0699 - Terra unter fremder Sonne
Nachwuchses, und in wessen Dienst sie das taten, war ihnen vermutlich gleichgültig.
Goshmo-Khans Haltung war von. Unsicherheit geprägt, als er die Männer des Einsatzkommandos zusammenrief.
„Alles scheint reibungslos zu laufen", setzte er ihnen auseinander. „Zeus ist voll und ganz mit der Gründung seines neuen Volkes beschäftigt. Unsere Roboter beherrschen die Maschinerie, mit der Erde und Mond bewegt werden. Inzwischen sind knapp zwei Stunden seit der Einleitung des Transportprozesses vergangen, und die Meßwerte sind so haargenau nominal, daß man es kaum für möglich halten möchte.
Unter diesen Umständen erscheint es kaum notwenig, daß wir auf Goshmos-Castle Posten beziehen - noch dazu auf derart geheimnisvolle Art und Weise. Und dennoch ..."
Er unterbrach'sich und blickte die Männer der Reihe nach an.
„Und dennoch", fuhr er schließlich fort, „fühle ich mich weder ruhig, noch zuversichtlich. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, mir jedenfalls kommt es so vor, als nähere sich uns eine tödliche Gefahr. Es ist weiter nichts als eine Ahnung, und als Wissenschaftler sollte ich eigentlich auf Ahnungen nichts geben.
Aber in diesem Fall..."
Er schwieg. Ras Tschubai kam ihm zu Hilfe.
„Uns alle bewegt dasselbe Gefühl", versicherte er. „Und für den Fall, daß sich hinter unseren Ahnungen irgendeine Substanz verbirgt, gibt es keinen anderen Ort, an dem wir Unheil verhüten könnten als in Zeus Maschinenhalle. Ich schlage vor, daß wir sofort aufbrechen!"
Der Transmitter wurde adjustiert.
Einer nach dem andern traten die Männer dwrch das leuchtende Torbogenfeld. Goshmo-Khan war mit seinen Gedanken so beschäftigt, daß er den geringfügigen Entzerrungsschmerz, den jeder TransmitTersprung mit sich brachte, überhaupt nicht wahrnahm. Er materialisierte im Schatten eines gigantischen Maschinenkolosses. Die Luft war dünn und von einem merkwürdigen Geruch erfüllt. Die Schwerkraft war erheblich geringer geworden. Goshmos-Castle war ein Kleinplanet, und seine Gravitation betrug kaum mehr als die Hälfte des Wertes, den Terraner gewohnt waren.
Der Boden zitterte. Ringsum herrschte ein dumpfes, verhaltenes Dröhnen. Die Maschinen arbeiteten. Der seltsame Geruch, das fand der Mongole bald heraus, entstammte nur zum Teil den fremdartigen Materialien, die die Ploohns zur Herstellung ihrer Maschinen benutzten. Der Rest war Ozon, entstanden wahrscheinlich in dem Leuchtfeld, das die schüsselförmige Antenne des Traktors umgab.
Die Roboter hatten die Ankunft des Einsatzkommandos ungerührt zur Kenntnis genommen. Goshmo-Khan prüfte die Funkstrecke.
Er war durch einen tragbaren Radiokom mit der K-099 verbunden. An Bord der Korvette wurden seine Sendungen automatisch umgesetzt und an den Hypersender weitergeleitet.
Auf diese Weise stand er vermittels des Radiokoms direkt mit der MARCO POLO in Verbindung.
„Goshmo-Khan an Flaggschiff. Bitte melden!" sprach er in das starr eingebaute Mikrophon.
Nach wenigen Sekunden erhielt er Antwort. Rhodan selbst meldete sich: „Flaggschiff an Goshmo-Khan. Ich nehme an, Sie haben Ihr Fahrzeug verlassen?"
„Das ist richtig", bestätigte der Mongole. „Das Kommando hat das Einsatzgebiet erreicht."
Die Stunden verstrichen. Erde und Mond, umfangen von dem riesigen, leuchtenden Absorberfeld, beschleunigten nach wie vor.
Auf beiden Himmelskörpern war von dem seltsamen Vorgang nichts zu merken. Das Absorberfeld verhinderte, daß die Beharrungskräfte wirksam wurden. Einen Tag nach Beginn des Transportprozesses bewegte sich das Erde-Mond-System bereits mit einer Geschwindigkeit von knapp neuntausend Kilometer pro Sekunde auf die Sonne Medaillon zu. Mit gleicher Geschwindigkeit und auf demselben Kurs bewegte sich die MARCO POLO, unaufhörlich den Datenstrom kontrollierend, der von den Meßstationen auf Erd- und Mondoberfläche floß.
Die Begeisterung der ersten Stunden war einer ruhigen Zuversicht gewachsen. Man wußte, daß man es schaffen würde.
Auf Zeus' Maschinen war Verlaß.
Von der K-099 wußte man, daß Zeus selbst den Transportvorgang seit geraumer Zeit nicht mehr selbst überwachte. Er hatte sich mit den drei Mopoys zurückgezogen und befand sich wahrscheinlich irgendwo im Innern seiner Burg in den Räumen, die er für seine Gelege reserviert hatte. Die Drohnen oblagen, daran konnte es keinen Zweifel geben, ihrer Aufgabe, die sicherlich nicht von geringem Umfang war.
In Perry Rhodans Privatquartier an Bord des Flaggschiffs wurde inzwischen hohe
Weitere Kostenlose Bücher