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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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ist der Sinn der Sache? Was wollen Sie von meinem Mandanten?«
    »Ist die Tür von selbst aufgegangen, nachdem Sie den Schlüssel gedreht hatten?« beharrte Lynley. »Oder mußten Sie sie aufstoßen?«
    »Jim!« warnte Friskin, als habe er plötzlich erkannt, worauf Lynley hinauswollte.
    Jimmy wandte sich mit einem ungeduldigen Achselzucken von seinem Anwalt ab. »Natürlich hab ich sie aufgestoßen. Wie macht man denn sonst eine Tür auf?«
    »Gut. Beschreiben Sie mir, wie.«
    »Wie?«
    »Wie Sie sie aufgestoßen haben.«
    »Na, ich hab einfach dagegen gedrückt.«
    »Unter dem Türknauf? Über dem Türknauf? Am Türknauf? Wo genau?«
    »Weiß ich doch nicht.« Der Junge rutschte tiefer in seinen Stuhl. »Oben drüber, glaub ich.«
    »Sie haben die Tür oberhalb des Knaufs aufgedrückt. Dann öffnete sich die Tür. Sie sind hineingegangen. Brannte drinnen Licht?«
    Jimmy krauste die Stirn. Diese Frage hatte Lynley vorher noch nie gestellt. Jimmy schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie Licht gemacht?«
    »Wozu hätte ich das tun sollen?«
    »Nun, ich denke, Sie hätten doch etwas sehen müssen, um sich im Haus zurechtzufinden. Um den Sessel zu finden. Hatten Sie eine Taschenlampe mit? Haben Sie ein Streichholz angezündet?«
    Jimmy schien über die verschiedenen Möglichkeiten und die Bedeutung jeder einzelnen nachzudenken. Schließlich entschloß er sich zu sagen: »Ich konnte doch auf meinem Motorrad keine Taschenlampe mitnehmen.«
    »Dann haben Sie ein Streichholz angezündet?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Dann haben Sie Licht gemacht?«
    »Kann sein, 'ne Sekunde lang vielleicht.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Dann hab ich getan, was ich Ihnen schon erzählt hab. Ich hab die Zigarette angezündet und in die Ritze des Sessels gestopft, und dann bin ich gegangen.«
    Lynley nickte nachdenklich. Er setzte seine Brille auf und nahm die Fotografien vom Tatort aus einem braunen Hefter. Während er sie durchging, fragte er: »Ihren Vater haben Sie nicht gesehen? Ich hab doch schon gesagt -«
    »Sie haben nicht mit ihm gesprochen?«
    »Nein.«
    »Sie haben ihn nicht oben im Schlafzimmer herumgehen hören oder etwas ähnliches?«
    »Das hab ich Ihnen doch alles schon erzählt!«
    »Ja. Das stimmt.« Lynley breitete die Fotografien auf dem Tisch aus, doch Jimmy hielt den Blick beharrlich abgewandt.
    Lynley studierte die Bilder mit ostentativer Gründlichkeit. Schließlich hob er den Kopf und sagte: »Und Sie sind auf demselben Weg wieder gegangen? Durch die Küche?«
    »Ja.«
    »Hatten Sie die Tür offengelassen?«
    »Hm, kann schon sein.«
    »War sie offen?« fragte Lynley scharf.
    Jimmy richtete sich ein wenig auf. »Nein.«
    »Sie war also geschlossen?«
    »Ja. Geschlossen. Sie war geschlossen.«
    »Das wissen Sie mit Sicherheit?«
    Friskin beugte sich vor. »Wie oft muß er eigentlich noch -«
    »Und Sie kamen ungehindert hinein und wieder hinaus?«
    »Hab ich doch schon mal gesagt. Mindestens zehnmal.«
    »Was war dann mit den Tieren?« fragte Lynley. »Mrs. Patten hat gesagt, die Tiere seien im Haus gewesen, als sie wegfuhr.«
    »Ich hab keine Tiere gesehen.«
    »Sie waren nicht im Haus?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Sie haben uns erzählt, daß Sie das Haus vom Garten aus beobachtet haben. Sie haben mir erklärt, daß Sie Ihren Vater durch das Küchenfenster sahen. Sie sagten weiter, daß Sie bemerkt haben, wie er nach oben ging. Haben Sie vielleicht auch gesehen, wie er die Haustür aufmachte? Haben Sie gesehen, daß er die Katzen hinausgelassen hat?«
    Jimmys Miene verriet, daß er eine Falle hinter den Fragen argwöhnte; aber er hatte offensichtlich keine Ahnung, welcher Art diese Falle war.
    »Weiß ich nicht mehr. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Vielleicht hat Ihr Vater die Katzen hinausgelassen, bevor Sie kamen. Haben Sie die Tiere möglicherweise irgendwo im Garten gesehen?«
    »Wen interessieren schon die verdammten Katzen?«
    Lynley schob die Fotografien hin und her. Jimmy sah kurz auf sie nieder und wandte dann hastig den Blick wieder ab.
    »Das hier ist doch reine Zeitverschwendung für alle Beteiligten«, schaltete sich Friskin wieder ein. »Wir machen keinerlei Fortschritte, und es besteht auch keine Hoffnung darauf, solange Sie nicht neue Erkenntnisse haben, mit denen sich arbeiten läßt. Wenn das der Fall ist, wird Jim gern bereit sein, Ihre Fragen zu beantworten. Aber bis dahin -«
    »Was hatten Sie an dem Abend an, Jimmy?« fragte Lynley.
    »Inspector, er hat Ihnen bereits gesagt -« »Ein

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