroiterfahrn.
     
    2.
     
    Der 15. Juli 3460 war der Tag, an dem die Laren den Entschluß faßten, daß Kroiterfahrn sterben mußte. Der Mann, der die endgültige Entscheidung traf, war der Verkünder der Hetosonen, Hotrenor-Taak.
    Nach der Flucht Kroiterfahrns von Tahun hatte die larische Führung unter dem Schock eine Zeitlang wie gelähmt gewirkt, Hotrenor-Taak hatte sich in seinen SVE-Raumer zurückgezogen und abgelehnt, mit jemand zu sprechen. Zuvor jedoch hatte er eine Dringlichkeitsbotschaft an die Konzilsführung gerichtet, mit dem Erfolg, daß man ihm empfohlen hatte, alles zu tun, um einen Zerfall des Konzils zu verhindern. Diese vage Anordnung hatte Hotrenor-Taaks Verbitterung noch ansteigen lassen, denn er erkannte, daß man die gesamte Verantwortung auf ihn abwälzen wollte.
    Hotrenor-Taak wußte, daß ein Rückzug der Greikos aus dem Konzil früher oder später einen Krieg der Konzilsvölker untereinander auslösen würde. Dieser Rückzug würde aber in jedem Fall stattfinden, wenn die Greikos erfuhren, was auch in ihrem Namen in

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