07 - Die Angel Chroniken 2
gleich Zeit, als Giles und Ethan ihr Rendezvous hatten, ergötzte sich Spike an der Hilflosigkeit seiner Opfer.
Angel und Xander wurden von seinen Anhängern festgehalten, und obwohl sie sich wehrten, konnten sie Buffy nicht mehr helfen.
„Schau dich nur an", murmelte Spike zärtlich. Er glitt auf Buffy zu, die entsetzt vor ihm zurückwich. Seine Bewegungen waren langsam und verstohlen, seine Miene von gespielter Freundlichkeit. Er sah, daß sie vor Angst geradezu gelähmt war, er sah die Verzweiflung in ihren Augen, die voller Tränen standen. Das erregte ihn - die Erregung des Jägers, der das Wild erlegt.
„Sie zittert", flüsterte er. „Sie fürchtet sich. Sie ist allein. Armes kleines Lämmchen."
Spike lächelte. Dann versetzte er ihr einen brutalen Hieb ins Gesicht.
„Ich liebe das", sagte er.
„Buffy!" Angel versuchte seine Bewacher abzuschütteln, aber sie hielten ihn nur noch fester. Hilflos sah er zu, wie Spike Buffys Kopf mit der einen und ihren Arm mit der anderen Hand packte, wie er sie langsam nach hinten bog, wie er sich zu ihrem Hals herabbeugte.
Buffy schluchzte nur noch leise. Spikes Reißzähne blitzten im trüben Licht. ..
Da riß Xander sich los. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, schnappte er sich das Gewehr und sprang auf die Beine. Cordelia und Willow stellten sich hinter ihn.
„Also den da", Willow zeigte auf Spike, „den darfst du erschießen!"
Xander hob das Gewehr. Er zielte auf Spike, spannte und betätigte den Abzug.
Nichts geschah.
Xander betrachtete seine Waffe. Sie war nur noch ein Spielzeuggewehr - ein kleines Gewehr aus Plastik.
Sein Mund klappte auf. „Was zum Teufel bedeutet das?"
Im ganzen Raum war eine Veränderung vorgegangen: Spikes Getreue waren nun nicht länger gräßliche Dämonen, sondern eine bunte Mischung verängstigter High School-Schüler und kleinerer Kinder. Spike sah sie verblüfft an, und während ihm langsam eine Erkenntnis dämmerte, blickte er auf seine eigene Hand.
Er hielt immer noch Buffys Perücke fest.
Nur Buffys Kopf war nicht mehr drin.
Er blickte auf. Geradewegs in Buffys lächelndes Gesicht.
„Hi, Honey", grüßte sie ihn. „Bin wieder zu Hause."
Spike hatte nicht die geringste Chance. Buffy hatte während der vergangenen Stunden, in denen sie so hilflos gewesen war, eine unglaubliche Wut aufgestaut, die sie nun in einer Reihe besonders gefährlicher Tritte und Hiebe an ihm ausließ.
Spike ging mit ausgestreckten Armen und Beinen zu Boden. Doch Buffy riß ihn wie der hoch.
„Weißt du was?" sagte sie fröhlich. „Ich freue mich, wieder ich selbst zu sein."
Erneut setzte sie ihm hart zu und schleuderte ihn krachend gegen die Wand. Spike griff nach einer Eisenstange und versuchte, sich damit zur Wehr zu setzen, aber Buffy entwand ihm die Waffe. Nachdem sie ihn noch einmal malträtiert hatte, trat sie einen Schritt zurück und sah ruhig zu, wie er wieder zu Boden ging.
Nach ein paar Sekunden kam er torkelnd auf die Füße und taumelte davon.
Endlich kehrte Ruhe ein, die nur von dem furchtsamen Weinen einiger verängstigter Kinder gestört wurde. Xander, Cordelia und Angel scharten sich um Buffy.
„Hey, Buff", sagte Xander. „Willkommen daheim."
Buffy grinste ihn an. „Ja. Ebenso.”
„Wißt ihr denn, was passiert ist?” Cordelia starrte sie ungläubig an.
„Es war irgendwie unheimlich.” Xander runzelte die Stirn. „Als ob ich da war, aber irgendwie nicht rauskönnte.”
Cordelia nickte heftig und wandte sich an Angel. „Das Gefühl kenne ich. Dieses Kostüm ist auch so eng.”
Aber sie merkte, daß Angel ihr gar nicht zuhörte. Er war ganz auf Buffy konzentriert.
„Geht's dir gut?” fragte er sie leise.
Buffy blickte ihm tief in die Augen - in diese dunklen Augen, die sie so sehr liebte -, und sie las darin die Sorge, die er um sie gehabt hatte, die Erleichterung und die Anteilnahme.
„Ja”, grinste sie.
Er nahm ihren Arm und führte sie nach draußen. Cordelia und Xander sahen ihnen nach.
„Hallo?” Ungläubig sah Cordelia Xander an. „Es hat sich so angefühlt, als hätte ich was gesagt. Meine Lippen haben sich bewegt..."
„Gib's auf, Cordy”, riet Xander ihr. „Du wirst dich nie zwischen die beiden stellen können. Glaub mir - ich weiß es.”
Cordelia dachte einen Moment nach. Dann wandte sie sich den Kindern zu. „Ich schätze, wir sollten sie nach Hause zu ihren Eltern bringen.”
„Ja. Es sieht so aus, als ob jeder...” begann Xander, dann brach er ab und ließ seinen Blick
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