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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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um es in Worte zu fassen. Es tut mir Leid.«
      »Machen Sie sich keine Sorgen«, beruhigte er sie. »Ich bin sicher, mit der Zeit wird es Ihnen wieder einfallen. Sie wissen aber doch, dass jemand Sie mit dem Auto angefahren hat, als Sie mit dem Rad unterwegs waren?« Sie nickte. »Jack fand es merkwürdig, dass die Person nicht angehalten hat, um Ihnen zu helfen, und die Begleitumstände des Unfalls waren auch etwas sonderbar. Also hat er mich angerufen und gebeten, herzukommen, nur für den Fall, dass an der Sache vielleicht etwas faul wäre.«
      »Und ist etwas faul daran?« Winnie runzelte die Stirn.
      »Wir halten es für möglich. Sie sind am Mittwochabend verunglückt, ganz in der Nähe von Ms. Todds Haus. Als Faith am Donnerstag erfuhr, was Ihnen zugestoßen war, fürchtete sie, Ms.Todd könne dafür verantwortlich sein.«
      »Garnet?« Winnie schien bass erstaunt. »Das ist unmöglich! Warum sollte Faith auf so eine absurde Idee kommen?«
      »Faith sagte, du seiest im Café gewesen«, erklärte Jack. »Als Garnet sie wenige Minuten später nach Hause fuhr, sahen sie dich dein Fahrrad den Berg hochschieben. Dann ist Garnet noch einmal allein weggefahren, und als sie wiederkam, schien sie Faith zufolge sehr erregt. Das muss etwa um die Zeit gewesen sein, als du angefahren wurdest.«
      »Nun, ich bin sicher, sie hatte einen sehr guten Grund dafür, der nichts mit mir zu tun hatte. Was hat sie denn auf Ihre Fragen geantwortet?« In dem Schweigen, das ihrer Frage folgte, wechselte Winnies Gesichtsausdruck rasch von leichter Verärgerung zu höchster Beunruhigung. »Was verschweigt ihr mir?«
      »Liebling.« Jack nahm ihre Hand. »Ich muss dir etwas sagen ... Garnet ist tot.«
      »Tot?«
      »Es tut mir Leid«, sagte Kincaid leise. »Ms. Todd wurde am Abend nach Ihrem Unfall ermordet.«
      »O nein...« Sie sank auf ihr Kissen zurück, als habe dieser Schlag ihre wenigen Kraftreserven gänzlich aufgezehrt. Unter ihren geschlossenen Lidern sickerten Tränen hervor.
      »Das dürfte jetzt wohl reichen«, protestierte Jack. »Lasst sie -«
      Winnie riss die Augen auf. »Faith! Was ist mit Faith? Ist sie -«
      »Ihr geht’s gut«, versicherte ihr Jack. »Wir haben sie bei mir im Gästeschlafzimmer untergebracht.«
      »Und habt ihr irgendeine Ahnung, wer Garnet das angetan haben könnte?«
      »Die Polizei hat Nick vernommen«, antwortete Jack widerstrebend.
      »Nick! Nick könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun! Das glaube ich keine Sekunde!«
      »Alles nur Routine«, warf Kincaid rasch ein. »Die Polizei muss solche Fragen stellen. Allerdings hat Carlisle sich tatsächlich an dem Nachmittag, bevor Ms. Todd ermordet wurde, auf deren Bauernhof aufgehalten. Möglicherweise hat er dort jemanden gesehen oder etwas bemerkt, was sich als hilfreich erweisen könnte.«
      »Winnie«, sagte Gemma, »als ich gestern zum Bauernhaus fuhr, um Faiths Sachen zu holen, bin ich dort Ihrem Bruder begegnet. Ist Ihnen irgendetwas von einer Verbindung zwischen ihm und Garnet bekannt?«
      »Andrew?« Winnie atmete plötzlich tief ein, sodass sich die Bettdecke über ihrer Brust hob. »Nein. Nein, gar nichts.«
      »Hat Andrew Ihnen gegenüber erwähnt, dass er vorhatte, seine Küche zu renovieren?«
      »Andrew?«, wiederholte Winnie, diesmal mit einem verächtlichen Schnauben. »Er würde gar nicht erst auf die Idee kommen - der arme Mann kann doch kaum Wasser für seinen Tee kochen.«
      »Und war Andrew bewusst, dass Sie mit Ms. Todd bekannt waren?«
      »Ich - ich weiß nicht.« Winnie schien sich plötzlich unwohl zu fühlen. »Kann sein, dass ich sie einmal erwähnt habe. Wieso?«
      »Wieder nur Routine«, beruhigte Kincaid sie. »Ich weiß, dass das nicht leicht für Sie ist. Nur noch eine Frage, dann dürfen Sie sich wieder ausruhen. Jack sagte uns, Sie hätten Faiths Eltern besucht. Mir ist der Gedanke gekommen, dass sie durchaus gute Gründe hatten, auf Garnet wütend zu sein -«
      »Aber ich habe ihnen nie gesagt, wo Faith ist!«
      »Nein, natürlich nicht. Aber es ist möglich, dass sie es auf andere Weise herausgefunden haben. Wir sollten mit ihnen reden, und sei es nur, um diese Möglichkeit auszuschließen. Wenn Sie uns einfach nur Faiths Nachnamen und ihre Adresse geben könnten -«
      »Tut mir Leid.« Winnies Stimme war felsenfest. »Das sind Dinge, die Faith mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hat, und ohne ihre Zustimmung kann ich

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