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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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anderes? Miss Todd war eifersüchtig auf Sie und Carlisle, nicht wahr? Vielleicht wollten Sie dem ein Ende setzen.«
      »Nein! Ich habe Nick an dem Tag überhaupt nicht gesehen! Und selbst wenn Nick dort gewesen wäre - Nick würde niemals irgendjemand wehtun!«
      »Nicht einmal, um Sie zu schützen? Und wenn Sie nun Miss Todd wegen Reverend Catesby zur Rede gestellt hatten und diese Sie angegriffen hatte, um Sie zum Schweigen zu bringen? Und dann kam Nick zufällig vorbei und rettete Sie.«
      »Ich habe überhaupt nicht mit Garnet gesprochen! Und ich habe Nick nicht gesehen!«, beharrte Faith.
      Greely betrachtete sie eingehend; seine Miene schien plötzlich Mitgefühl auszudrücken. »Wissen Ihre Eltern, wo Sie sind, Miss Wills?«
      »Nein.«
      »Na, das ist aber doch wirklich zu schade, finden Sie nicht? Ein junges Mädchen in Ihrem Zustand« - sein Blick streifte ihren Bauch - »braucht nun mal die Unterstützung seiner Eltern. Aber vielleicht sind sie ja mit Mr. Carlisle nicht einverstanden, ist es das?«
      »Ich... er - Das geht Sie nichts an.«
      »Nein? Nun, mein Rat an Sie, Miss Wills, ist, dass Sie sich bei Ihren Eltern melden sollten. Ich fürchte, Sie werden nicht ohne Rechtsbeistand auskommen. Und wenn ich Ihr Vater wäre, würde ich Ihnen sagen, dass es die Sache nicht wert ist, wenn Sie Ihr Leben - und das Ihres Kindes - ruinieren, indem Sie Carlisle decken. Ich bin sicher, wir könnten da zusammen mit dem Staatsanwalt eine Lösung finden.« Er stand auf. »Wir werden uns bald wieder sprechen. Bleiben Sie ruhig sitzen, wir finden schon nach draußen.«
      Faith blieb sitzen, nachdem sie gegangen waren. Das Baby bewegte sich, versetzte ihr Tritte unmittelbar oberhalb des Beckens, aggressive kleine Stöße. Faith legte die Hände auf den Bauch, flüsterte »Schsch, schsch, ist ja schon gut« und schaukelte stumpfsinnig vor und zurück. Allmählich ließen die Tritte nach und hörten schließlich ganz auf. »Es wird schon alles gut«, sagte Faith leise, um das Baby wie auch sich selbst zu beruhigen. Aber wie?
      Greely war fest entschlossen, ihr und Nick den Mord an Garnet anzuhängen, und er würde weiter nach Beweisen suchen, die seine Theorie stützten. Es war ihre Schuld, dass Nick in diese Sache hineingezogen worden war, und es lag in ihrer Verantwortung, einen Weg zu finden, seine Unschuld zu beweisen.
      Wenn sie doch nur Garnets Sachen durchsuchen könnte, und ihre Papiere. Sicherlich hatte Garnet irgendetwas hinterlassen, irgendeinen Hinweis darauf, wer ihren Tod gewollt hatte.
      Morgen würde sie darauf bestehen, wieder zur Arbeit zu gehen, und dann würde sie irgendeine Möglichkeit finden, wieder in das Bauernhaus hineinzugelangen. Und sie würde sich nicht erlauben, darüber nachzudenken, wozu Nick vielleicht fähig gewesen wäre, wenn er vergeblich nach ihr gesucht und geglaubt hätte, dass Garnet dahinter steckte.
     
    Nick stand vor der Polizeiwache inYeovil und wusste nicht, wie er nach Hause kommen sollte ohne Motorrad oder Mitfahrgelegenheit.
      Als er an diesem Morgen vor dem Buchladen angekommen war, hatte Inspector Greely mit einer Polizistin in einem neutralen Wagen auf ihn gewartet. »Lassen Sie uns doch eine kleine Spazierfahrt machen, während wir uns unterhalten«, hatte Greely gesagt. »Es sei denn, Sie möchten lieber im Laden mit uns reden.«
      Nick war zu ihnen in den Wagen gestiegen. Aber dann hatten sie ihn von Glastonbury zum Polizeirevier inYeovil gefahren, und auf Nicks Proteste hatte Greely listig entgegnet, dass sie nur in seinem eigenen Interesse handelten, wenn sie alles vorschriftsmäßig abwickelten, mit Kassettenrekorder und allem Drum und Dran.
      Er hatte vor Wut gekocht, als sie ihn in das Vernehmungszimmer geführt hatten. In diesem kahlen, hässlichen Raum hatten sie ihm vier Stunden lang immer wieder dieselben Fragen gestellt und ihn dann endlich gehen lassen. Mit diesem Lächeln, das Nick mehr und mehr hasste, hatte Greely ihm versichert, dass sie bald etwas finden würden, was ihn mit dem Mord an Garnet Todd in Verbindung bringen würde. »Ach, und verlassen Sie nicht die Stadt«, hatte Greely mit munterer Stimme hinzugefügt, als sei es ihm gerade noch eingefallen.
      Immer noch randvoll mit Wut und Adrenalin, steckte Nick die Hände in die Hosentaschen und marschierte los. Als er an der A37 in Richtung Norden ankam, verließen ihn allmählich die Kräfte. Es fiel ihm ein, dass er den ganzen Tag noch nichts

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