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07 - Die Angel Chroniken 2

07 - Die Angel Chroniken 2

Titel: 07 - Die Angel Chroniken 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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umblättern."
    „Stimmt." Giles nickte verständnisvoll. „Dann laß uns mal zusammenfassen. Um die Zeit des Sonnenuntergangs wurde jeder zu dem, was sein Kostüm darstellte."
    „Genau. Xander war als Soldat verkleidet und Buffy als Mädchen aus dem 18. Jahrhundert."
    Giles nahm seine Brille ab. Höflich betrachtete er Willows Outfit und zog die Brauen hoch.
    „Und dein Kostüm?"
    „Ich bin ein Geist", erklärte Willow.
    Ein schwaches Lächeln spielte um Giles' Mund, als er ihre wenig geisterhafte Erscheinung musterte. „Ja, aber ein Geist wovon, bitte?"
    Verlegen wurde Willow sich wieder ihres bauchfreien Tops und des Minirocks bewußt. „Das ist noch gar nichts", verteidigte sie sich. „Sie sollten erstmal Cordelias Kostüm sehen. So ein Katzentrikot. Und diese Raubtieraccessoires: Ohren und so 'n Zeugs."
    „Ach, du liebe Zeit! Cordelia ist eine echte Raubkatze geworden?" Erschrocken starrte Willow Giles an. Irgendwo, aus den Tie fen des Gehirns, kam ihr eine Erkenntnis.
    „Nein", sagte sie zerstreut. „Sie ist immer noch die gute alte Cordelia, bloß in einem Katzenkostüm."
    „Sie ist nicht ihr Kostüm geworden", wiederholte er.
    „Nein." Und nun allmählich dämmerte es Willow. „Moment noch", sagte sie aufgeregt.
 „Party-Town. Sie hat uns erzählt, daß ihr Kostüm von Party-Town stammt..."
    „Und alle, die sich so verwandelt haben, wo haben die ihre Kostüme erworben?"
    „Wir waren alle in diesem neuen Geschäft", erklärte Willow. „Ethan's."
    Sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren.

11. KAPITEL
    „Hallo?" rief Giles gedämpft. „Ist jemand hier?"
    Sie erwarteten natürlich nicht, zu dieser späten Stunde noch eine Seele in Ethan's Costume Shop anzutreffen. Der Laden war dunkel und es war niemand da - Giles und Willow konnten einfach durch den vorderen Eingang herein.
    Ja, dachte Giles, es ist fast zu einfach.
    Langsam gingen sie durch den Verkaufsraum. Überall lagen Kostüme herum. Masken waren wie abgeschlagene Köpfe auf dem Boden und der Ladentheke verstreut. An den Wänden standen Schaufensterpuppen, und Willow hatte das ungute Gefühl, daß sie ihr aus den aufgemalten Augen nachblickten. Sie bemühte sich, ihre Phantasie zu bändigen, als sie den Korridor entdeckte, der ins Hinterzimmer führte.
    Sofort erblickte sie den Altar und den Kreis der schwarzen Kerzen, die goldene Büste - und das gräßliche, grausame Antlitz mit seinen glühenden grünen Augen .. .
    „Giles ... ” flüsterte sie.
    Giles trat hinter sie und blickte ebenfalls in das Hinterzimmer.
    „Das ist Janus”, sagte er. „Ein römischer Gott.”
    „Wofür steht er?”
    „Zunächst einmal für die Zwiespältigkeit des Selbst.” Argwöhnisch wanderte sein Blick von einer Ecke zur anderen. „Männlich und Weiblich. Licht und Dunkelheit... ”
    „Saftig und cremig”, ertönte Ethan Raynes spöttische Stimme. „Ach nee, sorry. Das war ja Erdnußbutter.”
    Er kam aus seinem Versteck hervor und grinste Giles an.
    Giles starrte ihn fassungslos an.
    „Willow”, sagte er mit fester Stimme. Ohne den Blick von Ethan zu wenden, stellte er sich vor sie. „Geh sofort raus. Jetzt gleich.”
    „Aber... ”
    „Sofort, Willow.”
    Es kam selten vor, daß Giles in diesem Ton sprach. Aber wenn er es tat, war es ihm todernst.
    Willow drehte sich um und stürzte aus dem Laden.
    Nun standen sich Ethan Rayne und Giles gegenüber.
    „Hallo, Ethan.”
    „Hallo, Ripper.”
    Gefährliche Stille breitete sich zwischen ihnen aus.
    „Was denn, keine Umarmung?” spöttelte Ethan. „Freust du dich nicht, deinen alten Kumpel wiederzusehen ?”
    Giles blieb ernst. „Ich bin überrascht, daß ich nicht direkt auf dich gekommen bin - diese Geschichte stinkt ja förmlich nach Ethan Rayne.”
    „Tja, das tut sie!” erwiderte Ethan stolz. „Ich will mich ja nicht selbst loben, aber es ist schon genial. Die wahre Verkörperung von ,Sei vorsichtig, was du dir wünschst'.”
    „Es ist einfach nur krank”, gab Giles zurück. „Und brutal. Es schadet den Unschuldigen ...”
    „Ach, und wir wissen ja, daß du der Meister der Unschuld und aller Reinen und Guten bist, Rupert”, fuhr Ethan hochmütig fort. Er schwieg einen Augenblick. „Du ziehst hier eine ganz schöne Show ab, alter Freund.”
    „Das ist keine Show. Es ist das, was ich bin.”
    „Das, was du bist? Der Wächter? Der zartbesaitete, tweedgekleidete Wächter der Jägerin und ihrer Anhänger?" Ethans Lächeln war kalt. „Das glaube ich nicht. Ich weiß, wer du

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