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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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gestürzt und die Fotos im Eßzimmer ins Feuer geworfen, aber sie hatte gewußt, daß sie die Partie verloren hatte.
    »Sie waren also in dem Haus in Kent?« stellte Lynley fest.
    O ja, er sei dort gewesen. Einmal, als er ihr die Fotografien gebracht habe. Ein zweites Mal, nachdem Gabriella angerufen und ihn um ein Gespräch gebeten hatte, weil sie hoffte, man könnte sich doch noch auf einer vernünftigen und zivilisierten Basis einigen. »Aber wenn ich Gespräch sage, so ist das ein Euphemismus«, fügte Patten hinzu. »Zum Sprechen benutzt Gabriella ihren Mund am allerseltensten.«
    »Ihre Frau ist verschwunden«, sagte Barbara.
    Lynley warf ihr einen Blick zu, als er den ruhigen, eisig höflichen Ton bemerkte, den er so gut kannte.
    »Tatsächlich?« versetzte Patten. »Ich habe mich schon gewundert, warum sie von den Medien überhaupt nicht erwähnt wurde. Zunächst glaubte ich, sie habe es geschafft, sämtliche Journalisten zu becircen, damit sie sie raushalten. Das wäre allerdings ein monumentales Unternehmen gewesen, selbst für jemanden wie Gabriella.«
    »Wo waren Sie am Mittwoch abend, Mr. Patten?« Barbara stach beim Schreiben mit ihrem Bleistift ins Papier. Lynley fragte sich, ob sie ihre Notizen später würde lesen können. »Und am Donnerstag morgen.«
    »Warum?« Er machte ein interessiertes Gesicht.
    »Beantworten Sie einfach die Frage.«
    »Das werde ich tun, sobald ich weiß, was sie bedeuten soll.«
    Barbara kochte, Lynley griff ein. »Es ist nicht ausgeschlossen, daß Kenneth Fleming ermordet wurde«, sagte er.
    Patten stellte sein Glas auf den Tisch. Er schien zu versuchen von Lynleys Gesicht abzulesen, wieviel Gewicht der Bemerkung beizumessen war. »Ermordet«, wiederholte er.
    »Sie werden also verstehen, daß uns interessiert, wie Sie die fragliche Zeit verbracht haben«, sagte Lynley.
    Aus den Bäumen stieg wieder der Gesang der Nachtigall auf. Nicht weit entfernt antwortete eine Grille.
    »Mittwoch abend, Donnerstag morgen«, murmelte Patten vor sich hin. »Da war ich im Cherbourg Club.«
    »Am Berkeley Square?« fragte Lynley. »Wie lange waren Sie dort?«
    »Ich bin sicher nicht vor zwei oder drei gegangen. Ich habe Baccarat gespielt und hatte ausnahmsweise eine Gewinnsträhne.«
    »Waren Sie in Begleitung?«
    »Man spielt Baccarat nicht allein, Inspector.«
    »Hatten Sie persönlich Begleitung?« spezifizierte Barbara gereizt.
    »Einen Teil des Abends, ja.«
    »Welcher Teil war das?«
    »Zu Anfang. Ich habe sie gegen - ich weiß nicht mehr genau, halb zwei? Zwei? - mit dem Taxi nach Hause geschickt.«
    »Und danach?«
    »Habe ich weitergespielt. Später bin ich nach Hause gefahren und zu Bett gegangen.« Patten blickte von Lynley zu Barbara Havers. Er schien auf weitere Fragen zu warten. Schließlich fuhr er fort: »Ich hätte Fleming wohl kaum getötet. Das muß Ihnen doch klar sein, falls Sie darauf hinaus wollen.«
    »Wer hat Ihre Frau beobachtet?«
    »Wie bitte?«
    »Wer hat die Fotos gemacht? Wir brauchen den Namen.«
    »Gut. Den bekommen Sie. Schauen Sie, Fleming hat vielleicht mit meiner Frau geschlafen, aber er war ein phantastischer Cricket-Spieler - ein Jahrhunderttalent. Hätte ich der Geschichte zwischen ihm und Gabriella ein Ende machen wollen, so hätte ich sie getötet, nicht ihn. Dann hätte sich das wenigstens nicht auf die verdammten Meisterschaftsspiele ausgewirkt. Außerdem war mir gar nicht bekannt, daß er am Mittwoch in Kent war. Woher hätte ich das wissen sollen?«
    »Vielleicht haben Sie auch ihn beobachten lassen.«
    »Wozu?«
    »Um sich zu rächen.«
    »Wenn ich seinen Tod gewünscht hätte. Aber das war nicht der Fall.«
    »Und Ihre Frau?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Wünschten Sie ihren Tod?«
    »Aber gewiß. Das wäre doch viel billiger gewesen als eine Scheidung. Ich schmeichle mir allerdings, etwas kultivierter zu sein als der Durchschnittsehemann, der von seiner Frau betrogen wird.«
    »Sie haben nichts von ihr gehört?« fragte Lynley.
    »Kein Wort.«
    »Sie ist nicht hier im Haus?«
    Pattens Gesicht zeigte echte Überraschung, als er die Augenbrauen hochzog. »Hier? Nein.« Dann schien er den Grund für die Frage zu erkennen. »Ach so«, sagte er. »Das war nicht Gabriella.«
    »Vielleicht könnten Sie uns durch Augenschein überzeugen.«
    »Wenn es sein muß.«
    »Danke.«
    Patten ging ins Haus. Barbara lümmelte sich in ihren Sessel und sah ihm mit zusammengekniffenen Augen nach. »Dieses Schwein«, murmelte sie.
    »Sie haben die Angaben über den

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