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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Schulfreundin. Sie ist eine der besten Anwältinnen in ganz Somerset.«
      »Dann tu das doch einfach. Erkläre ihr die Situation.«
      Während Jack hinausging, um zu telefonieren, führte Gemma Faith zum Herd, auf dem die Suppe vor sich hin köchelte, und im Nu hatte sie das Mädchen dazu gebracht, ihr die Zutaten aufzulisten.
      Die Krise hätten wir fürs Erste entschärft, dachte Kincaid erleichtert. Aber hatte er da nicht gerade eine Riesendummheit begangen? Noch während er seine Unterstützung angeboten hatte, war ihm bewusst geworden, dass er sich durch seine Voreingenommenheit in eine äußerst heikle Lage brachte. Aber dieses Mädchen hatte offenbar etwas an sich, das in jedem, der mit ihr zu tun hatte, sämtliche Beschützerinstinkte zum Vorschein brachte. Mit Ausnahme von Greely, wie es schien.
      Es klingelte an der Haustür. Aus dem Nebenzimmer war gedämpft Jacks Stimme zu hören, also ging Kincaid zur Tür, gerüstet für einen diskreten Schlagabtausch mit DCI Greely.
      Doch es war ein Mann in mittleren Jahren, den er noch nie gesehen hatte, mit Strickjacke und Tweedhosen und einer ziemlich wirren grauen Mähne.
      »Jack? Oh, entschuldigen Sie. Ist Jack zu Hause?«
      »Ich bin sein Cousin, Duncan Kincaid. Jack telefoniert gerade, aber kommen Sie nur herein, er wird jeden Moment Zeit für Sie haben.
      »Simon Fitzstephen.«
      Kincaid schüttelte ihm ehrlich erfreut die Hand. »Jack spricht in den höchsten Tönen von Ihnen«, sagte er, während er Fitzstephen in die Küche führte.
      Faith sah von ihrer Arbeit auf und lächelte. »Simon! Ich habe Suppe gekocht, falls Sie zum Essen bleiben können.«
      »Ja, das wäre nett«, erwiderte Fitzstephen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann begrüßte er Gemma, die Kincaid ihm vorstellte. »Ich habe Neuigkeiten für Sie alle, sobald Jack Zeit hat. Kommt Nick auch?«
      »Er hat nicht angerufen.« Faiths Stimme zitterte.
      »Die Polizei hat Nick vernommen«, erklärte Kincaid Fitzstephen.
      Fitzstephen sah Faith an. »Wegen Garnet?«
      »Ja, leider«, antwortete Kincaid. »Aber man hat ihn heute Nachmittag auf freien Fuß gesetzt. Die Beweise reichten nicht für eine Anklage aus.«
      »Simon! Ich dachte doch, ich hätte Ihre Stimme gehört. Freut mich, Sie zu sehen.« Jack blickte forschend in das Gesicht seines Freundes. »Alles in Ordnung?«
      »Ein wenig Gesellschaft könnte nicht schaden.« Fitzstephens Lächeln wirkte gequält. »Faith hat mich gebeten, zum Essen zu bleiben. Aber das ist nicht der Hauptgrund, weshalb ich gekommen bin. Ich habe Ihnen etwas zu sagen. Ich wollte, dass wir alle dabei sind, aber ich denke, wir werden nicht auf Nick warten, da wir keine Möglichkeit haben, ihn zu erreichen. Und Garnet -« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe heute bei meinen Nachforschungen erstaunliche Fortschritte gemacht. Offenbar hat der Abt Thurstan im Jahre 1082 einen Steinmetz namens Hamlyn mit Reparaturarbeiten an der Abteikirche beauftragt.« Er hatte ihre volle Aufmerksamkeit. »Ziemlich vage, was? Kaum mehr als die Möglichkeit einer Verbindung. Aber zwanzig Jahre später machte eine gewisse Alys Montfort der Abtei ein wertvolles Geschenk, mit der Auflage, dass es in den Klosterakten vermerkt werden sollte, und zwar auch unter ihrem Mädchennamen, welcher Hamlyn lautete.«
      »Edmunds Alys?«, hauchte Jack.
      »Das ist meine Vermutung.«
      »Es gab also tatsächlich eine Verbindung zu meiner Familie - es handelt sich doch wohl um meine Familie?«
      »Ich denke, davon dürfen wir getrost ausgehen«, pflichtete Simon bei, »obwohl es mir noch nicht gelungen ist, alle Glieder der Kette zu identifizieren. Und ich finde, wir dürfen ebenfalls davon ausgehen, dass Alys Montfort wollte, dass irgendjemand in der Abtei sich an das Mädchen erinnerte, das sie einst gewesen war. Was, wenn wir nun auch noch annähmen, dass Edmund eine Abschrift seines kostbaren Chorals angefertigt und sie Alys zur sicheren Aufbewahrung übergeben hat?«
      »Sie glauben, dass der Choral in meiner Familie von Generation zu Generation weitergegeben wurde«, sagte Jack leise.
      »Ich glaube«, antwortete Simon ernst, »dass der Choral sich hier in diesem Haus befinden könnte.«
     
    Als Winnie aufwachte, sah sie, dass Fiona an ihrem Bett saß und sie intensiv beobachtete.
      »Fiona!«
      »Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es tut, deine Stimme zu hören. Ich wollte es Jack einfach nicht

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