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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darum, sondern konzentrierte sich wieder auf den blauen Berg. Je näher er ihm kam, desto stärker wurde der Eindruck, daß es sich dabei um ein künstliches Gebilde handelte. Die Flanken waren so gleichmäßig und glatt, wie sie die Natur sonst nur im Mikrobereich bildet. Insofern erinnerte der Berg an einen Kristall.
    Germell schätzte, daß er etwa dreitausend Meter hoch war. Überraschenderweise war seine Spitze wolkenfrei, während der Himmel sonst leicht bewölkt war. Jetzt fiel dem Oberst auf, daß das immer so gewesen war in den verstrichenen zwei Monaten.
    Stets war ein blaues Loch über der Spitze des Berges in der sonst weißen Wolkendecke gewesen, doch das war niemandem als ungewöhnlich aufgefallen. Man hatte diese Erscheinung hingenommen, ohne über sie nachzudenken.
    Germell verringerte die Geschwindigkeit. Er lenkte den Gleiter in weitem Bogen um den Berg herum und umkreiste ihn einmal, um ihn von allen Seiten betrachten zu können. Dabei entdeckte er nichts Neues. Der Berg sah von allen Seiten gleich aus.
    Das Gehölz reichte bis auf etwa einen Kilometer an die erste Steigung heran. Von der Waldgrenze an wuchs nichts mehr. Das Vorgelände des Berges war völlig kahl. Es bestand aus zahllosen blauen Steinen unterschiedlicher Größe.
    Irgend etwas warnte Germell davor, einfach bis an die Flanken des Berges heranzufliegen. Er landete mit dem Gleiter in einem lichten Gebiet und legte die wenigen Schritte bis zur Baumgrenze zu Fuß zurück. Unter den letzten Bäumen blieb er stehen. Er fühlte einen leichten Druck auf dem Herzen und ziehende Schmerzen, die bis weit in den linken Arm hineinreichten. Diese Tatsache beunruhigte ihn, deutete sie doch auf eine Erkrankung seiner Herzkranzgefäße hin. Eine Verengung der Coronarien mit nachfolgend mangelhafter Durchblutung des Herzmuskels aber war so gut wie ausgeschlossen. Die Medizin versorgte längst alle Menschen mit Medikamenten, die alle Ablagerungen in den Blutgefäßen verhinderten.
    Der Oberst versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Er ging weiter und trat unter den Bäumen hervor. Dann gehorchten ihm seine Beine nicht mehr. Er wollte weitergehen, aber er konnte nicht. Befremdet blickte er an sich herab. Alles sah ganz normal aus. Er hob die Arme und streckte sie aus. Ihm schien, als stießen sie auf Widerstand.
    Er konzentrierte sich, überwand die Schwäche und schritt aus.
    Er kam ungefähr zwei Meter weit. Dann wurden die Schmerzen in seiner Brust unerträglich. Die Beine versagten ihren Dienst.
    Sie knickten ein. Irgend etwas Unsichtbares schnürte ihm die Kehle zu.
    Germell warf sich aufschreiend zurück. Er wälzte sich über den Boden, bis er wieder im Schatten der Bäume lag. Sein Herz beruhigte sich. Die Schmerzen verebbten. Mit tränenden Augen spähte er zum Berg hinüber, der ihm rätselhafter, denn je zuvor erschien. Als er sich ein wenig erholt hatte, erhob er sich und zog sich noch weiter unter die Bäume zurück. Danach hatte er keine Beschwerden mehr.
    Um sich davon zu überzeugen, daß tatsächlich eine abwehrende Kraft vom Berg ausging, näherte er sich ihm erneut, bis die Schmerzen ihn zu überwältigen drohten.
    Schwer atmend kehrte er zum Gleiter zurück. Er war froh, daß er vorher mit der Maschine gelandet war. Mit Schrecken dachte er daran, was hätte passieren können, wenn er mit hoher Geschwindigkeit in das Schmerzen erzeugende Feld eingeflogen wäre, das den Berg umgab.
    Er startete, flog einige hundert Meter an der Baumgrenze entlang und landete. Erneut versuchte er, das Vorfeld des Berges zu betreten. Das Ergebnis war das gleiche wie zuvor. Jetzt brach Germeil seine Versuche ab. Er beschloß, einen Forschungsauftrag an die Wissenschaftler von Paradise-City zu vergeben. Er wußte, daß er allein nicht weiterkommen würde.
    Als er den Gleiter vor seinem Haus aufsetzte, wartete Pelpto Papp auf ihn. Der ehemalige Erste Offizier der MEBRECCO saß im Gras, lehnte sich mit dem Rücken an die Hauswand und rauchte eine Zigarette.
    „Hallo, Großadministrator", sagte er. „Was machen die Dienstgeschäfte?"
    „Administrator genügt", entgegnete Germell mit einem schwachen Lächeln. „Groß sind wir noch lange nicht. Ich war beim blauen Berg."
    Er bat Papp ins Haus und berichtete, nachdem er ihm ein Glas auf Paradise gebrannten Whisky angeboten hatte.
    „Sie meinen also, daß der Berg künstlichen Ursprungs ist und daß es in ihm so etwas wie Energiefeldprojektoren gibt?"
    „Das ist eine kühne Behauptung, Pelpto. So weit

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