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07 - Old Surehand I

07 - Old Surehand I

Titel: 07 - Old Surehand I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sich gut. Kann euch dort brauchen. Habt ihr vielleicht das Truppenlager berührt, welches da oben einige Reitstunden hinter dem Mistake-Cañon liegt?“
    „Wir haben dort eine Nacht gelagert.“
    „Sind die Uniformleute noch dort?“
    „Ja.“
    „Gut, sehr gut! Ich muß nämlich wieder zu ihnen. War schon einmal dort.“
    „Das hörten wir.“
    „Well, habe eine dringende Bitte an sie; brauche ihre Hilfe. Ich werde euch das erzählen, will aber erst mein Pferd holen, welches ich weiter unten, als ich euer Feuer roch, angepflockt habe, um euch zu beschleichen. Bin in kurzem wieder da.“
    Er sprang über den Bach hinüber und verschwand. Die zehn Männer standen noch da, fast starr vor Überraschung. Nun, da er fort war, ergingen sie sich in Ausdrücken der Verwunderung; ich schwieg bisher. Mein Pferd lag noch an der Erde. Da es so nicht fressen konnte, rief ich ihm zu „Schischi!“ Es sprang sofort auf und begann wieder zu weiden.
    Nach einiger Zeit kam Old Wabble wieder, sein Pferd am Zügel führend. Als er mit ihm den Bach übersprungen hatte, ließ er es laufen, setzte sich an das Feuer und sagte:
    „Diese Flamme ist eigentlich viel zu groß; th'is clear; da ich aber erst jetzt gekommen bin und also weiß, daß die Gegend sicher ist, so können wir es brennen lassen. Wie lange wollt ihr hier liegen bleiben?“
    „Nur diese Nacht.“
    „Werdet auch morgen und die nächste Nacht hier liegen.“
    „Schwerlich!“
    „Sicher! Sollt gleich erfahren, warum. Möchte nur vorher wissen, wer ihr alle seid. Sam Parker kenne ich, der damals seinen ersten Elk bei mir geschossen hat. Wer sind die andern?“
    Parker nannte ihre Namen, deutete dann auf mich und fuhr in leichtem Ton fort:
    „Und der dort ist Mr. Charley, ein deutscher Gelehrter, der nach alten Indianergräbern sucht.“
    Old Wabble richtete sein Auge auf mich, da ich ruhig liegen blieb, und meinte:
    „Nach Indianergräbern? Sonderbare Beschäftigung! Aber doch auch Westmann?“
    „Nein“, fuhr Parker fort. „Er mußte heut drei Probeschüsse tun und hat über zwanzig Schritte weit gefehlt.“
    „Hm, kenne das, habe solche Forscher gesehen, die in die Savanne kamen, um Bücher zu machen, Bücher über die Sprache und Abstammung der einzelnen roten Stämme. Bin ihr Führer gewesen und habe mich krank geärgert. Keiner von ihnen konnte das Messer oder das Gewehr richtig in die Hand nehmen. Die Gelehrsamkeit verdirbt den Menschen; th'is clear. Aber jetzt eine wichtige Frage an Euch. Möchtet Ihr einige Dutzend Indianerskalps haben?“
    „Warum nicht! Von welchem Stamm?.“
    „Comanchen.“
    „Soll mir recht sein, Mr. Cutter. Ist es leicht?“
    „Nicht allzu sehr. Man kann dabei leicht seine eigene Haut riskieren. Fürchtet Ihr Euch?“
    „Das nicht; aber ich pflege erst dann zu spielen, wenn ich die Karten kenne. Ich halte es also für richtig, daß Ihr uns vorher sagt, um was es sich handelt.“
    „Habt Ihr den Namen Old Surehand gehört?“
    Bei diesem Namen ergriff alle eine Bewegung der Überraschung, und Parker fragte schnell:
    „Old Surehand? Handelt es sich um den?“
    „Yes. Ihr kennt ihn also?“
    „Natürlich, alle, wenn wir ihn auch nicht gesehen haben. Er ist der beste Schütze im ganzen Wilden Westen.“
    „Das ist vielleicht zuviel behauptet. Seine Kugel geht zwar niemals fehl, daher sein Name; aber Winnetou und Old Shatterhand schießen wenigstens ebenso sicher. Ich habe Old Surehand vor einiger Zeit kennengelernt und allen Respekt für ihn gewonnen. Wir trennten uns vor kurzer Zeit, denn ich mußte in die Gegend von Fort Stanton hinauf und er wollte nach dem Rio Pecos zu den Mescalero-Apachen, um dort nach Winnetou zu fragen und ihn und Old Shatterhand kennenzulernen. Kurz nach unsrer Trennung erfuhr ich, daß die Comanchen die Kriegsbeile ausgegraben haben; er wußte das nicht, und da sein Weg ihn über ihre Route führte, befand er sich in großer Gefahr; ich lenkte also schnell zurück, um ihn zu warnen, was nicht schwer war, denn ich kannte seinen Weg. Ich holte ihn auch richtig ein; aber der Satan hatte sein Spiel: Wir waren noch keine Viertelstunde beieinander, so wurden wir von einem Comanchenhaufen überfallen.“
    „Alle Wetter! Waren es viele?“
    „Über hundert.“
    „Und ihr nur zwei?“
    „Yes.“
    „Und seid trotzdem entkommen!“
    „Ich wohl, aber nicht er“, antwortete Old Wabble, indem sein Gesicht sich in pfiffige Falten legte.
    „Ihr habt ihn allein gelassen?“
    „Yes.“
    „Teufel! War das

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