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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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folgte ihm. Viel war nicht zu sehen. Dort, wo die meisten Monster waren, mußten sich auch Cuca und ihr Pferd befinden.
    Der Dämon blickte die Zauberin verständnislos an. »Wie konnte das passieren?«
    Arma zuckte mit Roxanes Schultern. »Tiere sind unberechenbar.«
    »Cucas Pferd wurde durch irgend etwas beim Absprung irritiert.«
    »Das kam mir auch so vor«, sagte Arma. »Seltsam…«
    Atax schaute wieder in die Tiefe. Da er für Cuca nichts mehr tun konnte, zog er die Zügel nach links und entfernte sich vom Schluchtrand.
    Ihm gefiel diese Entwicklung nicht. Er hatte eine Verbündete verloren. Zugegeben, im Moment hatte es mit Cuca einige Meinungsverschiedenheiten gegeben, aber das hätte sich mit der Zeit eingerenkt, und dann hätte ihm Cuca wertvolle Dienste geleistet.
    Cuca war immerhin die erste Freundin Mr. Silvers gewesen. Mit ihr als Köder hätte Atax den Ex-Dämon in eine raffinierte Falle locken können.
    Diesen Plan konnte er nun vergessen. Er würde sich für Mr. Silver etwas anderes einfallen lassen müssen.
    »Jetzt habe ich nur noch dich«, sagte der Dämon zu Arma.
    »Nur?« erwiderte sie lächelnd. »Du weißt, daß ich bald wertvoller für dich sein werde, als es Cuca jemals hätte sein können.«
    »Das hoffe ich.«
    »Laß uns erst den Todessee erreichen, dann werde ich es dir beweisen. Ich werde dich Cuca sehr schnell vergessen lassen. Und statt ihr wird bald Metal an deiner Seite stehen. Dieser Tausch wird dich zufriedenstellen.«
    Arma schlug vor, weiterzureiten. Sie wollte verhindern, daß sich Atax zu lange mit dem »Unglück« beschäftigte, sonst ging ihm vielleicht noch ein Licht auf.
    Nie sollte er die Wahrheit erfahren, das schwor sie sich. Wie Cuca wirklich ums Leben gekommen war, und vor allem wodurch, sollte für immer ihr Geheimnis bleiben.
    ***
    Jubilee zitterte und klapperte mit den Zähnen. Ihr fieberglänzender Blick war auf die Stelle gerichtet, wo der Brei an der Höhlenwand klebte.
    Es tut mir leid, Tuvvana, dachte das junge Mädchen verzweifelt. Ich weiß, daß du es gut mit mir meinst. Ihr alle wollt nur mein Bestes… Cruv… Boram… Aber ihr könnt mir nicht helfen.
    Sie glaubte zu wissen, von Welcher Krankheit sie befallen war, und sie hatte Angst, schreckliche bohrende, nagende Angst…
    ***
    Der Schädel des Meeresungeheuers war gewaltig. Aus seinen Nüstern schlug uns weißer Dampf entgegen.
    Cinto, der Vernichter, griff nach seinem Schwert.
    »Laß das!« rief ihm Mr. Silver zu. »Nimm das Ruder!«
    Der Prä-Welt-Ritter übernahm das Ruder. Gemeinsam mit Parthos bemühte er sich, das Floß aus dem Gefahrenbereich zu bringen, während der Ex-Dämon sich auf die Meeresbestie konzentrierte.
    Ich griff nach dem Colt Diamondback. Das riesige Maul des Ungeheuers öffnete sich, und ich blickte in einen tiefen, dunkelroten Schlund.
    Als ich den Revolver aus der Schulterhalfter zog, sauste mir aus dem mit großen Zähnen gespickten Maul eine gelbe Zunge entgegen.
    Wie eine Peitsche pfiff sie heran. Ich mußte mich fallenlassen, um davon nicht getroffen zu werden. Die Landung auf den vom Wasser überspülten, nassen Stämmen war schmerzhaft.
    Ich biß die Zähne zusammen und richtete den Diamondback auf das Scheusal. Inzwischen hatte Mr. Silver sein Höllenschwert gezogen. Die starke Waffe funkelte im Sonnenlicht, als wäre sie verchromt.
    Der Ex-Dämon schlug nach der gelben Zunge, doch das Seeungeheuer erkannte die Gefahr, warf den Kopf zur Seite und ließ die Zunge ins Maul zurückschnellen.
    Ich drückte ab, etwas zu überhastet. Die Kugel Verfehlte knapp ihr Ziel. Zischend und fauchend ging die Meeresbestie auf Tauchstation.
    »Jetzt wird's kritisch!« schrie ich meinen Freunden zu.
    Ich sah den langen, dicken Körper des Scheusals durch das kristallklare Wasser. Die Bestie schob sich unter das Floß. Zu schießen hatte keinen Sinn. Das Wasser hätte die Kugel zu stark abgebremst.
    Ich wandte mich aufgeregt an Mr. Silver. »Kannst du nichts tun?«
    Feuerlanzen stachen aus seinen Augen, doch sie hieben nur ins Meer, brachten die Oberfläche an zwei kleinen Stellen zum Kochen und Dampfen, erreichten die Seeschlange jedoch nicht.
    »Gleich gehen wir baden«, rief ich. »Bereitet euch darauf vor!«
    »Sie taucht wieder auf!« schrie Parthos. »Wenn ich nur schon meine Zauberkräfte wiederhätte, dann wäre dieses Ungeheuer kein Problem.«
    »Wenn!« sagte ich. »Wenn meine Tante Räder hätte, wäre sie ein Autobus.«
    Ich stieß den Colt Diamondback in die

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