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07 - Old Surehand I

07 - Old Surehand I

Titel: 07 - Old Surehand I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sagte:
    „Mein Bruder tut sehr recht daran. Mag dieser General die Wahrheit gesagt haben oder nicht, es ist gut, daß du mit Old Surehand reitest, und ich freue mich darüber, daß Apanatschka euch begleiten will. Er wird euch keine Last, sondern eine Hilfe sein. Mich trefft ihr dann in der Wohnung der Mescaleros, wohin ich auch das Pferd mitnehme, welches Old Surehand bis jetzt geritten hat; er mag es sich da holen.“
    Hierauf sahen wir, daß der General seine Wasserschläuche füllte, wobei Old Wabble ihm behilflich war. Sie trugen sie fort, hinaus zu den Chickasaws. Wir machten uns keine Gedanken dabei, sondern nahmen es als ein Zeichen, daß Douglas morgen früh zeitig fort wollte, was uns nur lieb sein konnte.
    Als Bob uns die Lager bereitet hatte, ging er in die Stube, wo er mit Sanna schlief. Wir legten uns nieder. Bloody-Fox pflegte auch im Häuschen zu schlafen, zog es aber wegen der dort herrschenden Schwüle heut' vor, sich zu uns zu legen. Da die Feuer nicht mehr genährt wurden, verlöschten sie bald, und wir schliefen ein.
    Früh war ich der erste, welcher erwachte, und weckte die Gefährten. Es fiel uns nicht auf, daß der General und mit ihm Old Wabble fehlte, und ich ging mit Winnetou fort, um nach den Gefangenen zu sehen. Wir fanden alles in Ordnung, was nämlich die Comanchen und Apachen betraf; aber die Chickasaws waren nicht mehr da. Als wir Entschar-Ko, der hier befehligte, nach ihnen fragten, antwortete er:
    „Wissen meine Brüder nicht, daß sie fort sind?“
    „Nein.“
    „Der weiße Mann, der sich General nennt, sagte, er wolle nicht länger hier bleiben, weil Winnetou und Old Shatterhand ihn beleidigt hätten; da ritt er fort mit den Chickasaws und seinen drei Bleichgesichtern.“
    „Und Old Wabble?“
    „Er ritt mit ihnen.“
    „Da ist die Freundschaft zwischen ihnen ja recht schnell groß geworden. Mögen sie fort sein, auch Old Wabble mit! Es ist nicht schade um sie. Sie müssen aber noch im Finstern aufgebrochen sein, denn es ist erst seit einer halben Stunde Tag!“
    „Im Finstern?“ fragte Entschar-Ko erstaunt. „Der Mond schien noch.“
    „Was? Der Mond? Heut' früh?“
    »Heut früh? Es war doch gestern abend!«
    „Ah, schon gestern haben sie sich entfernt? Da haben sie es außerordentlich eilig gehabt.“
    „Weil ich den General beleidigt habe“, bemerkte Winnetou. „Der Zorn hat sie bald darauf fortgetrieben.“
    Wir kehrten nach dem Wasser zurück, frühstückten und tränkten unsre Pferde. Inzwischen packte Bob Proviant für mich, Old Surehand und Apanatschka ein und füllte einige Wasserschläuche. Als er damit fertig war, forderte ich ihn auf, meine Gewehre zu holen.
    „Gewehre?“ fragte er. „Wo sein Gewehre?“
    „In der Stube. Sie hängen an der Wand neben der Tür.“
    Er ging hinein, kam aber gleich darauf mit leeren Händen zurück und meldete:
    „Keine Gewehre drin; Masser Bob keine sehen.“
    „Du irrst; hast du denn gestern abend, als du schlafen gingst, sie nicht hängen sehen?“
    „Masser Bob nicht hingeschaut. Jetzt keine drin, wirklich keine.“
    Das war doch höchst sonderbar! Ich ging hinein, und Winnetou kam schnell nach. Die Gewehre waren nicht da; sie fehlten alle drei. Wir waren zunächst nur bestürzt; aber diese Bestürzung verwandelte sich in Schreck, als wir die Gefährten fragten und von ihnen hörten, daß keiner von ihnen im Häuschen gewesen sei; noch hatten wir angenommen, daß jemand die Gewehre für uns geholt und draußen irgendwo hingelegt habe.
    „Sollte etwa – – –?“ fragte Winnetou.
    Er sprach vor innerer Aufregung die Vermutung nicht aus. Ich sah trotz der Bronzefarbe seines Gesichts, daß ihm das Blut aus den Wangen gewichen war.
    „Du meinst den General?“ fragte ich.
    Er nickte nur.
    „Dieser Halunke! Kein andrer ist's gewesen! Wie gierig er die Gewehre betrachtete! Werden gleich Klarheit haben! Bob, war jemand im Häuschen, als du dich niedergelegt hattest?“
    „Massa General war da.“
    „Ah! Hattest du die Tür nicht verriegelt?“
    „Masser Bob nie die Tür verriegeln; sind keine Spitzbuben da.“
    „Was wollte der General?“
    „Kommen herein und rufen leise Masser Bob, um ihm geben einen Dollar Trinkgeld für Abendessen und Aufwarten.“
    „Brannte das Licht noch?“
    „War ausgelöscht, weil Masser Bob und Sanna schlafen wollen.“
    „Wie lange war der General in der Stube?“
    „Massa General hereinkommen, rufen Masser Bob und ihm geben Dollar; dann nicht gleich wieder hinaus, weil

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