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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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abbricht - und jetzt, da Garnet tot ist... wird es vielleicht noch schwieriger. Sie hatte ungewöhnliche Kräfte.« Er brach ab und räusperte sich.
      »Sind Sie sicher, dass ich nichts für Sie tun kann?«
      »Ich komme schon zurecht.«
      »Dann rufe ich Sie später an.« Jack wandte sich zum Gehen, doch am Gartentor blieb er noch einmal stehen und drehte sich um. Simon saß noch immer auf der Bank, er hatte die Augen geschlossen.
      »Simon«, rief Jack. »Danke, dass Sie Winnie gestern besucht haben. Das war sehr freundlich von Ihnen.«
      Simon öffnete die Augen und lächelte. »Sie wird schon wieder, glauben Sie mir. Sie ist eine Kämpfernatur, diese junge Frau.«
     
    Sie hatte Faith wieder ins Bett gesteckt und bei ihr gesessen, bis die Tränen versiegt waren. Gemma sah sich im Schlafzimmer um und stellte fest, dass irgendjemand den Versuch unternommen hatte, der durch die Nordlage und die schweren, dunklen Möbel verursachten Düsterkeit entgegenzuwirken. Die Wände waren mit einem frühlingshaften gelb-grünen Zweigmuster tapeziert, und dasselbe blasse Gelb fand sich auch in der Tagesdecke auf dem Kirschholzbett. Aber die Landschaft in dem Gemälde über der Kommode wurde von der bedrückenden Präsenz des Tor beherrscht, und durch das Fenster konnte sie seinen mit Felsbrocken übersäten Abhang erblicken, der sich hinter dem verwilderten Garten erhob.
      Faith putzte sich die Nase, dann beäugte sie Gemma über das zusammengeknüllte Taschentuch hinweg. »Was machen Sie eigentlich hier? Sind Sie gekommen, um Garnet zu verhaften?«
      »Wir sind gekommen, weil Jack sich Sorgen um Winnie gemacht hat und weil Duncan ihm helfen wollte. Das ist alles.«
      »Die beiden sind Cousins?«
      »Ihre Mütter waren Schwestern.« Gemma musterte Faith mit kritischem Blick. »Wann hast du zuletzt etwas gegessen?«
      »Ich erinnere mich nicht mehr.« Faiths Hände, die immer noch das Papiertaschentuch festhielten, zitterten. »Gestern Morgen im Café, glaube ich. Bevor ich das mit Winnie erfahren habe -« Ihre Augen wurden wieder feucht.
      »Dann gibt’s jetzt Mittagessen«, sagte Gemma forsch. »Du bleibst, wo du bist, ich bringe es dir dann hoch.«
      Unten in der Küche besah sie sich mit wachsender Frustration den Inhalt des Kühlschranks und der Vorratsschränke. Eier, etwas Käse, ein halber Laib nicht besonders frischen Brots. Eine typische Männerküche - aber sie konnte immerhin ein Käseomelett mit Toast daraus zaubern. Dazu eine Kanne Tee, das musste genügen.
      Nachdem das Omelett und der Toast fertig waren und der Tee lange genug gezogen hatte, stellte Gemma alles auf ein Tablett und trug das frugale Mahl nach oben. Vielleicht, so dachte sie, färbten ja Hazels häusliche Qualitäten allmählich ein wenig auf sie ab.
      Als sie wieder in das Zimmer trat, saß Faith etwas aufrechter im Bett, ihre Augen waren trocken, und sie beobachtete Gemma mit wachem und neugierigem Blick. Das Mädchen machte sich mit voller Konzentration über das Essen her, und Gemma fragte sich, ob ihre emotionale Labilität nicht zum Teil schlicht und einfach auf Hunger zurückzuführen gewesen war.
      Als sie beide fertig gegessen hatten, fragte Gemma: »Fühlst du dich jetzt besser?«
      Faith lächelte. »Ja. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig ich war.«
      »Gut. Jetzt müssen wir uns unterhalten. Ich möchte, dass du mir etwas über deine Freundin Garnet erzählst.«
      Faith presste die Lippen zusammen. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Fang ganz von vorne an. Wie bist du ihr begegnet?«
      »Sie kam ins Café - ach, du lieber Gott! Ich muss zur Arbeit. Ich hatte das ganz vergessen. Und Buddy weiß sicher noch nichts von Garnet -«
      Gemma hielt sie mit einer beschwichtigenden Geste zurück. »Ich werde ihn anrufen - Buddy, nicht wahr? Ist er dein Chef?«
      »Ja. Sie waren befreundet. Durch ihn hat Garnet von mir erfahren.«
      »Sie hatte also schon von dir gehört, bevor ihr euch das erste Mal begegnet seid?«
      »Ich hatte in der Abstellkammer über dem Café geschlafen. Ich dachte, Buddy wüsste nichts davon. Garnet hat mir ein Zimmer angeboten, für ganz wenig Miete. Und sie hatte Ahnung von Babys. Ich hatte solche Panik - es war niemand da, den ich hätte fragen können. Sie... so jemand wie sie hatte ich noch nie kennen gelernt. Sie schien so frei und unabhängig. Ganz anders als meine Eltern. Und sie verstand etwas von Magie. Von weiblicher

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