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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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die Druckerei gesprochen. Und über die Spiele in diesem Sommer. Über diesen australischen Wunderwerfer. Was der für einen Schlagmann für eine Herausforderung sein würde. Ken machte sich Sorgen, ob er wieder in die Nationalmannschaft berufen werden würde. Immer wenn das Auswahlkomitee zusammentritt, gerät er in Zweifel. Ich sage ihm jedesmal, daß seine Befürchtungen völlig unbegründet sind. Er ist ein so glänzender Spieler. Nie außer Form. Weshalb sollte er Angst haben, nicht in die Nationalmannschaft zu kommen? Er ist - o Gott, da rede ich dauernd im Präsens ... Das kommt daher, daß er - er war - bitte verzeihen Sie. Wenn ich mich nur wieder in den Griff bekomme. Ich darf jetzt nicht zusammenklappen. Ich muß mich erst um alles kümmern. Ja.«
    Lynley goß den Rest Sherry, der noch in der Karaffe war, in ein Glas und reichte es ihr. Er hielt ihre Hand, während sie den Alkohol wie Medizin schluckte.
    »Jimmy«, sagte sie. »Er war doch nicht auch im Haus?«
    »Nein. Nur Fleming.«
    »Nur Ken.« Sie sah zum Feuer. Lynley sah, wie sie schluckte, wie ihre Finger sich verkrampften und dann entspannten.
    »Was ist?« fragte er.
    »Nichts. Es ist nicht im mindesten wichtig.«
    »Wollen Sie die Entscheidung darüber nicht lieber mir überlassen, Mrs. Whitelaw?«
    Sie leckte sich mit der Zunge die Lippen. »Jimmy hat seinen Vater am Mittwoch bestimmt erwartet. Und wenn Ken nicht gekommen wäre, um ihn abzuholen, hätte er hier angerufen, um zu fragen, was los ist.«
    »Aber er hat nicht angerufen?«
    »Nein.«
    »Sie waren hier im Haus, nachdem Fleming am Mittwoch abend abgefahren war? Sie sind nicht selbst auch ausgegangen? Und wenn nur für ein paar Minuten? Ist es möglich, daß Sie einen Anruf von ihm verpaßt haben?«
    »Ich war hier. Es hat niemand angerufen.« Ihre Augen weiteten sich ein klein wenig bei dem letzten Wort. »Nein. Nein, das stimmt nicht ganz.«
    »Es hat jemand angerufen?«
    »Früher, ja. Kurz vor dem Abendessen. Für Ken, nicht für mich.«
    »Wissen Sie, wer es war?«
    »Guy Mollison.«
    Lange Zeit Kapitän der englischen Nationalmannschaft, dachte Lynley. Es war nichts Besonderes daran, daß er Fleming angerufen hatte. Aber der Zeitpunkt war interessant.
    »Haben Sie von dem Gespräch etwas mitbekommen?«
    »Ich bin in der Küche an den Apparat gegangen. Ken hat das Gespräch im kleinen Salon entgegengenommen.«
    »Haben Sie mitgehört?«
    Sie sah zum Feuer. Sie schien zu erschöpft, um sich über diese Frage zu entrüsten. Dennoch klang ihr Ton reserviert, als sie antwortete: »Natürlich nicht.«
    »Nicht einmal, bevor Sie den Hörer aufgelegt haben? Nicht einmal einen Moment, um sicher zu sein, daß Fleming dran war? Das wäre doch ganz natürlich gewesen.«
    »Ich hörte Kens Stimme. Dann die von Guy. Das ist alles.«
    »Und was redeten sie?«
    »Ich bin nicht sicher. Guy erwähnte einen Streit.«
    »Ein Streit zwischen den beiden?«
    »Er sagte, daß es darum ginge, die Asche zurückzuholen. Ungefähr so. ›Wir wollen uns doch die verdammte Asche wiederholen, oder nicht? Können wir also den Streit begraben und es anpacken?‹ Es war das typische Gerede vor einem großen Spiel. Mehr nicht.«
    »Und was war mit dem Streit?«
    »Keine Ahnung. Ken äußerte sich nicht dazu. Ich nahm an, es hätte etwas mit Cricket zu tun, mit Guys Einfluß auf das Auswahlkomitee vielleicht.«
    »Wie lange dauerte das Gespräch?«
    »Er kam ungefähr fünf bis zehn Minuten später in die Küche herunter.«
    »Und da sagte er nichts über das Telefonat? Auch beim Abendessen nicht?«
    »Nein, nichts.«
    »Wirkte er irgendwie anders, nachdem er mit Mollison gesprochen hatte? Bedrückter vielleicht? Erregter oder nachdenklicher?«
    »Nein.«
    »Und wie war er in den letzten Tagen? In der letzten Woche? Hatten Sie den Eindruck, daß er anders war als sonst?«
    »Anders? Nein. Er war wie immer.« Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Warum? Was soll die Frage, Inspector?«
    Lynley überlegte, wie er ihre Frage am besten beantwortete. Die Polizei war im Moment in günstiger Position, da sie über Informationen verfügte, die außer ihr nur dem Brandstifter bekannt sein konnten. Er sagte daher vorsichtig: »An dem Brand gibt es gewisse Unregelmäßigkeiten.«
    »Sie sagten, er sei von einer Zigarette verursacht worden. In einem der Sessel.«
    »War er in den letzten Wochen verzweifelter Stimmung?«
    »Verzweifelt? Aber nein, er war überhaupt nicht verzweifelt. Er war in Sorge, gewiß, ob er in die

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